Aussehen der Blaumeise
Die Blaumeise (Cyanistes caeruleus) wird nur etwa 12 Zentimeter groß und ist damit kleiner und zierlicher als die Kohlmeise. Ihr Gefieder ist oberseits blaugrün, unterseits gelb gefärbt. Scheitel, Flügel und Schwanz sind auffallend blau. Um den blauen Scheitel trägt sie ein weißes Band und hat ebenfalls weiße Wangen Die weißen Kopfpartien werden durch einen schmalen schwarzen Streifen, der über die Augen verläuft, getrennt. Ausgewachsen bringt die Blaumeise rund 10 bis 12 Gramm auf die Waage. Anders als die Schwanzmeise ist die Blaumeise eine echte Meise.
Zwar kann es das menschliche Auge nicht wahrnehmen, aber das Gefieder der Blaumeise hat eine deutliche Musterung im ultravioletten Bereich. Für uns Gartenfreunde sehen weibliche und männliche Blaumeisen gleich aus – ultraviolett beleuchtet sind die Geschlechter anhand des Gefieders deutlich zu unterscheiden. Die spezielle Musterung spielt bei der Partnerwahl eine wichtige Rolle.
So lebt die Blaumeise
Die Blaumeise ist wie das Rotkelchen und der Zaunkönig ein Standvogel. Standvögel sind das Pendant zu Zugvögeln und bleiben das ganze Jahr über in einem Gebiet.
Die weit, aber nicht so häufig wie die Kohlmeise verbreiteten Blaumeisen sind in Laub- und Mischwäldern beheimatet, aber auch in Parkanlagen und vogelfreundlichen Gärten.
Nahrung der Blaumeise
Zu den Lieblingsspeisen der Blaumeisen zählen
- Falter
- Schmetterlingseier
- Larven
- Spinnen
Es ist immer wieder ein Schauspiel, den akrobatischen Fähigkeiten von Blaumeisen zuzuschauen, während sie kopfüber an schwankenden Zweigen hängen und Blattläuse vertilgen.
Der kleine Sperlingsvogel ist ein wahrer Turnkünstler, wenn er an den äußersten Spitzen von Ästen oder Grashalmen nach Nahrung sucht. Als ausgewiesener Frühaufsteher beginnt er den Tag noch vor den größeren Kohlmeisen und bleibt abends länger aktiv.
Wenn das Insektenangebot in der kalten Jahreszeit zurückgeht, begnügt sich die Blaumeise mit Körnern, Nüsse, Samen und Beeren und besuchen gerne bereitgestellte Futterhäuser und -stationen.
Paarung und Brutverhalten von Blaumeisen
Blaumeisen balzen bereits ab Ende Januar, die erste Eiablage findet etwa Mitte April statt. Als Höhlenbrüter nisten sie in Baumhöhlen, nehmen aber auch gerne Nistkästen an. Da alte, hohle Bäume gerade in Gärten seltener vorzufinden sind, kann das Gerangel um Nistkästen groß werden. Häufig zieht die Blaumeise dabei den Kürzeren.
Wenn Sie ihr einen Vorteil verschaffen möchten, hängen Sie Nistkästen mit einer Öffnung von 26 bis 28 Millimetern auf. Für Kohlmeisen wird es dann nämlich zu eng, da sie ein Einflugloch von 32 Millimetern benötigen.
Während der Brutsaison leben Blaumeisen in festen Partnerschaften. Von Mitte April bis Anfang Mai legt die Blaumeisen-Dame sie 8 bis 10 weiße Eier, die mit kleinen rostfarbenen Flecken punktiert sind. Das Weibchen brütet diese allein in 13 bis 15 Tagen aus. Im Juni kommt es meist zur zweiten Brut.
Das mysteriöse Meisensterben und natürliche Feinde
Seit etwa März 2020 sind Blaumeisen von einer ansteckenden Krankheit betroffen. Kurz darauf wurde das Bakterium Suttonella ornithocola als Ursache bekannt. Es löst eine schwere Lungenentzündung bei den Singvögeln aus und tötete zahlreiche Meisen. Dies betrifft hauptsächlich die männlichen Exemplare, welche durch die Balz geschwächt sind.
Die aktuellen Bestandszahlen, die beispielsweise mithilfe der vom NABU initiierten Stunde der Wintervögel ermittelt werden, lassen glücklicherweise hoffen, dass das großflächige Meisensterben gebrochen ist.
Der Sperlingsvogel muss sich vor einer Reihe natürlicher Feinde in Acht nehmen:
- Wiesel und Marder
- Greifvögel wie Sperber und Turmfalke
- Buntspecht als Nesträuber
- (Haus-)Katzen
Ist Gefahr in Verzug, können sich Blaumeisen mithilfe eines hoch frequentierten Warntons gegenseitig schützen. Junge Blaumeisen fallen ihren natürlichen Feinden häufiger zum Opfer als ausgewachsene Tiere.
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