Amaryllis oder Ritterstern? Was ist der richtige Name?
Als vermeintliche Amaryllis im Handel gekauft oder geschenkt bekommen, handelt es sich hier botanisch korrekt um einen Ritterstern (Hippeastrum), der seinen Ursprung in Südamerika hat. Der Name Amaryllis ist im Volksmund geläufiger, weil Rittersterne früher einmal der gleichnamigen Gattung zugeteilt waren.
Die Echte Amaryllis (Amaryllis belladonna) ist auch als Belladonnalilie bekannt, stammt aus Südafrika und ist im Handel seltener erhältlich. Optisch ist sie dem Ritterstern sehr ähnlich.
Die umgangssprachliche Amaryllis ist ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. Aus ihren großen Blütenknospen entwickeln sich markante sternenförmigen Blüten. Auch wenn die Zimmerpflanze nur einmal im Jahr blüht, ist sie kein „Wegwerf-Artikel“.
Mit der richtigen Pflege und Regenration wird sie Jahr für Jahr aufs Neue blühen. Dabei ist es wichtig, dass Sie die drei unterschiedlichen Vegetationsphasen kennen, um Ihre Amaryllis optimal durch das Jahr zu bringen.
1. Amaryllis-Pflege im Winter
Vor der Blüte: Die angetriebenen Pflanzen mögen es gerne warm. Stellen Sie sie deshalb am besten an einen hellen Platz mit 18 bis 20 °C ohne Zugluft. Sobald die Amaryllis einen Blütenstiel geschoben hat, geben Sie der Pflanze regelmäßig etwas Wasser. Achten Sie darauf, dass es nicht zu Staunässe kommt.
Große Zwiebeln können zwei kräftige Stiele mit jeweils drei bis vier Blüten hervorbringen – hier kommt schon etwas Gewicht zusammen. Um Ihre Amaryllis vor dem Umkippen und Abknicken zu schützen, können Sie die Stiele zur Sicherheit auch mithilfe eines Stabs stützen. Wenn sie sich gut entwickelt hat, stellen Sie die Pflanze an einen etwas kühleren Platz, denn bei etwa 17 °C halten die Blüten länger.
Bevor die welken Blüten nach einiger Zeit von selbst herunterfallen, entfernen Sie dieses am besten vorher schon. Damit verhindern Sie unschöne Flecken, die die intensive Farbe der Blüten auf dem Tisch, der Fensterbank, an der Wand oder an Wohntextilien hinterlassen könnte.
Nach der Blüte ist Erholung angesagt. Schneiden Sie den kompletten Blütenstiel ab, denn so verhindern Sie die kräftezehrende Ausbildung von Samen. Zwischenzeitlich haben sich die riemenartigen grünen Blätter entwickelt.
Der kraut&rüben Tipp:
Bevor die welken Blüten nach einiger Zeit von selbst herunterfallen, entfernen Sie dieses am besten vorher schon. Damit verhindern Sie unschöne Flecken, die die intensive Farbe der Blüten auf dem Tisch, der Fensterbank, an der Wand oder an Wohntextilien hinterlassen könnte.

2. Amaryllis-Pflege im Frühjahr und Sommer
Nicht während der Blüte, sondern dann, wenn sich die Blätter der Amaryllis gut entwickelt haben, braucht sie mehr Wasser und Nährstoffe, z. B. durch einen natürlichen Flüssigdünger wie Brennnesseljauche. An einem sonnigen Fensterplatz fühlt sich die Pflanze besonders wohl.
Ab Mitte Mai können Sie Ihre Amaryllis ins Freie entlassen. Draußen sind ein halbschattiger Platz sowie eine wöchentliche leichte Düngung wie bei Balkonblumen empfehlenswert.
Ab September gießen Sie die Amaryllis erst weniger und dann gar nicht mehr. Die Blätter werden vergilben und können, wenn sie braun und dürr sind, abgeschnitten werden. Nicht abgeschnittene Blätter ernähren sich vom Saft der Zwiebel, den die Pflanze aber für ihre Pause benötigt. Die Amaryllis nutzt die Ruhephase, um bei etwa 15 bis 17 °C neue kräftige Blütenknospen auszubilden. Während dieser Zeit kann sie auch dunkel stehen.
3. Amaryllis-Pflege vom Herbst bis zur Blüte
Sie können Ihre Amaryllis wieder antreiben, indem Sie die Amaryllis-Zwiebel im November neu einpflanzen. Ihr Topf oder Pflanzgefäß sollte so groß sein, dass rundherum mindestens 2 cm Platz zum Gefäßrand bleiben. Vor dem Einpflanzen legen Sie die Zwiebel fünf Stunden in handwarmes Wasser.
Nutzen Sie eine hochwertige Blumenerde und achten Sie beim Pflanzen darauf, dass mindestens die Hälfte der Zwiebel aus der Erde herausragt. Sie müssen die Zwiebel beim erneuten Antreiben nicht zwingend umtopfen, die obere Erdschicht sollten Sie aber in jedem Fall erneuern.
Wasser braucht die Amaryllis in dieser Zeit noch nicht viel. Es ist ausreichend, die Erde feucht zu halten, sodass die Wurzeln nicht austrocknen. Erst wenn in der Mitte der Zwiebel ein neuer Blütenstiel schiebt, ist regelmäßiges Gießen in moderaten Mengen wieder wichtig.
Mehr oder weniger pünktlich zum Weihnachtsfest im Dezember können Sie sich dann über die neuen Amaryllis-Blüten freuen.
Jahrelange Freude mit der richtigen Amaryllis-Pflege
Eine Amaryllis ist zwar etwas anspruchsvoll, aber durchaus dankbar. Wer sich gut kümmert, wird mit einer langen Lebensdauer der wunderschönen Zimmerpflanze belohnt: Sie kann bis zu 50 Jahre alt werden und jedes Jahr wieder blühen.
Achten Sie bereits beim Kauf darauf, dass die Amaryllis-Zwiebeln möglichst groß und ein, besser noch zwei Blütenansätze sichtbar sind. Je mehr Wurzeln sich an der Zwiebel befinden, umso besser gedeiht die Pflanze. Diese Wurzeln sollten Sie nicht schneiden oder entfernen.
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