Umgraben stört das Bodenleben
Tatsächlich empfehlen wir das Umgraben im Herbst nur bei einem sehr schweren und verdichteten Boden. So kann das gefrierende Wasser das Erdreich in lockere Krümel sprengen.
Allen anderen Böden schadet diese Methode mehr als sie hilft: Grabegabel oder Spaten wenden die Bodenschichten und befördert die Kleinstlebewesen darin in Zonen, die ihnen nicht bekommen. Nützliche Bodenbakterien, die nur in einer bestimmten Bodentiefe leben, gehen rasch zugrunde.
Außerdem ist das nackte Erdreich dem Wetter schutzlos ausgeliefert. Anhaltender Regen zerstört die Struktur, Sonne dörrt den Boden schnell aus.
In solcher Erde – nass und verschlämmt oder trocken und hart – fühlen sich Würmer und Mikroorganismen nicht mehr wohl und wandern aus.
Wann und wie ist Umgraben im Herbst sinnvoll?
Auf sehr schweren, tonigen Böden oder stark verkrauteten Flächen kann man durchaus nach alter Sitte umgraben, damit die unerwünschten Pflanzen auf den Kopf gedreht werden und eingehen.
Die Schollen bleiben möglichst unzerkleinert liegen. Denn sobald der Frost eindringt, zersprengen die großen Klumpen und es entsteht krümelige Erde.
Wenn Sie im Herbst umgraben, sollten Sie das spät wie möglich tun. Idealerweise kurz vor den ersten Frösten, wenn die Bodenorganismen kaum mehr aktiv sind.
Wer beim Umgraben die Regenwürmer schonen will, verwendet statt Spaten besser eine Grabegabel, deren Zinken das Risiko für die nützlichen Boden-Mitarbeiter vermindert.
So funktioniert Bodenpflege ohne Umgraben
Leichte, sandige und humose Böden gräbt man nicht um, aber man lockert die obere Bodenschicht, zum Beispiel mit dem Sauzahn, ohne dabei die Scholle zu wenden.
Eine Mulchschicht aus Grasschnitt oder Wildkräutern (angetrocknet und ohne Samen), oder ab September eingesäte Gründüngung schützen den Boden vor äußeren Einflüssen und versorgen die Lebewesen mit Nährstoffen. Welche Vorteile das Mulchen im Biogarten hat, können Sie in unserem Artikel nachlesen.
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