Wildbienen sind essenzielle Bestäuber und spielen eine wichtige Rolle für unser Ökosystem. Leider sind viele ihrer natürlichen Lebensräume durch Umweltveränderungen und Urbanisierung bedroht. Ein wilder Naturgarten mit natürlichen Nistmöglichkeiten ist daher immer die optimale Lösung, um die Insekten zu unterstützen. Aber auch auf kleinem Raum kann man Wildbienen eine Nisthilfe zur Verfügung stellen.
Sie sind einfach zu installieren und können selbst in städtischen Gärten oder auf Balkonen platziert werden. Nisthilfen sind nicht nur eine Möglichkeit, Wildbienen zu unterstützen und zur Erhaltung der Artenvielfalt beizutragen, sondern sie bieten auch die Gelegenheit, diese faszinierenden Insekten aus nächster Nähe zu beobachten.
Die verbreitete Bezeichnung „Wildbienenhotel“ für Nisthilfen wird der Lebensweise solitär lebender Wildbienen nicht gerecht. Schließlich bauen „Mutterbienen“ Brutzellen und Trennwände, einige kleiden Brutzellen aus oder unterziehen das Nest vor dem „Einzug“ einer Reinigung. Bis der Nachwuchs aus den Kokons schlüpft, verbringt er – je nach Art als Larve, Puppe oder Vollinsekt – ein Jahr und länger im Nest. Und wer wohnt schon ein Jahr lang im „Hotel“, baut und renoviert dort Zimmer?

Insekten-Nisthilfe als Büffet für Vögel
Natürlich wissen wir alle, dass viele Vögel Insekten fressen – aber der Gedanke hinter der Nisthilfe für Wildbienen ist nicht die Vogefütterung. Sobald sich im Frühjahr die ersten Brutröhen der Insektenhotels durch die gehörnte Mauerbiene füllen, werden auch Vögel auf die sichere Nahrungsquelle aufmerksam.
Die häufigsten Räuber sind Buntspechte und Meisen wie die Blaumeise. Dabei werden oft die losen Röhren in vielen Insektenhotels herausgezogen und sich bedient. Im Falle des Buntspechts werden mit dem spitzen Schnabel die verschlossenen Brutröhren aufgepickt. Die Zunge von Spechten kann bis zu viermal so lang wie der Schnabel sein und hat an der Zungenspitze kleine Widerhaken. Damit können sie tief in der Baumrinde sitzende Insekten herauszuholen – oder auch aus den Insektenhotels.
Vogelschutz an Nisthilfen: die wichtigsten Tipps
Um die Nisthilfen für Wildbienen vogelsicher zu machen, sollten Sie für den Anfang dafür sorgen, dass es drumherum keine leichten Landeplätze für die Vögel gibt. Auch Niströhren sollten nicht hervorstehen. Damit die Vögel keine einzelnen Schilf- oder Bambusröhrchen herausziehen können, sollten sie aneinander und an der Rückwand verklebt sein.
Vogelschutz durch ein Drahtgitter
Bringen Sie zum Schutz vor gefiederten Räubern ein Drahtgitter an:
- Der Abstand zu den Nistlöchern sollte mindestens 3 Zentimeter betragen, manche empfehlen auch eher 10 Zentimeter. Wenn das Gitter direkt drauf liegt, könnten damit Löcher versperrt werden und die Vögel kommen dennoch bequem heran.
- Die Maschen des Drahtgitters sollten ca. 2,5 x 2,5 cm betragen. So ist es groß genug, dass die unterschiedlich großen Wildbienen bequem durchkommen.
Der NABU empfiehlt auch ein gespanntes, blaues Kunststoffnetz mit einer Maschenweite von 3x3 Zentimetern, dass mit einem Abstand von 20 Zentimetern um die Nisthilfe gespannt wird. Die blauen Netze werden von Vögeln gut gesehen und gemieden und stellen keine Gefahr dar.
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