Jetzt im März spitzt er aus dem Boden. Der Bärlauch ist eines der ersten Wildkräuter im Frühjahr. In feuchten Auenwäldern entwickelt er ganze Horste und überzieht den Waldboden mit einem grünen Teppich aus lanzettlichen Blättern. Seit der Bärlauch auf unserem Speiseplan einen festen Platz hat, streifen im Frühling immer mehr Menschen auf der Suche nach dieser gesunden Delikatesse durch die Wälder.
Aber das Sammeln und Essen ist mit Vorsicht zu genießen. Immer wieder gibt es Meldungen über lebensgefährliche Vergiftungen durch Verwechslungen, denn der Bärlauch hat sehr giftige Doppelgänger. Diese zu kennen und zu unterscheiden, ist Voraussetzung für ein sicheres Bärlauchsammeln.
Bärlauch's giftige Doppelgänger
Finger weg, wer Bärlauch nicht sicher bestimmen kann! Und selbst, wer Bärlauch gut zu unterscheiden weiß, sollte ihn immer achtsam sammeln, Blatt für Blatt. Leicht kann sich das Kraut eines giftigen Doppelgängers im Büschel Bärlauch verstecken. Und das kann bei der Herbstzeitlosen tödlich sein. Wenige Blätter reichen für eine tödliche Mahlzeit aus. Leider sind ihre Blätter dem des Bärlauchs zum Verwechseln ähnlich. Verwechslungsgefahr besteht außerdem mit dem giftigen Maiglöckchen und auch dem Aronstab.
Die Giftpflanzen sprießen in der Regel etwas später als der Bärlauch, aber darauf sollte man sich nicht verlassen, denn in der Natur bestimmt oft die Ausnahme die Regel. Grundsätzlich bevorzugen Bärlauch und Herbstzeitlose unterschiedliche Standorte. Der Bärlauch ist in lichten Auenwäldern, die Herbstzeitlose an sonnigen Standorten wie Wiesen zu finden. Aber die Übergänge sind oft fließend und so können die Doppelgänger gut und gerne nebeneinander wachsen.
Der kraut&rüben Tipp:
Wenn Sie auch gerne Bärlauch sammeln möchten, besorgen Sie sich ein Kräuterkundebuch und nehmen Sie an einer Kräuterwanderung mit einem Wildkräuterexperten teil.

Bärlauch erkennen mithilfe Experten
Der Wildkräuter wie Bärlauch in der Natur sammeln möchte, sollte sich mit allen Merkmalen der Pflanze und ihren Doppelgängern vertraut machen. Dabei hilft ein Kräuterkundebuch oder eine Kräuterkunde-App. Am besten nehmen Sie als Anfänger an einer Kräuterwanderung teil und lassen sich von einem Wildkräuterexperten erklären, worauf es ankommt. Eine gute Wildpflanzen-App für's Handy ist Flora Incognita. Sie wurde mit Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts entwickelt und ist kosten- und werbefrei.
Erkennungsmerkmal: Geruch
Eines der deutlichsten Unterschiede zur Herbstzeitlose und anderen Doppelgängern ist der Geruch. Bärlauch riecht, wie der Name schon sagt, deutlich nach Knoblauch. Wer schon einmal Bärlauch gesammelt hat, weiß, wie schnell der Lauchgeruch in die Nase steigt und an den Händen klebt. Dann riecht einfach alles nach Knoblauch. Daher ist das Merkmal allein zur Unterscheidung nicht ausreichend.
Erkennungsmerkmal: Stiel
Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist das gestielte Blatt des Bärlauchs. Jedes Bärlauchblatt besitzt einen eigenen Stiel. Die Blätter der Herbstzeitlosen sind ungestielt und wachsen aus einer Rosette. Beim Maiglöckchen wachsen mehrere Blätter stängelumfassend. Um einer Verwechslung vorzubeugen, empfiehlt es sich daher, Bärlauchblätter einzeln zu sammeln, Blatt für Blatt am Stiel zu trennen.
Erkennungsmerkmal: Blatt
Ein weiteres Erkennungsmerkmal für Bärlauch ist die matte Unterseite des Blattes. Das Blatt ist matt mit einer deutlich spürbaren Blattnarbe an der Rückseite. Die Blätter des Maiglöckchens und der Herbstzeitlosen sind an der Unterseite glänzend.
Bärlauch Erkennungsmerkmal: Blüten
Anhand der Blüten lässt sich der Bärlauch gut unterscheiden. Die Bärlauchblüten wachsen in Dolden mit weißen, sternförmigen Einzelblüten. Sie erscheinen meist Mitte April, während die Herbstzeitlose erst im Herbst ihre violetten Blüten zeigt. Die Blüten des Maiglöckchens sind wie der Name schon sagt, kleine weiße Glöckchen.
Nur leider werden Bärlauchblätter mit der Blüte bitter und zäh. Daher empfiehlt es sich die Bärlauch vor der Blüte zu sammeln. Aber auch die Blüten und Knospen sind essbar und eine leckere Zutat für Wildkräutersalate.
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