Egal, ob im Beet, im Gewächshaus und sogar in Töpfen tummeln sich bei mir im Garten Regenwürmer. In den Töpfen sorgen sie dafür, dass ich die Erde auch im nächsten Jahr wiederverwenden kann. Aufgefrischt wird diese gelockerte Erde anschließend mit Wurmhumus. Die wiederverwendete Erde ist also eine Gemeinschaftsarbeit von Gemeinen Regenwürmern und Kompostwürmern.
Regenwurm oder Kompostwurm
Weltweit existieren über 3000 Regenwurmarten, rund 40 davon sind in Deutschland heimisch. Sie fressen überwiegend Pflanzenreste und humusreichen Erdboden. In einem Muskelmagen mahlen sie ihre Nahrung mithilfe von ebenfalls aufgenommenen Sandkörnern klein. Der an den Magen anschließende Mitteldarm verdaut die Masse schließlich zu einem nährstoffreichen Brei, der als Kot ausgeschieden Pflanzen als Dünger dient.
Dem Gärtner begegnen meist nur dem Gemeinen Regenwurm oder auch Tauwurm (Lumbricus terrestris) und dem Kompostwurm (Eisenia foetida) regelmäßig. Während der Tauwurm selbst in relativ schwerem Boden noch zu finden ist, überleben Kompostwürmer nur in sehr weichem, möglichst feuchtem Milieu, wie es im Komposthaufen herrscht. Die Kompostwürmer sind auch diejenigen, die für Wurmkomposter oder Wurmfarmen genutzt und vermehrt werden.
Der kraut&rüben Tipp:
Für eine Wurmfarm können nicht einfach Würmer aus dem Garten verwendet werden. Denn meistens werden Tauwürmer gefunden. Diese fressen aber kaum Kompost. Sie ernähren sich von Blättern, abgestorbenen Pflanzenteilen und Mikroorganismen.

Mythos: Vermehrung durch Zerteilung?
Der Mythos, dass Würmer sich nach Teilung, beispielsweise durch einen Spaten, regenerieren, womöglich sogar zwei Würmer entstehen, stimmt nur sehr bedingt. Es werden auf jeden Fall keine zwei Würmer daraus. Hat das Kopfende noch mindestens 40 unbeschädigte Segmente, dann hat der zerteilte Wurm noch Überlebenschancen. Doch leider bekommen die schwer verletzten Würmer oft tödlichen Infektionen.
Der kraut&rüben Tipp:
Möchten Sie Regenwürmer schonen, sollte Sie den Boden mit der Grabegabel statt dem Spaten umgraben.

Würmer sind unersetzlich für einen guten Boden
Allein dadurch, dass die Würmer fressen und ihre Wohnröhren bauen, leisten Sie eine sehr wichtige Arbeit für die Gärten. Sie reichern den Boden mit Nährstoffen an, durchmischen ihn kontinuierlich, lockern ihn auf und sorgen für eine gute Durchlüftung. Zudem erleichtern die Wohnröhren den Pflanzen eine wesentlich tiefere Verwurzelung. Dabei sind die wurzelfreundlichen Rohre auch noch ausgekleidet mit dem wertvollen, nährstoffreichen Wurmkot.
Was machen sie im Winter?
Während des Winters ziehen sich die meisten Würmer in tiefe Regionen des Bodens zurück. Dort, 40 bis 50 cm unter der Erdoberfläche, verfallen sie in eine Art Kältestarre. Nur in warmen Regionen, etwa dem Oberrheingraben, oder unter isolierenden Schneeschichten sind die Tiere zuweilen auch im Winter aktiv. Diesen ruhelosen Würmern kann jedoch die winterliche Trockenheit zum Verhängnis werden.
Wenn Sie Ihren Regenwürmern etwas Gutes tun wollen, dann brauchen Sie nichts anderes, als den verbrauchten Kaffeesatz.
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