Im Januar beginnt die Anzuchtplanung. Mit viel Vorfreude wird das passende Saatgut ausgesucht, vielleicht sogar neue Sorten, auf die man mit Neugier hinfiebert. Da sollte die Anzucht natürlich auch ein Erfolg sein und starke, gesunde Pflanzen hervorbringen. Damit die Pflanzen einen idealen Start haben, sollten diese Fehler vermieden werden:
Fehler bei der Aussaat und Anzucht
1 - Voranzucht zum falschen Zeitpunkt: Auch wenn es bereits in den Fingern juckt, ist ein verfrühtes Anziehen von Pflanzen für einen privaten Garten in keinem Fall sinnvoll. Chilis im Dezember vorzuziehen oder Tomaten im Januar führt in der Regel nur zu anfälligeren Pflanzen, höheren Stromkosten und wenn alles gut geht, hat man höchstens vier Wochen Vorsprung mit der Ernte.
2 - Falsche Anzuchterde: Normale Blumenerde ist, so oft es auch behauptet wird, keine gute Alternative zur Anzuchterde. Auch alte Erde aus dem Vorjahr hat Nachteile, diese enthält oft Schädlinge und Unkrautsamen. Eine gute Anzuchterde, gekauft oder selbst hergestellt, ist locker, nährstoffarm, aber nicht nährstofffrei.
Zu viele Nährstoffe in der Anzuchterde führen zu größeren Pflanzen, aber kürzeren Wurzeln. Ausreichend wenig Nährstoffe bringen etwas kleinere Pflanzen hervor, aber dafür lange Wurzeln. Eine nährstofffreie Anzuchterde führt zu kleinen Pflanzen und kaum Wurzelwachstum.
3 – Falsches Saatgut: Ist das Saatgut abgelaufen oder noch nicht ausgereift, dann nimmt die Keimfähigkeit ab oder ist erst gar nicht vorhanden.
4 – Lichtkeimer vergraben und Dunkelkeimer dem Licht aussetzen: Lichtkeimer sollten nicht vergraben und höchstens mit einer ganz feinen Sandschicht berieselt werden. Dunkelkeimer hingegen gehören unter die Erde.
5 – Fehlendes Licht im Anzuchtraum: Ohne ausreichend Licht funktioniert keine Anzucht.
6 – Die unterschiedlichen Keimtemperaturen nicht berücksichtigt: Nicht jede Pflanze benötigt die gleiche Temperatur zum Keimen, deshalb können kleine Anzuchtgewächshäuser nützlich sein, um ein Mikroklima zu schaffen.
7 – Zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit: Das Anzuchtsubstrat darf nicht zu nass, aber auch nicht zu trocken sein. Hier muss der Mittelweg gefunden werden
8 – Zu viel Gießen: Je nach Standort und Temperatur reicht es, alle paar Tage zu gießen. Die Erde sollte sich bereits leicht trocken anfühlen. Dann bilden die Pflanzen starke Wurzeln aus.
9 – Nichts gegen Trauermücken unternehmen: Trauermücken können bereits in der Anzuchterde sein oder zusammen mit Pflanzen im Haus überwintern. Sie können den Jungpflanzen stark zusetzen.
10 – Zu dicht säen: Auch wenn man Pflanzen pikieren kann, sollte der Wurzelbildung Platz gelassen werden. Bei zu dicht gesäten Pflanzen ist das Risiko, die Wurzeln beim Pikieren zu schädigen, sehr hoch.
11 – Jungpflanzen zu früh düngen: Gibt man Jungpflanzen zu früh zu viel Dünger, dann kann dies die Wurzeln verbrennen oder zumindest das Wachstum negativ beeinflussen.
12 – Pflanzen vorziehen, die direkt ins Beet gehören: Pflanzen, die direkt ins Beet gehören, sollte man nicht im Haus vorziehen, zum Beispiel Karotten oder Radieschen.
13 – Kürbisgewächse pikieren: Möchte man Kürbisgewächse vorziehen, so sollte der Samen direkt in einen größeren Topf gesetzt werden, da Kürbisgewächse empfindlich auf das Pikieren reagieren.
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