Eichhörnchen sind keine klassischen Winterschläfer. Wer die possierlichen Nager jetzt beobachtet, sieht sie entweder auf dem Weg zu ihren geheimen Futterplätzen oder überrascht die Männchen bei ihren Annäherungsversuchen.
Charme geht anders
Sie werben nicht gerade charmant um die Eichhörnchen-Damen: Das Weibchen wird oft bis in die Baumkrone verfolgt und gejagt. Manchmal hetzen gleich mehrere Männchen hinter ihr her. Wird es ihr zu bunt, kommt es zum Kampf. Die Bedrängte wehrt sich mit aggressiven Schreien und Bissen. Ist sie jedoch mit der Paarung einverstanden, gehört das Davonlaufen zum Vorspiel. Schließlich sollen alle sehen, wie fit und vital man ist. Solchen Tieren traut der potentielle Partner gesunde Nachkommen zu.
Kindererziehung ist bei Eichhörnchen Frauensache
„Nach einer Tragzeit von 38 Tagen kommen dann bis zu sechs Junge im Kobel – dem Eichhörnchen-Nest – zur Welt“, sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. „Der Erzeuger hat sich dann längst aus dem Staub gemacht; die Aufzucht ist bei Eichhörnchen reine Frauensache.“ Der Nachwuchs ist nackt, blind, taub und wiegt kaum mehr als acht Gramm.
Der Kobel: Home sweet home
Im Kobel haben es die Nesthocker gemütlich. Das Nest wird aus Zweigen und Blättern errichtet, mit Moosen und Gras ausgepolstert und ist nahezu regendicht. Die dicken Wände des Kobels bieten im Winter einen guten Wärmeschutz. Er hat mindestens zwei Öffnungen, eine davon weist immer nach unten. „Das ist quasi die Eingangstür zum Nest“, sagt Goris. Die hohlkugelförmigen Bauten werden in einer Astgabel normalerweise in über sechs Metern Höhe platziert. „Wenn Sie jetzt bei dem schlechten Wetter Eichhörnchen außerhalb des Nestes sehen, unterbricht das Tier entweder gerade seine Winterruhe, um zu fressen - oder es ist auf der Suche nach einem Partner“, erläutert die Sprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung.
Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung
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