Der Frühling beginnt, die ersten Hummeln sind unterwegs
Wer jetzt morgens das Haus verlässt, hat es längst bemerkt: Die Sonne ist bereits aufgegangen, die dunkle Jahreszeit geht zu Ende. Am 1. März ist es laut Kalender offiziell: Der Frühling beginnt. Die jungen Hummelköniginnen spüren auch ohne Kalender, dass der Frühling kommt.
Sobald die Temperaturen über null Grad klettern und die Sonne scheint, krabbeln sie voller Elan aus ihren Überwinterungsquartieren. Sie sind die ersten Wildbienen des Jahres, die der Sonne entgegen fliegen. „Dabei geben die Königinnen alles an Kraft, was sie nur aufbringen können“, erklärt Manuel Pützstück, Wildbienenexperte von der Deutschen Wildtier Stiftung. „Bis Mitte April müssen sie ihre Nester gebaut haben, um darin viele hundert Eier abzulegen.“
Sie wollen die Hummeln unterstützten? Wie wäre es damit, ein selbst gebautes Hummelhaus in den Garten zu stellen? Hier geht es zur Bauanleitung für das Hummelhaus!
Nahrung aus frühen Blüten ist jetzt wichtig
Mit Hilfe einer kleinen, mit Nektar gefüllten Honigblase im Körperinneren schaffen es die Insekten, die ersten Stunden in den kühlen Februar-Tagen zu überleben, ohne zu verhungern. „Doch dann brauchen sie schnellstens gehaltvolle Kraftnahrung“, sagt Pützstück. Diese besteht – wie bei einem Profisportler – aus möglichst viel Proteinen und Kohlenhydraten.
Gartenbesitzer können für die fliegenden Königinnen den Tisch decken. Mit diesen frühen Blühern unterstützen Sie die ersten Hummeln mit eiweißreichen Blütenpollen und zuckerhaltigem Blütennektar:
- Krokus
- Blausternchen
- Traubenhyazinthen
- Winterlinge
- Märzenbecher
- Weidenkätzchen
- Schlüsselblume
Auch Heidekrautgewächse, die den Winter überdauern und bis in den Frühling hinein blühen, sind nützlich für Hummeln und andere Insekten. Hervorzuheben ist die Schneeheide oder Winterheide (Erica carnea), deren traubenförmige Blüten bis etwa April erscheinen.
Frühblüher für Insekten
Hummeln sind wichtige Bestäuber von Obstbäumen
Hummeln sind mit die ersten fliegenden Bestäuber des Jahres und damit wichtig für alle frühblühenden Obstsorten wie Kirschen und Äpfel. „Pro Tag besuchen Hummeln bis zu tausend Blüten und mehr. Dafür ist die Wildbienenart bis zu 18 Stunden am Tag in der Luft“, erläutert Manuel Pützstück. Das ist eine Höchstleistung!
Wie kommt das sympathische Schwergewicht zu solchen Ausnahmerekorden? Möglich wird diese Höchstleistung nur durch einer Art „Spezialanfertigung“ der Flügel. „Im Gegensatz zu den Tragflächen eines Flugzeuges sind Hummelflügel in sich voll beweglich“, erklärt der Experte das Hummel-Geheimnis. „Durch eine Krümmung der Flügel und ein ganz spezielles Schlagmuster wird der benötigte Auftrieb erzeugt. Zuvor zittert sie sich mit ihren Muskeln warm und erhöht so ihre Körpertemperatur auf 30 °C für einen perfekten Start in den blauen Frühlingshimmel.“
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