Erdflöhe: Lochfraß an Rucola und Radieschen
Durchlöcherte Blätter stören nicht bei Rettich, Radieschen oder Kohlrabi. Doch wer mag perforierte Asia-Salate, Rucola-, Gartenkresse- und Chinakohlblätter auf dem Teller? Die Übeltäter sind kaum zu sehen, doch wir wissen, dass die Löcher von Erdflöhen verursacht werden. Es gibt verschiedene Arten, doch im Garten begegnen wir meist den Erdflöhen, die sich auf Kohlpflanzen spezialisiert haben. Sie lieben Kreuzblütler und ganz besonders alle Pflanzen aus der Kohlfamilie. Auf ihrem Speiseplan stehen die Blätter von Radieschen, Rettich, Kohlrabi, Kopfkohl und Rucola. Selbst Borretsch und Beinwell bleiben nicht verschont. Das gelöcherte Gemüse und die Kräuter kann man zwar noch essen, doch sehr appetitlich sind sie nicht mehr.
Erdflöhe erkennen
Kohlerdflöhe (Phyllotreta spp.) sind in Wahrheit keine Flöhe, sondern 2 - 3 mm kleine Käfer. Das Einzige, was sie mit Flöhen vereint, ist ihre Sprungkraft. Die Erdflöhe sind entweder schwarz-schillernd gefärbt oder gelb-schwarz gestreift, wie ihre großen Verwandten, die Kartoffelkäfer. Sie erscheinen ab April bei Temperaturen um 5 °C. Im Mai legen die Erdflöhe die Eier in die Erde, wo sich die Larven bei warmer und trockener Witterung besonders gut entwickeln.
Einige Arten fressen an Wurzeln und Keimlingen. Im Juni ist die Entwicklung der ersten Sommergeneration abgeschlossen. Je nach Wetterlage entwickeln sich noch weitere Generationen, bis im August die letzten Eier abgelegt werden. Erdflöhe überwintern als Larven im Boden.
Was tun gegen Erdflöhe?
Mischkulturen mit Bohnenkraut, Spinat oder Salat werden immer wieder empfohlen, doch sie zeigten keine überzeugende Wirkung. Besser ist es, Erdflöhe ständig in ihrer Ruhe zu stören und den Boden regelmäßig zu lockern, hacken, mulchen, gießen, feucht und dunkel zu halten.
Mittel gegen Erdflöhe die wirken
Hacken: Hacken Sie so oft es geht!
Bewässern: Gießen Sie regelmäßig und halten den Boden weitgehend feucht.
Mulchen: Damit der Boden feucht bleibt, lohnt sich das Mulchen, zum Beispiel mit Rhabarberblättern, Brennnessel- und Holunderschnitt. Auch Rasenschnitt eignet sich.
Kalken: Das Stäuben mit Algenkalk oder Gesteinsmehl hält die Käfer von den Blättern fern. In der akuten Phase wöchentlich wiederholen.
Mehlen: Ein altes Hausmittel ist das Bestäuben mit Roggenmehl.
Der kraut&rüben Tipp:
Roggenmehl, sowie auch Gesteinsmehl lässt sich fein dosiert ausbringen, indem Sie es in eine alte Socke füllen und beim Ausbringen über den Pflanzen daran klopfen.

Erdflöhe: vorbeugen und bekämpfen
Blütenzweige: Blühende Ginsterzweige zwischen den Saatreihen sollen Erflöhe den Appetit verderben.
Brühen aus Pflanzen: Als Abwehr bei einem akuten Befall spritzen Sie 2 bis 3 mal die Woche Rainfarn-Tee oder Wermut-Tee (keine Jauche!). Auch Zwiebel- und Knoblauch-Tee eignen sich. Knoblauchzehen kann man auch einfach in die Erde stecken.
Schutznetze: Ein sehr feinmaschiges Gemüse- oder Insektenschutznetz direkt nach dem Pflanzen anbringen und rundum gut verschließen, z. B. mit Metallschienen oder Brettern.
Tunnel bauen: Praktisch sind auch dicht angebrachte Tunnelbögen.
Früh aussäen: Junge Pflanzen sind im April und Mai – vor allem bei trockenem Wetter – besonders gefährdet, deshalb Pflanzen früh aussäen oder vorziehen und nur gut entwickelte, kräftige Jungpflanzen in den Garten setzen.
Fruchtfolge beachten: Schädlinge haben leichtes Spiel, wenn im Folgejahr Vertreter der selben Pflanzenfamilie erneut angebaut werden. Die Einhaltung der Fruchtfolge spielt deshalb beim Eindämmen von Schädlingen eine wichtige Rolle.
Mischkulturen: Auch die richtigen Pflanzennachbarschaften wirken vorbeugend oder abwehrend auf Schädlinge.
Tomaten in der Mischkultur: Einen Versuch wert sind Tomaten in der Mischkultur. Ihr starker Geruch vertreibt nicht nur Erdflöhe, sondern auch andere Schädlinge. Vorhandene Tomatenblätter kann man gut zum Mulchen verwenden.
Nützlinge fördern: Zu den natürlichen Feinden der Erdflöhe gehören Laufkäfer, Raubkäfer, Schlupfwespen, Spitzmäuse und Igel.
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