Zeolith ist ein Mineral vulkanischen Ursprungs. Das Vulkangestein, das zur Gruppe der Alumosilikate zählt, besitzt durch seine poröse Mikrostruktur schwammähnliche Eigenschaften. Es kann Wasser und andere Stoffe aufnehmen und speichern. Das Mineral hat eine enorme Speicherkapazität: Pro Gramm kann die innere Oberfläche teils über 1000 Quadratmer haben.
Im Garten kommt nur Naturzeolith, sogenannter Klinoptilolith, zum Einsatz.
Warum ist Zeolith gut für Pflanzen?
Klinoptilolith kennen einige vielleicht als Medizinprodukt zur Einnahme bei einer Darmsanierung und zur Ausleitung. Bei der Verwendung als Bodenhilfsstoff im Garten speichert Naturzeolith nicht nur Wasser und Nährstoffe, sondern dient auch als Kationenaustauscher und kann so die Nährstoffversorgung von Pflanzen nachhaltig unterstützen. Zeolith speichert Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium oder Magnesium und gibt es bei Nährstoffbedarf kontinuierlich an die Pflanzen ab. Vor allem Starkzehrer und hungrige Topfkulturen sind mit Zeolith gut versorgt. Zudem muss man seltener gießen, denn ein weiterer Vorteil ist die enorme Wasserspeicherfähigkeit von Zeolith.
Vorteile von Zeolith im Garten
Unser Biogartenwelt-Experte Karl Ploberger ist überzeugt vom Einsatz von Zeolith im Garten. Er setzt seit zwei Jahren grobes Zeolith (ähnlich wie Tongranulat) in all seinen Gemüsebeeten ein. „Seitdem muss ich fast nicht mehr gießen“, erklärt er. Auf seinen Kompost streut er Zeolithmehl statt - wie früher - Bodenaktivator.
Ploberger hat auch einen Blumenkasten-Test mit verschiedenen Substratzusammensetzungen gemacht. Testsieger war die Substratmischung mit 2-3 Jahre abgelagerter Komposterde, grobem Zeolith, Quarzsand und Braunkorn. Im Gegensatz zu den Blumen in herkömmlicher Pflanzerde aus dem Handel wuchsen und blühten Bergminze, Pelargonien und Lobelien deutlich kräftiger und länger. Aber auch seine Tomaten profitieren von Zeolith.
Folgende Vorteile hat er festgestellt:
- Durch die Wasserspeicherfähigkeit muss weniger gegossen werden.
- Zeolith fördert und beschleunigt das Pflanzenwachstum.
- Die Pflanzen bilden mehr Blüten und eine höhere Anzahl an Fruchtknoten.
- Der Ernteertrag ist höher als ohne Zeolithzugabe.
Was muss man bei Zeolith beachten?
Bei alkalischen Böden, d.h. bei Böden mit einem hohen ph-Wert (über 7), sollte man mit Zeolith vorsichtig sein, da das Mineral den ph-Wert anhebt. Ist die Erde im leicht sauren Bereich, kann man Naturzeolith bedenkenlos einsetzen. Empfohlen wird eine Zumischung von 1:4 oder 1:5 (Zeolith zu Bodensubstrat). Selbst Aussaaterde kann mit etwas Zeolithmehl angereichert werden.
Ein weiterer Aspekt ist die Körnung. Beim Einsatz in der Gartenerde werden eher kleine Korngrößen bis maximal 4 mm empfohlen. Auch wenn sie etwas teurer sind, sollten Sie für den Gemüseanbau lieber zu Zeolithmehl oder Zeolithsand greifen. Größere Korngrößen werden tendenziell, ähnlich Tongranulat, in Topfsubstraten zur Regulierung des Wasserhaushalts verwendet.
Unterschied zwischen Zeolith und Gesteinsmehl
Gesteinsmehl ist ein Oberbegriff für zerkleinertes Gestein unterschiedlicher Art. Es finden sich im Handel Gesteinsmehle aus verschiedensten Steinarten. Auch vermahlener Zeolith-Tuff ist im Grunde ein Gesteinsmehl, aber das vulkanische Mineral hat andere Eigenschaften als klassische Steinmehle aus Kalkstein, Granit oder Basalt, die man als Bodenhilfsstoffe im Garten ausbringt. Dazu zählt die hohe Speicher- sowie Kationenaustauschkapazität von Zeolith, die das Pflanzenwachstum nachhaltig begünstigt. Zudem wird Zeolith kaum ausgewaschen, sondern bleibt lange im Boden.
Gartenexperte Karl Ploberger weiß, was tun ist, um Dürreperioden im Garten optimal zu begegnen.
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