So schadet der Buchsbaumzünsler den Buchspflanzen
Die grünlichen Raupen fressen Blatt für Blatt bis auf die Mittelrippen ab. Sie starten im Strauchinneren und arbeiten sich von dort nach außen vor. Deshalb bemerken Gärtner den Buchsbaumzünsler oft erst spät. Starker Befall führt häufig zum völligen Kahlfraß, in dessen Folge der Buchsbaum abstirbt.
Darum konnte sich der Buchsbaumzünsler ausbreiten
Seit 2007 breitet der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) sich in Europa aus. Der Zünsler stammt aus Ostasien und gelangte vermutlich über Pflanzenimporte in die Schweiz, von wo er entlang des Rheins nach Norden und bald in alle Himmelsrichtungen wanderte. Mittlerweile ist er flächendeckend für das Buchsbaumsterben verantwortlich. Weil der Falter in Mitteleuropa keine natürlichen Feinde hat, konnte er in rasender Geschwindigkeit weite Landstriche besiedeln.
Hoffnung für den Buchsbaum
Der Buchsbaumzünsler wird bleiben, sagen Experten. Aber sie hegen die Hoffnung, dass heimische Parasiten mit der Zeit Geschmack an den Raupen finden und den Befall etwas eindämmen. So könnten die Larven von Schlupfwespen wirksame Nützlinge sein. Gemeine Wespen wurden schon beim Fressen von Zünsler-Raupen beobachtet. Auch Gartenvögel wie Spatzen und Meisen picken gelegentlich Buchsbaumzünsler aus den Sträuchern. Sie scheinen sich an deren bitteren Geschmack gewöhnt zu haben.
Außerdem helfen diese Maßnahmen, den Buchs vor einem Kahlfraß durch den Zünsler zu schützen.
Buchsbaumzünsler bekämpfen: 5 Tipps gegen den Schädling
Um den Buchsbaumzünsler zu bekämpfen haben sich folgende Handlungsanweisungen bewährt:
- Die Pflanzen von April bis September regelmäßig nach Eiern, Raupen und Gespinsten absuchen, besonders auch im Inneren des Strauches. Die Raupen sind hellgrün mit schwarz-weißen Streifen und können bis zu 5 cm lang werden. Junge Raupen sind sie noch sehr dünn und klein. Zünslerfallen locken und fangen männliche Falter. Sie geben Aufschluss über den zu erwartenden Befall. Je früher dieser entdeckt wird, desto größer sind die Chancen, den Strauch zu retten.
- Sobald die ersten Eier, Raupen und/oder Gespinste gesichtet sind, heißt es: Raupen absammeln, Triebe mit Eiern und Gespinsten herausschneiden und verbrennen oder – in Tüten verpackt – im Hausmüll entsorgen.
- Zusätzliche Spritzungen mit Bacillus thuringiensis- oder Neem-Präparaten wirken gegen übersehene Raupen. Die Zünsler stellen das Fressen ein und fallen ab. Gezielt am und im Buchsbaum angewendet, schaden diese Mittel keinem anderen Tier.
- Viele Gärtner haben auch gute Erfahrungen gemacht mit dem Bestäuben des Strauches mit Algenkalk oder Gesteinsmehl.
- Eine Methode für kleine Buchsbäume: den Strauch bei warmem Wetter für zwei bis drei Tage in einen dunklen Müllbeutel hüllen. Die Hitze und Feuchtigkeit schadet den Raupen des Buchsbaumzünslers, aber nicht dem Buchs. Nach spätestens 3 Tagen muss die Folie jedoch entfernt werden.
Gut zu wissen: Jeder weibliche Falter legt bis zu 150 Eier!
Die erwachsenen Zünsler-Falter leben nur wenige Tage. In dieser Zeit legt ein Weibchen bis zu 150 linsenförmige Eier auf den Blattunterseiten der Buchsbäume ab – vor allem im Inneren der Sträucher. Von dort fressen sich die geschlüpften Larven zum Gehölzrand und verpuppen sich in weißen, watteähnlichen Gespinsten. Die sich daraus entwickelnden Falter legen die Eier einer nächsten Zünsler-Generation. Drei bis vier Generationen pro Jahr zwischen April und September sind in Mitteleuropa üblich.
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