Haben Sie schon einmal von dem Ratschlag gehört, dass rostige Nägel, die in den Boden eingearbeitet werden sollen? Diesem alten Hausmittel wird nachgesagt, dass es dabei hilft, dass Hortensien (Hydrangea) blau blühen. Der Ansatz ist gar nicht so verkehrt, aber wer möchte schon rostige Nägel in seiner Gartenerde haben. Es ist aber tatsächlich so, dass Eisen und Aluminium die Blaufärbung positiv beeinflussen. Für eine blaue Hortensie braucht es aber noch mehr.
Blaue Hortensie: Säuregehalt im Boden ist entscheidend!
Vorrangig ist der Säuregrad des Bodens, ausgedrückt als pH-Wert, für die Blütenfarbe entscheidend. Nur in einem sauren Milieu ist die Hortensie überhaupt in der Lage, gelöste Eisen- und Aluminium-Ionen aufzunehmen. Bei einem pH-Wert über 6,0 werden diese Metallverbindungen im Boden festgehalten und können gar nicht erst aufgenommen werden.
Die Blütenfarbe ist also auch immer ein Anzeiger des pH-Werts:
- Bei Werten unter 5,0 blühen Hortensien in einem intensiven Blauton.
- Ab pH 5,5 schlägt die Farbe schon in einen Mix aus Blau und Rosa um.
- Ab einem pH-Wert von 6,0 tragen die Hortensien rosa Blüten.
Wenn Sie es genau wissen möchten, verwenden Sie einen Teststreifen aus der Apotheke, um den genauen pH-Wert zu ermitteln.
Um den Säuregehalt im Boden zu erhöhen, also den pH-Wert zu senken, kann es helfen, Laub, Nadelstreu, Traubentrester, Basalt, Granit oder Rhododendron-Erde einzuarbeiten. Bei lehmigen Böden ist es allerdings recht schwierig, den Säuregehalt so zu beeinflussen, damit die Hortensien blau blühen. Trotz aller Maßnahmen sinkt der pH-Wert kaum unter 6,0.
Der kraut&rüben Tipp:
Wussten Sie, dass die bunten Hortensien-Bälle gar keine Blüten sind? Die echten Blüten sind winzig klein und sitzen verborgen hinter den bunt gefärbten Hochblättern. Mit diesem Trick locken Hortensien bestäubende Insekten an.

Blaue Hortensie braucht Aluminium
Aluminium beeinflusst die intensive Färbung blauer Hortensien sehr viel besser als Eisen. Allein deshalb ist der Tipp mit den rostigen Eisennägel zu vernachlässigen. Viele Gärtner verwenden Kalialaun, ein Aluminium-Kaliumsulfat, dass es in der Apotheke und im Internet zu kaufen gibt. Mischen Sie 4 Gramm auf einen Liter Erde. Ins Gießwasser geben Sie drei Gramm je Liter Wasser. Hortensien sollten Sie am besten mit Regenwasser gießen, denn Leitungswasser ist häufig kalkhaltig, was Hortensien per se nicht mögen.
Im Handel gibt es auch spezielle Dünger mit Kalialaun, mit welchen die Umfärbung von rosa zu blau gelingt. Sie werden nach Packungsanweisung angewendet. Egal, ob Sie zu reinem Kalialaun oder zu Hortensiendüngern greifen: Beide Mittel benötigen ausreichend Zeit und sollten rechtzeitig angewendet werden. Die Alaungabe sollte schon erfolgen, wenn sich die Blütenansätze bilden, um eine gleichmäßige Färbung zu erhalten. Etwa vier Haben im Zeitraum von Anfang Mai bis Anfang Juni sind erforderlich.
Sorte beachten: Nicht jede Hortensie blüht blau
Auch auf die richtige Hortensiensorte kommt es an. Intensiv rosa gefärbte Züchtungen bleiben trotz aller Bemühungen rosa – darauf sind sie ausgelegt. Nicht jede Hortensie ist im Stande, ihre Blüten zu verfärben. Die meisten blassrosafarbenen beherrschen das Spiel mit dem Farbwechsel im Allgemeinen aber gut. Und wer sich all die Arbeit nicht machen will: Hortensien mit Farbspiel sehen ebenso beeindruckend aus wie die Pflanzen mit intensiv blaugefärbten Hochblättern.
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