Der Himmel wird schwarz, Orkanböen peitschen, und schon bricht das Unwetter herein. Oft kann man nur noch zuschauen, wie Starkregen, Hagel und Sturm rund ums Haus wüten. In Zeiten des Klimawandels fällt der Wetterwechsel nach trockenen Wochen immer heftiger aus. Stürme nehmen zu. Der Garten mit seinen Pflanzen und seiner Ausstattung muss mehr denn je aushalten. Man kann aber ein paar rettende Vorkehrungen treffen.
So halten Pflanzen dem Unwetter stand
Stauden, Sommerblumen, Sträucher und Bäume können nicht weglaufen, wenn sich der Himmel über ihnen entlädt. Sturmböen reißen Blätter ab, Hagelkörner schlagen Blüten von den Stielen. Wenn es ganz dumm läuft, dringen Krankheitserreger an den verletzten Stellen ein und lassen die Pflanzen faulen.
Der kraut&rüben Tipp:
Wildstauden haben meist kleinere Blätter und Blüten sowie festere Stängel als Zierstauden und großblütige Sommerblumen. Sie bieten für Hagelkörner und große Regentropfen weniger Angriffsfläche. Düngt man außerdem mit viel Stickstoff, werden Blätter und Triebe groß und weich. Mit Kompost und biologischen Düngern versorgt, bleiben Pflanzen dagegen kompakt und robust. Auch Pflanzenstärkungsmittel wie Ackerschachtelhalmbrühe festigen die Pflanzenzellen, wodurch Blätter seltener reißen und Stängel weniger knicken.

Hagelschutz für Pflanzen
Viele unwettergeplagte Gärtnerinnen und Gärtner haben im Schuppen immer folgendes parat:
- alte Decken oder
- reichlich Malervlies.
Diese lassen sich schnell greifen und übers Gemüse oder die Rabatte werfen, auch den Topfgarten bewahren sie vor Schlimmstem. Pflanzenschutzvlies, dauerhaft über die Gemüsebeete gebreitet, hilft nicht nur gegen Schädlinge, sondern nimmt Hagelkörnern und Platzregen die Wucht. Davon profitieren auch empfindliche Früchte wie Kirschen, Heidelbeeren oder Stachelbeeren.
Sturmsichere Bäume
Bäume sind oft windstabiler als man denkt. Ihre Äste biegen sich im Wind, auch der Stamm wiegt sich zum Ausgleich hin und her. So beugt die Natur Sturmschäden vor. Doch können vor allem bei alten Bäumen Äste brechen und Stämme knicken. Deshalb sollte man alten Baumbestand alle paar Jahre begutachten und trockene Partien entfernen lassen. Herabstürzende Äste können nicht nur parkende Autos, sondern auch das Hausdach, den Zaun und vieles mehr beschädigen – sowie zur ernstzunehmenden Gefahr für Mensch und Tier werden. Auch junge Bäume nehmen Schaden, wenn auch meist unbemerkt: Bindet man beim Einpflanzen den Baum nicht stabil an einem Pfahl fest, reißt bei Wind das feine Wurzelwerk immer wieder ab. Denn wenn das Bäumchen wackelt, wirken unterirdisch enorme Kräfte.
Den Garten unwetterfest und sturmsicher machen
Die größten Sturmschäden entstehen, wenn Orkan- und Gewitterböen ungebremst durch den Garten fegen. Dichte Hecken aus Hainbuche oder Liguster bremsen den Wind genauso wie hohe Mauern, vorausgesetzt sie wachsen an der Wind- bzw. Westgrenze des Grundstücks. Auch gemischte Hecken aus Wild- und Blütensträuchern mildern den Luftzug. Ihre wellenförmige Silhouette verwirbelt die Böen oftmals besser als Schnitthecken. Niedrige Hecken rund um die Gemüsebeete schützen empfindliche Blätter und Triebe. Trockenmauern dienen ebenfalls als Windschutz und haben sich nicht nur in Küstenregionen bewährt.
Sturmsicherung für Kübelpflanzen
Pflanzen im Topf sind wie andere bewegliche Gegenstände besonders gefährdet, wenn ein Unwetter aufzieht. So machen Sie sie auf Terrasse und Balkon sturmsicher:
- Kleinere Pflanzen stellen Sie bei drohendem Unwetter unter ein Dach direkt an die Hauswand.
- Lockere Blumenkästen nimmt man vom Geländer.
- Ausladende Kübelpflanzen stehen an der windabgewandten Seite am besten. So schützt man auch bei leichtem Wind die Blumenkübel vorm Umkippen.
- Große Töpfe kann man mit Boden- oder Sturmankern bzw. Heringen im Boden verankern.
- Breite Kübel lassen sich auch mit Wegplatten beschweren, die man auf die Töpfe legt.
- Damit ausladende Kronen so wenig Sturmschäden wie möglich erleiden, stützen Sie sie mit Stäben ab oder binden sie an Pfählen fest.
- Auf dem Balkon sollte man Kübelpflanzen am Geländer festbinden.
- Bei starkem Wind hilft oft nur, Pflanzen umzulegen und zu mehreren eng ineinander zu schieben.
Gartenmöbel gegen Wind sichern
Die Gartenmöbel sturmsicher zu machen, erscheint manchen übertrieben. Doch häufen sich Berichte, dass nicht nur Kissen durch die Luft fliegen, sondern auch Stühle und Tische. Zudem können Hagelkörner unschöne Dellen in Holztische und Metallsessel stanzen. Am einfachsten ist, die Möbel unter Dach, in den Schuppen oder die Garage zu tragen. Oder man stellt alle eng zusammen, Stühle umgedreht aufeinander oder auf die Tischplatte.
Mit einem Gurt oder mit einer Kette können Sie Leichtgewichte zusammenzurren. Vor Starkregen und Hagel schützt eine Abdeckplane, die mit einer Kordel festgezogen oder an Sandsäcken oder Sturmankern befestigt wird. Sonnenschirme sollten, auch wenn sie windfest sind, zusammengeklappt und zusammengebunden, sowie möglichst eingeräumt werden.
So hält das Gewächshaus Unwettern stand
Ein Gewächshaus steht ebenfalls nur auf einem Fundament stabil. Die Platten werden in der Regel mit Klemmen windsicher befestigt. Bei starkem Sturm mag dies nicht ausreichen. Findige Menschen befestigen die Platten zusätzlich mit mehreren Silikonpunkten am Profil und bohren die Profile an den Seiten so an, dass sie sie mit Stahldraht miteinander verzurren können.
Der kraut&rüben Tipp:
Hagelt es, ist eine Abdeckung aus Stegdoppelplatten im Vorteil. Glas zerbricht oft unweigerlich. Die Scherben findet man oft noch jahrelang in der Erde. Wer rechtzeitig den Wetterbericht verfolgt, kann sein Haus mit Schattiergewebe, dicker Folie, Karton oder Bambusmatten abdecken.

Ist das Gartenhaus unwetterfest?
Ob ein Gartenhaus wegfliegen kann? Ja! Deshalb befestigt man die tragenden Pfosten immer mit Ankern in einem Betonfundament, sonst sind Sturmschäden vorprogrammiert. Meist sind die Wände aus Blockbohlen lose zusammengesteckt. Für ein sturmfestes Gartenhaus befestigt man in den vier Ecken Sturmwinkel. Sturmleisten verbinden die oberste und die unterste Blockbohle. Sturmsichere Dächer sind meist aus Blech oder Bitumen. Sie sind so stabil und fest mit dem Dachstuhl verbunden, dass sie der bei Wind herrschenden Sogwirkung standhalten.
Artikel teilen
Weitere Funktionen