Wann den Apfelbaum schneiden?
Um die Vitalität des Baumes zu erhalten und im Herbst viele Früchte zu ernten, werden Obstbäume geschnitten bevor sie austreiben. Der Baumschnitt erfolgt daher am besten im Winter zwischen Februar und März. Er steckt in dieser Zeit in der sogenannten Saftruhe. Nach dem Winterschnitt kann er dann kräftig austreiben. Der Vorteil des Winterschnitts ist zudem, dass man die Äste ohne Laub gut identifizieren kann.
Bei älteren Bäumen kann auch ein Sommerschnitt erfolgen. Der Apfelbaum sollte im Sommer aber nicht zu stark beschnitten werden. Beim Sommerschnitt werden nur neue Triebe entfernt. Alte, dickere Äste sollten nur im Winter geschnitten werden.
Schritt 1: Leitäste auswählen
Identifizieren Sie die Leitäste, die stehen bleiben sollen, bevor Sie damit beginnen, Ihren Apfelbaum zu schneiden. Mit einer Baumsäge sägen Sie, die überzähligen Leitäste dicht am Stamm ab.
Entfernen Sie solche, die in einem spitzen Winkel zur Stammverlängerung stehen, also steil nach oben wachsen. Achten Sie darauf, dass die bleibenden Leitäste gut am Stamm verteilt sind und in verschiedene Richtungen zeigen.
Schritt 2: Überzählige Seitenäste entfernen
Im zweiten Schritt nehmen Sie die größten Seitenäste der Leitäste in Augenschein. Optimal sind 3 kräftige Seitenäste pro Leitast, die wiederum gut verteilt wachsen. Der unterste Seitenast sollte in deutlichem Abstand (bei Hochstämmen 80 cm) vom Stamm entfernt am Leitast entspringen.
Alle Seitenäste dürfen leicht schräg aufwärts wachsen und sollten möglichst viel Abstand voneinander haben. Steil nach oben zeigende Seitenäste am Apfelbaum schneiden Sie heraus.
Schritt 3: Einen starken Trieb stehen lassen
An den Enden der Stammverlängerung, der Leitäste und der Seitentriebe wachsen oft 2 oder 3 fast gleich kräftige Zweige. Aber nur ein starker Trieb soll die Seitenäste, Leitäste bzw. den Stamm verlängern. Bei den Leit- und Seitenästen lassen Sie den Trieb stehen, der am deutlichsten nach außen (vom Stamm weg) zeigt und möglichst flach, am besten waagrecht wächst.
Schritt 4: Zweigspitzen kürzen
Wenn Sie bemerkt haben, dass ihr Baum nur schwach wächst, sollten Sie die Spitzen der Stammverlängerung und der Leit- und Seitentriebe um ein Drittel bis zur Hälfte einkürzen. Schwach wachsen bedeutet, dass Ihr Baum im Vergleich zu anderen Apfelbäumen pro Jahr weniger Triebe ausbildet, die nicht sehr lang werden, spricht man von einem schwachen Wachstum.
Schneiden Sie in diesem Fall den Zweig dicht über einer Knospe ab, die an der Unterseite des Triebes steht oder nach außen zeigt. Weist Ihr Baum dagegen jährlich einen kräftigen Zuwachs auf, lassen Sie die Zweigspitzen unberührt.
Schritt 5: Steil aufrecht wachsende Triebe schneiden
Alle Triebe, die aus dem Stamm und in der Mitte der Krone aus den Leitästen sprießen, schneiden Sie an ihren Ansatzstellen weg. Alle jungen Triebe, die auf den Oberseiten der dickeren Äste stehen und senkrecht nach oben wachsen, werden am Ansatz entfernt. Alle Zweige, die nach innen in die Krone hineinwachsen oder sich kreuzen und aneinander scheuern, werden abgeschnitten.
Schritt 6: Nach innen neigende Äste enfernen
Im letzten Schritt betrachten Sie die Triebe, die noch an der Stammverlängerung, den Leit- und Seitenästen übrig geblieben sind. Diese müssten alle nach außen zeigen und in einem flachen Winkel wachsen. Das sind die Triebe, die Früchte tragen sollen.
Sind sie schon etwas älter und verzweigt, dann leiten Sie den Trieb auf einen jüngeren Seitenzweig zurück, der waagrecht steht oder besser noch leicht nach unten zeigt. Die jungen, unverzweigten Triebe dürfen nur dann bleiben, wenn wirklich genug Platz ist, alle anderen schneiden Sie am Ansatz weg.
Junge Apfelbaume schneiden: Wie geht das richtig?
Auch bei jungen Apfelbäumen ist es wichtig, den Obstbaumschnitt nicht zu vergessen. Dies nennt man bei jungen Obstbäumen "Erziehungsschnitt". Dies ist deshalb nötig, damit die jungen Bäume schon früh und reich Früchte trägt. Außerdem kann der Baum so auch in die gewünschte Wuchsrichtung gelenkt werden.
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