Engerlinge im Blumentopf – was tun?
Hallo liebes kraut&rüben Team, seit mehreren Jahren finde ich in meinen großen Pflanzgefäßen immer wieder zahlreiche Engerlinge vor. Erst heute habe ich einen großen Pflanztrog mit etwa 120 Liter zur Bepflanzung vorbereitet und dabei wieder fast 100 (!) große Larven gefunden. Auf dem Bild anbei sehen Sie nur einen Teil davon! Vermutlich handelt es sich um Engerlinge des Rosen- oder Junikäfers. Jungpflanzen, die ich setze, gehen mir leider nach kurzer Zeit ein, da mir die Engerlinge (vermutlich mangels organischer Pflanzenreste) die Wurzeln anknabbern. Einen Teil der "Täter" siedle ich meist auf meinen Kompost um. Dort ist ja genug Futter für sie vorhanden. Frage: Haben Sie einen Tipp für mich, wie ich mit befallenen Gefäßen umgehen bzw. einem Befall von Larven vorbeugen kann? Chemische Mittel etc. kommen für mich keinesfalls in Frage. Aber natürlich möchte ich auch nicht jedes Jahr die Erde aller meiner Gefäße vorsorglich durchsieben müssen.
Sind Engerlinge schädlich?
Solange die Larven in den Gefäßen genügend abgestorbenes Pflanzenmaterial und Holzreste finden, schaden sie den Wurzeln nicht. Je mehr Engerlinge aber pro Topf auftreten, desto eher geht die Nahrung zur Neige und dann fressen die Engerlinge womöglich auch die Wurzeln an. Um das auszuschließen, sollten Sie die Larven absammeln.
Wohin mit den Larven?
Engerlinge bevorzugen von Natur aus ein humusreiches Substrat, zum Beispiel am Fuß von Bäumen, wo sie sich von abgestorbenen Holzresten sowie verrottenden Pflanzenteilen ernähren. Sie halten sich deshalb gerne im Kompost auf und erweisen sich dort als ausgesprochen nützlich, weil sie darin den Humusaufbau fördern.
Abgesammelte Larven geben Sie am besten in den Kompost oder in eine Gartenecke mit einem Totholzhaufen.
Wie kommen Engerlinge in den Blumentopf?
Wenn Sie für Ihre Kübelpflanzen Erde vom Kompost verwenden oder dem übrigen Substrat beimischen, ist es möglich, dass beispielsweise Rosenkäfer-Eier oder -Larven auf diese Weise in die Töpfe gelangt sind. Dies können Sie ausschließen, indem Sie abgepacktes und steriles torffreies Kübelpflanzen-Substrat aus dem Gartenfachhandel verwenden. Treten dennoch Larven in Ihren Blumentöpfen auf, haben die Käfer ihre Eier vermutlich direkt in der Topferde abgelegt.
So kann man Engerlingen vorbeugen
Um zu verhindern, dass die Käfer ihre Eier direkt in die Topferde legen, können Sie ab April – da beginnt die Zeit der Eiablage – geeignete Maßnahmen ergreifen.
- Hilfreich ist zum Beispiel, wenn Sie auf die Erdoberfläche eine Schicht Steine oder Sand geben oder sie mit einem Vlies abdecken.
- Gute Erfahrungen haben einige Gärtner mit einem Vergrämungsmittel gemacht: Sie besprühen im Frühling vor der Eiablage die Erde in den Töpfen mit einem Sud aus getrocknetem Rainfarn.
Ein großflächiger Einsatz im Garten ist in der Regel nicht notwendig, da die Larven der Tiere in den Beeten keinen nennenswerten Schaden anrichten.
Digitale Ausgabe kraut&rüben
Rosenkäfer? Maikäfer oder doch der Junikäfer? Sie wollen mehr wissen, welche Käfer aus den Larven werden und ob es Nützlinge oder Schädlinge sind? Dann lesen Sie den Artikel "Engerlinge und ihre Eltern".
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Ist der Rosenkäfer ein Schädling?
Bei den Larven in den Töpfen von kraut&rüben Leser Stefan S. könnte es sich um Engerlinge des Rosenkäfers handeln.
Der grünlich-bronze schillernde Rosenkäfer (Cetonia aurata) aus der Familie der Blatthornkäfer zählt nicht zu den Schädlingen im Garten. Er steht sogar unter Artenschutz und war im Jahr 2000 Insekt des Jahres. Ausgewachsene Käfer werden bis 2 cm groß und ernähren sich ausschließlich von Nektar, Pollen, Pflanzensaft und reifen Früchten. Sie richten dabei aber in der Regel keine größeren Schäden an.
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