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Goldparmäne – alte und beliebte Apfelsorte

Die Goldparmäne ist eine der ältesten Apfelsorten weltweit und zählte lange Zeit zum besten Tafelobst. Warum war der Apfel so beliebt? Ist er das noch heute?

Apfelsorte Goldparmäne
Apfelsorte 'Goldparmäne'

Goldparmäne – alte und beliebte Apfelsorte


Die 'Goldparmäne' gehörte bis weit ins 20. Jahrhundert zu den beliebtesten Apfelsorten hierzulande. Neben dem 'Borsdorfer Apfel' und der 'Grauen Renette', die bereits um 1100 n. Chr. in den Klostergärten der Zisterzienser wuchsen, zählt sie zu den Methusalems unter den Apfelsorten. Vermutlich stammt sie aus der Normandie, wo sie laut englischen Quellen etwa um 1510 entstand. Manche Apfelkundler schließen nicht aus, dass der Baum sogar noch etwa 300 Jahre mehr im Geäst hat.

 

Wer nur einen Baum pflanzt, wähle die Goldparmäne

Die Franzosen nennen die 'Goldparmäne' Königin aller Prinzessinnen ('Reine des Reinettes'). Nach Deutschland gelangte der französische Apfel im Jahr 1800 über eine englische Baumschule und wurde in Obstsorten-Büchern alsbald in hohen Tönen gepriesen:

„Der Baum gedeiht in allen Lagen und zeichnet sich durch schönen Wuchs und reiche Tragbarkeit aus; daher kann seine Anpflanzung nicht genug empfohlen werden; wer nur einen Baum anpflanzen kann, wähle diesen aus!“

    Gilt diese Empfehlung noch heute?

    Die auch 'Wintergoldparmäne' genannte Sorte ist in jüngster Vergangenheit etwas ins Abseits geraten, stellt sie doch im Vergleich zu neueren Sorten gewisse Ansprüche an Boden, Klima und Pflege. Krankheiten und Schädlinge hatten viele Jahrhunderte Zeit, das Abwehrsystem des königlichen Apfels zu überwinden.

    Der Baum kränkelt gerne und häufig, vor allem, wenn ihm der Boden zu mager, zu lehmig, zu nass und zu kalt ist oder den königlichen Wurzeln auf andere Weise Mühsal bereitet. Fühlt sich die Sorte nicht wohl, lockt dies Schorf, Mehltau, Blutlaus, Apfelwickler, Hasen und andere Apfel-Liebhaber an.

    Auf Wechsel zwischen Nass- und Trockenzeiten, hohen und niedrigen Temperaturen reagiert der Baum, indem er das Gewebe in seinen Früchten schlampig aufbaut. Der Gärtner erkennt dies nach der Ernte an den glasigen und stippigen Stellen im Fruchtfleisch. Die braunen Einsprengsel (Stippe) schmecken bitter.

    Die 'Goldparmäne' wächst stark, trägt viele Früchte und verausgabt sich, wenn ihr Gärtner das zulässt und sie nicht durch jährlichen Schnitt entlastet und verjüngt.

    Eine 'Goldparmäne' erkennt man im Spätsommer daran, dass zu ihren Füßen viele vorzeitig abgeworfene Früchte liegen. All diese königlichen Zipperlein verschrecken manchen Gärtner, im Erwerbsobstbau spielt diese Sorte deshalb keine Rolle mehr.

    Beliebte Apfelsorte bei kraut&rüben-Lesern

    Doch wie sieht es im Hausgarten aus? Wie wir aus Zuschriften und Anfragen wissen, wird die alte Sorte gerne von kraut&rüben-Lesern angebaut. Sie schätzen das unvergleichlich, feinwürzige Aroma – das sich deutlich von modernen Sorten abhebt sowie das kräftige, mürbknackige, helle Fruchtfleisch. Und obwohl die Mängelliste in der Fachliteratur lang ist, im Garten schwächelt die Sorte längst nicht so wie ihr nachgesagt wird. Ein sonniger Standort, halbwegs guter Gartenboden und etwas Pflege – und diese Sorte gibt ihrem Gärtner keinen Anlass zur Klage.

    Goldparmäne: Früchte vom Feinsten

    • Blüte: Mitte April bis Anfang Mai
    • Die Äpfel sind klein bis mittelgroß, ihre Schale goldgelb gefärbt und auf der besonnten Seite von streifigem Rot überzogen. Schattenfrüchten fehlt das Rot fast ganz.
    • Ernte: Ende September, Anfang Oktober
    • Das zunächst harte Fruchtfleisch benötigt einige Wochen Lagerung, bevor es mürb und genussreif wird.
    • Die Früchte schmecken von Oktober bis Februar, März. Die Schale schrumpft mit der Zeit, was den Genuss jedoch nicht schmälert.
    • Die saftigen, knackigen, säurearmen Äpfel mit dem feinwürzigen Aroma munden roh, als Kompott und -Kuchenbelag, als Saft und gedörrt.

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