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Apfelpflege im Sommer: So schwächelt der Obstbaum nicht kurz vor der Ernte!

Diese Last-Minute-Maßnahmen halten den Apfelbaum kurz vor der Ernte gesund. Schließlich wäre es zu schade, wenn der Obstbaum in den letzten Wochen schwächelt.

Eine Hand greift im Baum nach reifem Apfel
Ein frisch gepflückter Apfel direkt vom Baum schmeckt besonders gut! Mit der richtigen Pflege ernten Sie Äpfel bester Qualität.

Richtiger Schnitt beruhigt das Wachstum

Steckt ein Apfelbaum mehr Energie in das Wachstum von Trieben und Blättern als in Blüten und Früchte, wurde er vermutlich im Winter zu stark geschnitten. Denn ein radikaler Schnitt in der Ruhephase bewirkt im Anschluss einen kräftigen Austrieb. Der Baum will ausgleichen, was ihm genommen wurde. Ein behutsamer Sommerschnitt (und ebenso sanfter Winterschnitt) über mehrere Jahre beruhigt den Baum, drosselt ihn in seinem Wachstum.

Wasserschosser – das sind lange, steil nach oben wachsende Jungtriebe – werden idealerweise schon im Juni am Ansatz herausgerissen. Wer das verpasst hat, kann die verholzten Triebe auch noch bis August mit der Schere an ihrer Basis kappen. Außerdem kann man jetzt zu dicht wachsende und sich kreuzende Triebe entfernen. Für sommerliche Schnittmaßnahmen eignen sich bewölkte Tage am besten, damit die reifenden Früchte im Kroneninneren keinen Sonnenbrand erleiden.

Tricks gegen Apfelwickler

Im August fliegt häufig eine zweite Generation Apfelwickler, die ihre Eier direkt auf die Früchte legen. Die schlüpfenden Larven fressen sich von der Schale in die reifenden oder reifen Früchte: der berühmte Wurm im Apfel. Am wirkungsvollsten schützen engmaschige Netze das Obst vor dem Apfelwickler. Sie hüllen die Krone am besten zwischen Ende Mai und Anfang August ein.

Mit der Bürste gegen Blutläuse

Blutläuse vermehren sich oft noch einmal im Hochsommer. Sind gleichzeitig genügend Blutlauszehrwespen als ihre Gegenspieler unterwegs, bekommen Gärtner davon kaum etwas mit. Breiten sich die Kolonien allerdings deutlich aus, kann man ihnen mit Wurzelbürste und Seifenlauge (Kernseife in warmem Wasser lösen und abkühlen lassen) zu Leibe rücken. Blutlauskolonien sind auf der dunklen Rinde leicht zu erkennen: an der watteähnlichen Wachsschicht, die die Läuse umgibt.

Mulch für guten Boden

Die Baumscheibe von jungen und kleinkronigen Apfelbäumen sollte stets frei von Rasen sein. Das dichte Wurzelgeflecht der Gräser würde dem Boden zu viel Wasser und Nährstoffe entziehen. Eine regelmäßig aufgefrischte Mulchdecke aus Rasenschnitt bis Ende August bekommt dem Erdreich rund um den Stamm dagegen ausgesprochen gut.

Sie unterdrückt unerwünschten Bewuchs, versorgt das Bodenleben bei der Rotte wohl dosiert mit Nährstoffen und beschattet die Oberfläche, wodurch diese gleichmäßig feucht bleibt. Ab Herbst und über den Winter bleibt die Baumscheibe dagegen besser kahl, um Wühlmäusen keinen Unterschlupf zu bieten.

Pilzkrankheiten vorbeugen

Hängen schrumpelige oder schimmlige Äpfel im Baum, sind dafür meist Pilzkrankheiten wie Botrytis oder Monilia verantwortlich. Ihre Sporen dringen vor allem über Wunden durch Hagelschlag oder andere Verletzungen ein. 

Um eine Überwinterung und Ausbreitung zu verhindern, entfernt man befallene Früchte möglichst rasch und entsorgt sie in der Biotonne oder – mit Erde oder Grasschnitt abgedeckt – im Kompost. Abgedeckt deshalb, damit sich die Sporen nicht vor der Rotte durch Wind weiterverbreiten.

Der Apfelbaumschnitt kann eine große Herausforderung darstellen. Aber keine Sorge, wenn Sie ein paar Grundregeln beachten, können Sie nicht viel falsch machen. Im Video erklären wir Schritt für Schritt, wie Sie Ihren Apfelbaum schneiden.

Gießen mit Augenmaß

Sobald die Triebspitzen des Apfelbaums nicht mehr wachsen, sinkt der Wasserbedarf merklich. Verwöhnt man den Baum zu sehr mit Wasser, bildet er kein ausladendes Wurzelsystem, sondern begnügt sich mit flachen Wurzeln knapp unter der Oberfläche. Auf diese Weise ist er längeren Trockenphasen, in denen Wasser nur aus der Tiefe zu holen ist, nicht gewachsen. Darben soll das Gehölz selbstverständlich auch nicht. Bei andauernder Trockenheit und hohen Temperaturen gelten zwei Mal wöchentlich (nicht täglich!) Gaben von 15 Liter Wasser pro m2 als gute Richtmenge.

Keinen Dünger ab August

Im Sommer beenden Obstgärtner jede Art von Düngung. Vor allem weitere Portionen Stickstoff schaden mehr, als sie nutzen. Denn dieser Nährstoff würde die Pflanze zum Wachstum neuer Triebe anregen, deren Spitzen und frische Blätter extrem anfällig für Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Schorf sind. Sporen oder Pilzmyzel des Mehltaus könnten von dort in die ruhenden Knospen wachsen und damit eine flächige Infektion im Folgejahr auslösen. Die Sommersporen des Apfelschorfs befallen bei feuchtwarmem Wetter rasch immer weiter junges Gewebe. Ein später Austrieb ist außerdem anfällig für Winterfröste, Blutläuse und Obstbaumkrebs.

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