Direkt zum Inhalt

Beeren-Arten: 11 Beeren, die nicht alle echte sind

Die Lieblingsbeere Nr. 1 der Deutschen ist die Erdbeere. Dabei ist sie aus botanischer Sicht gar keine Beere. Wir räumen auf im Beeren-Arten-Dschungel und klären, was echte Beere sind und welche Früchte sich wie „Wölfe im Schafspelz“ mit ihrem Aussehen als solche tarnen.

Alles Beeren! Oder doch nicht?
Alles Beeren! Oder doch nicht?

Beeren-Arten: Was ist eine echte Beere?

Eine Beere wird aus botanischer Sicht als eine Frucht definiert, die aus einem oder mehreren verwachsenen Fruchtblättern hervorgegangen ist und ihre Samen inmitten ihres Fruchtfleischs einhüllt.

Beeren-Arten: Echte und unechte Beeren im Überblick

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass manche umgangssprachliche Beere gar keine ist, sondern eine

  • Sammelsteinfrucht,
  • Sammelnussfrucht oder 
  • Scheinbeere

Bei Sammelnussfrüchten befinden sich die eigentlichen Früchte, die hier Nüsse sind, in oder auf dem aufgewölbtem Blütenboden. Neben Erdbeeren sind auch Hagebutten Sammelnussfrüchte. 

Bei Sammelsteinfrüchten reihen sich viele „Perlen“, also die einzelnen Steinfrüchte, aneinander und verbinden sich. Die einzelnen Steinfrüchte, die zusammen die „falsche Beere“ ergeben, entwickeln sich aus den Fruchtblättern, also dem weiblichen Teil der Blüte.

1. Brombeeren

Gleich eine Beere, die botanisch korrekt gar keine ist: Brombeeren zählen zu den Sammelsteinfrüchten, bei der sich grob gesagt jede Beere aus vielen kleinen Steinfrüchten zusammensetzt. Nicht ohne Grund werden die gerade erntefähigen, noch säuerlichen Brombeeren, die mit zunehmender Reife immer süßlicher werden, gerne zu den heimischen Superfoods gezählt.

Die dunklen Früchte stecken voll mit Anthocyanen. Diese sorgen nicht nur für die satte Farbe, ihnen wird auch nachgesagt, dass sie vor Krebs schützen sollen. Je nach Sorte sind Brombeeren von Juli bis in den Herbst hinein erntereif.

beeren-arten-was-ist-eine-beere-brombeere-AdobeStock_280918046
Brombeeren bestehen aus vielen einzelnen Sammelsteinfrüchten und sind deshalb keine echten Beeren, auch wenn sie umgangssprachlich immer wieder unter den Beeren-Arten aufgeführt werden.

2. Cranberrys

Moosbeeren, wie Cranberrys auch genannt werden, reifen erst ab Ende September. Die kleinen Beeren fühlen sich besonders auf Moorböden wohl. Sie enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe, die Krebs abwehren und das Immunsystem stärken sollen. 

Wenn Sie bei der Beeren-Ernte gerne sofort naschen, werden Cranberrys nicht Ihre besten Freunde sein. Die roten, kirschgroßen Beeren sind reich an Fruchtsäuren und Gerbstoffen, sodass sie roh ziemlich sauer schmecken.

Cranberrys gehören zu den richtigen Beeren.
Cranberrys gehören zu den richtigen Beeren.

3. Erdbeeren

Erdbeeren sind im botanischen Sinne keine Beeren, sondern Sammelnussfrüchte. Macht aber gar nichts, schließlich schmecken die süßlichen Früchte trotzdem wunderbar. Von Mai an sind Erdbeeren erntereif. Spät tragende und remontierende, also mehrfach tragende Sorten ermöglichen den Erdbeeren-Genuss mittlerweile bis in den frühen Herbst hinein.

Keine Beere, sondern eine Sammelnussfrucht: die Erdbeere.
Keine Beere, sondern eine Sammelnussfrucht: die Erdbeere.

4. Johannisbeeren

Ihr Name lässt es bereits erahnen – die Ernte von Johannisbeeren beginnt etwa am Johannistag, also am 24. Juni. Im Anbau sind Johannisbeeren recht genügsam, die einzige Schwierigkeit besteht in der Auswahl der Fruchtfarbe, die von Verwendungszweck und vom persönlichen Geschmack abhängt. 

Weiße Johannisbeeren sind am süßesten, rote Johannisbeeren haben einen säuerlichen Geschmack und schwarze Johannisbeeren sind herb.

Ob schwarz, rot oder weiß: Johannisbeeren sind echte Beeren.
Ob schwarz, rot oder weiß: Johannisbeeren sind echte Beeren.

5. Jostabeeren

Jostabeeren sind eine Kreuzung aus Wildformen und Sorten der Stachelbeere mit der schwarzen Johannisbeere. 

An ihrer Farbe und Optik lässt sich die Verwandtschaft zur schwarzen Johannisbeere erahnen, allerdings ist sie größer und geschmacklich nicht ganz so herb. Da hat sie die guten Seiten der Stachelbeere übernommen. Andere Namen sind schlicht Josta, in Süddeutschland gerne auch Jochelbeere und in Österreich Rigatze oder Joglbeere.

Unter den Beeren-Arten nicht die bekannteste, dafür aber eine echte Beere: die Jostabeere.
Unter den Beeren-Arten nicht die bekannteste, dafür aber eine echte Beere: die Jostabeere.

6. Heidelbeeren

Heidelbeeren, Blaubeeren oder – unter der älteren Generation noch recht weit verbreitet – Bickbeeren bestechen durch ihre blaue Farbe „mit hellem Dunst“, den man mit den Fingern so toll abreiben kann. Die Früchte sind bereift, sagt man im Fachjargon. 

Heidelbeeren sind reich an Vitamin C, Kalium, Zink, Folsäure und Eisen. Außerdem enthalten sie die Gerb- und Pflanzenfarbstoffe Polyphenole und Anthocyane. Letzterer ist für die blaue Farbe verantwortlich. Die Ente beginnt langsam im Juli, die meisten Sorten sind im August erntereif, einige reifen bis in den Herbst hinein.

Die Heidelbeere ist ebenfalls eine echte Beere unter den Beeren-Arten
Die Heidelbeere ist ebenfalls eine echte Beere unter den Beeren-Arten

7. Himbeeren

Himbeeren sind ebenfalls keine echten Beeren, sondern wie die Brombeeren Sammelsteinfrüchte. Die Frucht wirkt wie hunderte, kelchförmig aneinander gesetzte Perlen. Himbeeren stecken voll mit Vitamin C und stärken so das Immunsystem. Den Stoffwechsel bringen sich gleich durch mehrere B-Vitamine auf Trab. Nicht zu vergessen ist der Eisengehalt, der bei der Bildung der roten Blutplättchen vom Körper benötigt wird. 

Einige Himbeersorten lassen sich übrigens auch ideal als Naschobst auf dem Balkon oder der Terrasse anbauen. Je nach Sorte reifen Himbeeren vom Frühsommer bis in den Herbst hinein.

Auch die Himbeere zählt nicht zu den echten Beeren-Arten, sondern zu den Sammelsteinfrüchten.
Auch die Himbeere zählt nicht zu den echten Beeren-Arten, sondern zu den Sammelsteinfrüchten.

8. Moltebeeren

Kaum kultiviert und deshalb sündhaft teuer ist die Moltebeere, die vorwiegend wild in den skandinavischen Ländern wächst. Ihr Geschmack wird als süß und doch fein herb zugleich beschrieben. 

Leicht erhältlich ist sie nicht. In Niedersachsen wachsen einige wilde Vertreter, selten findet man in Gartenmärkten Pflanzen, die diese bernsteinfarbenen Beeren hervorbringen. Die Wahrscheinlichkeit ist höher, Moltebeeren im Urlaub im hohen Norden zu finden.

Die nordische Moltebeere gehört wie die Brombeere und die Himbeere nicht zu den echten Beeren-Arten, sondern zu den Sammelsteinfrüchten. ©
Die nordische Moltebeere gehört wie die Brombeere und die Himbeere nicht zu den echten Beeren-Arten, sondern zu den Sammelsteinfrüchten.

9. Sanddornbeere

Botanisch handelt es sich bei der orange-gelben Frucht des stacheligen Sanddorns nicht um eine richtige Beere, sondern um eine beerenartige Scheinbeere, weil ihre Samen nicht vom Fruchtfleisch umhüllt sind. Gerade reif ist die Sanddornbeere zwar am sauersten, weist zu diesem Zeitpunkt aber auch den höchsten Vitamin C-Gehalt auf, der dann sogar knapp zehnmal höher ist als bei Zitronen, weshalb Sanddornbeeren in Deutschland auch gerne als Zitronen des Nordens bezeichnet werden. 

Die Erntezeit liegt je nach Sanddornsorte zwischen Anfang August und Ende Oktober. Umso reifer die Frucht wird, umso mehr nimmt ihr Vitamin C-Gehalt wieder ab. Roh ist sie aufgrund ihrer Säure nicht gerade der Liebling der Direkt-Essenden, dafür macht sie sich super in Konfitüren und Gelees und als Zusatz in Getränken. Außerdem hat die Nahrungsergänzungs- und Lebensmittelindustrie Interesse an der Sanddornbeere gefunden.

Sanddorn mit Sanddornbeeren
Die Sanddornbeere wird immer populärer, eine echte Beere ist sie aber trotzdem nicht, sondern eine beerenähnliche Scheinfrucht.

10. Stachelbeeren

Stachelbeeren sehen aus wie kleine, behaarte und bereifte, grünlich-gelbe Eier. Geerntet werden sie im Juli und August. Ihr Geschmack ist süß-säuerlich. 

Den höchsten Vitamin C-Gehalt weisen unreife grünen Beeren auf, ähnlich wie bei den Sanddornbeeren nimmt dieser mit zunehmender Reife ab und beträgt durchschnittlich 35 mg in 100 g reifen Stachelbeeren (Frischsubstanz).

Die Stachelbeere reiht sich in die Liste der echten Beeren-Arten ein.
Die Stachelbeere reiht sich in die Liste der echten Beeren-Arten ein.

11. Preiselbeeren

Preiselbeeren werden gerne mit Cranberries über einen Kamm geschoren, sind botanisch miteinander verwandt, aber dann doch nicht das gleiche.

Preiselbeeren sind deutlich kleiner und noch saurer als die großen Schwestern. Im Kompott, in Soßen oder in Kuchen und Muffins können sie geschmacklich eine Bereicherung sein.

Die sauren Preiselbeeren gehören zu den echten Beeren unter den Beeren-Arten.
Die sauren Preiselbeeren gehören zu den echten Beeren unter den Beeren-Arten.

Beeren-Arten: Eben nicht alles Beere

Echte Beeren in dieser Übersicht der unterschiedlichen Beeren-Arten sind 

  • Johannisbeeren, 
  • Heidelbeeren, Cranberrys, 
  • Preiselbeeren, 
  • Jostabeeren und 
  • Stachelbeeren. 

Zu den Sammelsteinfrüchten gehören 

  • Brombeeren, 
  • Moltebeeren und 
  • Himbeeren. 

Erdbeeren sind Sammelnussfrüchte

Beerenähnliche Scheinbeeren sind die Beeren des Sanddorns. 

Was auf den ersten Blick nicht auffällt, aber aus dem botanischen Blickwinkel dann doch ersichtlich wird: Bananen und Zitrusfrüchte wie Orangen und Zitronen sind der Definition nach ebenfalls echte Beeren. Gleiches gilt auch für Tomaten und Gurken. Viele „falsche“ Beeren tragen ihren Namen, weil sie schon so hießen, bevor es überhaupt botanische Definitionen und Eingruppierungen gab.

Jetzt die aktuelle kraut&rüben testen

  • Drei Ausgaben für nur 9,90 €
  • Plus gratis Zugabe nach Wahl
  • Sie sparen 44% gegenüber dem Handel

Greifen Sie auf über 35 Jahre Expertise und Erfahrung für ökologisches Gärtnern zu.

plant
Jetzt 3 Ausgaben testen
 
 

Jetzt online shoppen:

Entdecken Sie unser spannendes Sortiment rund um das Thema Garten.

Zu unseren Produkten