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Ameisenplage? So können Sie Ameisen bekämpfen und vertreiben

Ameisen sind nützliche Tiere, doch was tun, wenn sie lästig werden? Mit ein wenig Geduld lassen sie sich vertreiben und abwehren. Hausmittel und Methoden, die gegen Ameisen helfen – im Haus und im Garten.

Formica rufa Ameise
Die Rote Waldameise (Formica rufa) und ihre Nester stehen in Deutschland unter Schutz und sogar auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Arten Deutschlands.

Ameisen breiten sich scheinbar nutzlos in unserem Garten aus und verirren sich als ungebetene Gäste in unseren Räumen. Bei allem Unmut darüber wird manchmal vergessen, dass die Krabbeltiere sehr nützlich und viele von ihnen in ihrem Bestand bedroht sind.

Wenn Ameisen überhand nehmen und lästig werden, sollte man stets auf sanfte Weise versuchen, sie zu vertreiben. Dazu gibt es einige Hausmittel, die wir Ihnen hier vorstellen.

Ameisen im Haus: Hausmittel gegen Ameisen

  • Sind erste Ameisen im Haus, soll man sie sofort aufkehren und ins Freie bringen.
  • Betroffene Stellen werden mit Zimt bestreut und dann mit konzentriertem Lavendel-Öl beträufelt.
  • Getränkte Putzlappen legt man vor die Einschlupfstellen. Diesen Vorgang soll man öfter wiederholen und die Lappen feucht halten.
  • Den Fußboden mit Zitronenessig oder Essigessenz putzen. Hierdurch werden die bestehenden, durch Duftnoten von den Ameisen markierten Ameisenstraßen wirkungsvoll aufgelöst.

Ameisen im Haus vorbeugen

Zur Vorbeugung sollten auf Terrasse und in der Wohnung keine Essensreste liegen bleiben, insbesondere keine Süßigkeiten, da diese von Ameisen als Futterquelle genutzt werden. Es ist wichtig, bestehende Nistgelegenheiten rund ums Haus zu beseitigen. Ursache für Ansiedlungen von außen sind zugängliche Materialien (z. B. morsches Holz, undichte Stellen) in Verbindung mit Feuchtigkeit. Feuchte Stellen an der Wand sollen deshalb möglichst trocken gelegt werden. Zugangswege für die Ameisen werden mit Silikon verschlossen.

Ameisenstrassen auf der Terrasse lassen sich mit Schulkreide, Kalk oder zerkleinerten Eierschalen unterbrechen oder umleiten. Kreist man beispielsweise Schwellen und Terassenplatten mit Schulkreide ein, so werden die Ameisen dort nur ungern darüber krabbeln.

Wie entsteht Brennnessel-Dünger und wie wird Brennnessel-Jauche im Garten eingesetzt? Das zeigt Corina Steffl im Video Schritt für Schritt.

Ameisen vertreiben im Garten

Gesteinsmehl verteilt auf dunkler Erde
Ameisen mögen kein staubiges Pulver wie Algenkalk oder Gesteinsmehl.
  • Für Unruhe sorgen: Ameisen mögen es nicht, wenn ihr Nest regelmäßig von einer Pflanzschaufel durchwühlt oder mit einem Stock durchstochert wird.
  • Stören: Auch andere gärtnerische Tätigkeiten behagen den Krabblern auf Dauer nicht, wie zum Beispiel ein kräftiges Gießen, regelmäßiges Jäten und Hacken oder das Düngen mit Brennesseljauche.
  • Stauben: Ameisen mögen auch keine staubige Umgebung. Ungemütlich für sie wird es, wenn Sie die Erde mit Gesteinsmehl oder Algenkalk bestäuben.
  • Gießen: Ameisen mögen keine nasse Umgebung. Nasse Erde ist ihnen ein Greuel. Deshalb: Stellen Sie öfter man den Gartenschlauch an und gießen Sie Stellen, die Sie vor Ameisen schützen möchten.
  • Umtopfen: Haben sie es sich in Blumentöpfen gemütlich gemacht, topft man die Pflanzen um oder – wenn die Pflanze im Topf so viel Wasser verträgt – gießt man sie regelmäßig durchdringend, bis die Tiere auswandern.
  • Verduften: Nicht immer erfolgreich, aber ein Versuch könnte sich lohnen: Mit duftenden Kräutern lassen sich (manche) Ameisen irritieren und abhalten. Mulchen Sie gefährdete Pflanzen mit Wermut, Rainfarn, Pfefferminze, Lavendel, Weinraute, Thymian oder Majoran. Die Aromadecke sollte öfter erneuert werden.
  • Pflanzentees: Auch kräftige Tees können entsprechend wirksam sein, zum Beispiel aus Pfefferminze, Wermut, Knoblauch oder Rainfarn. Den abgekühlten Tee gießen Sie ebenso wie Brennesseljauche über die gefährdeten Stellen im Beet.

Ameisennester umziehen: So geht's!

Haben Ameisen ihr Nest an einer ungünstigen Stelle im Garten angelegt, kann auch die ganze Kolonie schonend umgesiedelt werden. Dazu füllt man einen etwa 5 Liter großen Tontopf mit feuchtem Stroh, feuchter Holzwolle, feuchtem Zeitungspapier oder Erde und stellt ihn umgedreht über die Ameisenkolonie. Vorsichtig festdrücken, damit der Topf stabil steht und das Wasserabzugsloch mit einem Stein oder feuchter Zeitung abdichten.

Mit etwas Glück zieht das Volk mit Brut und Königin nach ein paar Tagen in den Topf um. Die Chancen dafür erhöhen sich, wenn es einige Tage nass und kalt war. Denn dann bauen Ameisen gerne eine Wärmefalle für sich und ihre Brut und ziehen günstigstenfalls in den Topf. Mit einem Brett oder einer Handschaufel kann man das Nest ausheben und an einen Ort im Garten bringen, wo die Tiere nicht stören. Leider klappt es nicht immer, dass die Königin mit umzieht, deshalb am besten mehrmals anwenden!

Ameisen an Essensresten
Packen Sie Essensreste immer gut weg, sonst locken Sie Ameisen zu sich in Haus und Garten.

Ameisen als Nützlinge

Ameisen gehören in jeden naturgemäßen Garten. Als Allesfresser leisten sie im Naturhaushalt wichtige Funktionen.  Untersuchungen ergaben, dass Gräser, Stauden, Büsche und Bäume in reich von Ameisen besiedelten Gebieten besser gedeihen und üppiger wachsen als in ameisenarmen Gebieten.

Im Kompost sind die fleißigen Krabbler ausgesprochen nützlich. Die Gänge und Kammern ihres Nestes durchlüften den Kompost. Beim Nestbau bringen sie große Mengen Biomasse in den Boden ein. In ihrer Gesamtheit setzen sie sogar mehr Bodenmaterial um als Regenwürmer.

Auch unter Büschen und Bäumen richten sie keinen Schaden an, im Gegenteil. Sie vertilgen große Mengen an schädlichen Insekten und patrouillieren als Gesundheitspolizei durch den Garten auf der Suche nach verwertbaren Tierleichen. Sie verbreiten auch Pflanzensamen. Fast alle unsere Frühblüher (Winterling, Schneeglöckchen, Lerchensporn etc.) sind in dieser Hinsicht sogar ausschließlich auf Ameisen angewiesen.

Manche Pflanzen halten sich Ameisen sogar als Schutztruppe: Im Frühjahr krabbeln die Ameisen an Steinobstbäumen rauf und runter und dulden weder Raupe noch Käfer an den sich öffnenden Knospen. Als Hirten hegen sie Blatt- und Rindenläuse. Deren süße Ausscheidung, der Honigtau, ist nicht nur bei Ameisen sehr beliebt, sondern dient auch Bienen zur Produktion von Waldhonig. Einen Ameisenbau und das rege Treiben zu beobachten, kann für die Familie ein spannendes Schauspiel sein.

Natürliche Feinde von Ameisen

Ameisen stehen auf dem Speiseplan von vielen Tieren, zum Beispiel Kröten und Eidechsen. Vor allem bei Vögeln sind sie beliebt. Wendehals sowie Grauspecht ernähren sich fast ausschließlich von Ameisen. Aber auch Rotkehlchen und Hausrotschwanz picken sie gerne. Der Grünspecht benötigt Ameisen als Brutnahrung. Deshalb ist zum Beispiel der Erhalt von Höhlenbäumen und Totholz für Spechte sinnvoll.

Generell bietet ein artenreicher Garten die besten Voraussetzungen für ein gesundes Gleichgewicht.

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