Gesundes Essen ohne oder mit deutlich reduziertem Verzehr tierischer Produkte steht bei immer mehr Menschen auf dem Speiseplan. Wir Biogärtner lassen uns eiweißreiche Hülsenfrüchte wie die Erbse schon lange schmecken.
Steckbrief Erbsen
Erbsen zählen zu den ersten erntereifen Kulturen im Gemüsegarten. Auch bei niedrigen Temperaturen keimen die Schmetterlingsblütler im zeitigen Frühjahr zuverlässig. Als Stickstoff-Lieferant sind sie ein gern gesehener Gast im Gemüsegarten.
- Botanische Bezeichnung: Pisum sativum
- Pflanzenfamilie: Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) in der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae/Leguminosae)
- Weitere Bezeichnungen: Speiseerbse, Gartenerbse
- Standort: sonnig bis schattig
- Boden: humusreich, locker, wächst sehr gut auf Lehmböden
- Wasserbedarf: Staunässe vermeiden, moderater Wasserbedarf in der Wachstumsphase, ab der Blüte erhöht sich der Wasserbedarf etwas
- Wuchs: krautige Rankpflanze, 50 bis 150 cm
- Aussaat: Vorziehen im Haus ab Anfang März, etwa drei Wochen nach Keimung ins Beet
- Direktsaat: ins Freiland ab Ende März
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Erntezeit: 10 bis 12 Wochen nach Aussaat
- Winterhärte: teilweise, Sortenbeschreibung beachten
- Lebensdauer: einjährig
- Befruchtung: überwiegend Selbstbefruchtung
- Essbare Pflanzenteile: Samen, ganze Hülsen zarter Zuckerschoten, als Microgreens
- Lagerfähigkeit: Schalerbsen lassen sich trocknen und gut lagern
- Gute Nachbarn: Dill, Fenchel, Gurken, Kohlarten, Mais, Möhren, Kohlrabi, Kopfsalat, Radieschen, Zucchini
- Schlechte Nachbarn: Bohnen, Kartoffeln, Knoblauch, Lauch, Tomaten, Zwiebeln
- Nachfolger im Beet: Endivie, Zuckerhut, Grünkohl, Rosenkohl, Steckrüben
- Fruchtfolge: erst nach frühstens 5 Jahren wieder ins Beet pflanzen
- Inhaltsstoffe: Eiweiß, Vitamin E, B, Beta-Carotin, Magnesium, Eisen, Phosphor, Kalzium, Zink
- Besonderheit: wegen des hohen Eiweißgehalts in der vegetarischen und veganen Ernährungsweise beliebt, gedünstet bzw. gekocht besser verdaulich
Erbsen pflanzen: vorziehen oder direkt säen
Um Erbsen etwas früher ernten zu können, können die Hülsenfrüchte vorab im Haus vorgezogen werden. Im Freiland können Sie ab Ende März die Samenkörner alle fünf Zentimeter in etwa drei Zentimeter tiefe Rillen säen. Der Pflanzabstand zur nächsten Reihe beträgt 50 Zentimeter.
Zum Schutz vor gefräßigen Vögeln, die die Erbsensamen direkt wieder aus der Erde picken, ist ein feinmaschiges Schutznetz empfehlenswert. Erbsen sind wie Linsen Rankpflanzen und brauchen eine Rankhilfe im Beet. Stecken Sie trockene Zweige als Halt zwischen die Pflanzen oder bauen Sie ein Rankgitter.
Der perfekte Standort für Erbsen
Die unterschiedlichen Erbsen-Arten sind recht einfach im Anbau. Sie wachsen sowohl an schattigen Orten wie in der Sonne, sofern sie an einem solchen Standort mit etwas mehr Wasser bedacht werden. Ein humoser und lockerer bietet den Erbsenpflanzen alles, was sie für ein gutes Wachstum benötigen. Erbsen sind auch für Stadtgärtner interessant: Sie gedeihen auch in Balkonkästen und Pflanzkübeln.
Erbsen müssen nicht gedüngt werden
Erbsenpflanzen müssen während des Wachstums nicht gedüngt werden. Mit einer guten Grundversorgung des Bodens im zeitigen Frühjahr sind die Eiweißlieferanten gut versorgt. Das Einbringen von reifem Kompost hat sich stets bewährt.
Erbsen sind Bodenverbesserer
Wachsen Erbsen in den Beeten, müssen Sie sich um eine ausreichende Stickstoffversorgung keine Gedanken machen. Erbsen, Linsen und die anderen Hülsenfrüchte zählen zu den sogenannten Leguminosen und besitzen eine besondere Eigenschaft: Ihre Wurzeln gehen eine Bindung mit Knöllchenbakterien ein, die Stickstoff sammeln.
Diese Symbiose können Sie mit bloßem Auge beobachten: Überall dort, wo die Bakterien in die Wurzeln eindringen, entstehen Wucherungen, in denen sich Stickstoff anreichert. Davon profitieren nicht nur die Pflanzen, sondern am Ende der Saison auch der Boden. Vorausgesetzt man schneidet die Pflanze ab und belässt die Wurzeln als Gründünger in der Erde.
Erbsen gießen: Staunässe vermeiden
In trockenen Jahren und an vollsonnigen Standorten freuen sich die Rankpflanzen, wenn sie ausreichend gegossen werden. Erbsen bilden ihr Wurzelnetz direkt unter der Bodenoberfläche, bohren sich aber in lockerer Erde auch bis in einen Meter Tiefe hinunter.
Der kraut&rüben Tipp:
Vorsicht: Erbsen hassen Staunässe. Deshalb sollten Sie sie am besten nicht jeden Tag wässern, dafür aber durchdringend.

Schädlinge und Krankheiten bei Erbsen
Zu den Schädlingen von Erbsen zählen
- Erbsenkäfer
- Erbsenwickler
- Erbsenthripse
- Bohnenblattläusen
Eine Voranzucht im Haus gibt den Pflanzen einen Vorsprung gegen diese Schädlinge.
Der beste Schutz gegen Mehltau ist ein ausreichender Pflanzabstand und moderate Wassergaben, damit überschüssige Feuchtigkeit rasch verdunsten kann. Achten Sie beim Anbau von Erbsen auf die entsprechende Fruchtfolge und passende Nachbarn, um Krankheiten zu vermeiden. Andere Hülsenfrüchte sollten nicht mit und nach Erbsen ins Beet.
Bohnen, Kartoffeln, Knoblauch, Lauch, Tomaten und Zwiebeln zählen zu den ungeeigneten Partnern im Rahmen der Mischkultur. Dill, Fenchel, Gurken, Kohlarten, Mais, Möhren, Kohlrabi, Kopfsalat, Radieschen, Zucchini sind gute Nachbarn von Erbsen.
Ebenso sind Möhren, Feldsalat, Endivien, Kartoffeln und Gurken als Nachkultur bestens geeignet und profitieren von der stickstoffbringenden Vorkultur.
Erbsen ernten und lagern
Erbsen sind je nach Wetterlage bereits nach zwei bis drei Monaten nach der Aussaat erntereif. Wenn Sie die Erbsensamen in den Hülsen spüren können, kann die Ernte starten. Jung geerntete Erbsen schmecken besonders zart und süß – sie sollten zeitig nach der Ernte zu gegessen werden. In ein feuchtes Tuch gewickelt halten sich Erbsen im Kühlschrank drei bis fünf Tage frisch.
Die Hülsen von Palerbsen können Sie so lange an der Pflanze hängen lassen, bis sie trocken und pergamentartig aussehen. Die ausgeschalten Körner lassen Sie dann noch einige Tage an der Luft nachtrocknen, bevor Sie sie in luftige Beutel oder in Schraubgläsern füllen. Vorsichtshalber können Sie die getrockneten Erbsen zwei Tage lang ins Gefrierfach legen, um Lagerschädlinge wie den Bohnenkäfer zu vermeiden.
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