Frische Sommerfrüchte oder Fruchtsalat machen trockene Kuchen wie Sand- oder Nusskuchen zur Delikatesse. Der Amarettokuchen besticht jedoch auch solo. Und mit marinierten Erdbeeren ist er pures Sommerglück.
Direkt zum Rezept:
Rezept: Amaretto-Kuchen
Amaretto-Kuchen oder: Von der Kunst lozulassen
Wahrscheinlich kennen Sie das auch. Da gibt es etwas, das Sie unbedingt wollen, und je mehr Sie sich darum bemühen, desto weiter rückt das Objekt der Begierde in weite Ferne. Aber just in dem Moment, in dem Sie jeden Gedanken daran fallen lassen, kommt dieses Etwas ohne Zutun zu Ihnen. So war es mit dem Amarettokuchen aus dem Baal.
Das Baal ist ein Lokal in München. Eine der ganz frühen Kneipen, die sich in den 1970er Jahren zu den bayerischen Wirtschaften hinzugesellten. Dort verbrachten meine Kolleginnen und ich ab und an eine Mittagspause. Zu den ebenso preiswerten wie leckeren Mittags-Menüs gehörte stets ein Nudelgericht mit Salat und eine Nachspeise. Oft genug haben wir die Nachspeise gegen einen Espresso eingetauscht, weil wir schon pappsatt waren. Aber nicht, wenn es Amarettokuchen gab! Dann war stets klar: heute muss es das komplette Menü sein.
Geheimrezept Amaretto-Kuchen
Ich bin mir sicher, dass ich schon bei der ersten Begegnung mit diesem Kuchen nach dem Rezept gefragt hatte. Später versuchte ich, den Koch mit Rezepten aus kraut&rüben zu bezirzen. Keine Chance! Der Kuchen blieb sein Geheimnis. Dann folgte eine Amarettokuchen-freie-Zeit. Vielleicht waren wir auch nur seltener im Baal. Jedenfalls kam es mir so vor, es wären Jahrzehnte vergangen, als ich eines Tages beim Studieren des Menüs ‘Amarettokuchen’ las. Wie schön, fanden wir, den haben wir lange nicht mehr gegessen. Und als die Bedienung fragte, ob es uns geschmeckt habe, da schwärmte ich und erzählte beiläufig, wie gerne ich dieses Kuchen-Rezept immer schon gehabt hätte. „Ich frage den Koch mal“, sagte die junge Frau ebenfalls beiläufig – und kam nach wenigen Minuten mit dem Kuchen-Rezept zurück. Ich war sprachlos.
Seither habe ich diesen blitzschnellen Kuchen viele Male gebacken, als Party- oder Redaktions-Mitbringsel, als Geburtstagkuchen oder Nachspeise zum italienischen Menü. Er ist eine der wenigen sehr süßen Speisen, die ich wirklich mag. Allerdings finde ich, er muss mit frischem Obst bzw. Obstsalat serviert werden: verschiedene Beeren, Aprikosen oder Pfirsiche – am besten passen Erdbeeren. Die Früchte vierteln, in Zitronensaft und Puderzucker marinieren, 30 Minuten in den Kühlschrank stellen – mit dem Kuchen und einem Schlag Sahne servieren. Das ist für mich Sommerglück pur.
Wenn Sie den Kuchen ausprobieren, werden Sie mich verstehen.
Mein Amaretto-Kuchen Rezept
Rezept: Amaretto-Kuchen
150 g Zucker, 3 Eier, 200 g Mandeln, 200 g gemahlene Amarettokekse (Amarettini), 2 TL Backpulver, 250 ml Schlagsahne
• Zucker und ganze Eier schaumig rühren.
• Mit Mandeln und gemahlenen Keksen (Nussmühle) uns Handrührgerät zu einem glatten Teig verrühren.
• Das Backpulver sieben und zufügen, die Sahne nach und nach unterrühren.
• Den zähflüssigen Teig in eine gefettete Springform füllen und bei 200 °C
40 Minuten backen.
• Mit Puderzucker bestäuben und mit frischem oder mariniertem Obst (Erdbeeren, Zucker, Zitrone) und Schlagsahne servieren.
• Variation: 100 g Kuvertüre-Raspel zufügen und/oder einen Schuss Sambuca, mit Kuvertüre glasieren.
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