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Torffreie Erde: Gärtnern ohne Torf ist gelebter Klimaschutz

Torffreie Erde im Garten zu benutzen ist längst kein Trend mehr, aber der Grund dafür ist aktueller denn je, schließlich geht es um Klima-, Umwelt- und Artenschutz.

Die Zukunft liegt in unseren Händen. Wenn wir im Garten torffreie Erde nutzen, tragen wir alle dazu bei, das Klima, die Umwelt und die Artenvielfalt zu schützen.
Die Zukunft liegt in unseren Händen. Wenn wir im Garten torffreie Erde nutzen, tragen wir alle dazu bei, das Klima, die Umwelt und die Artenvielfalt zu schützen.

Handelsübliche Blumenerde besteht zum Großteil aus Torf. Der Torf, der in torfhaltigen Erden enthalten ist, stammt aus Hochmooren. Der meiste in Deutschland abgebaute Torf kommt aus Niedersachsen. Zusätzlich wird der derzeitige Bedarf mit Importen aus dem Baltikum gedeckt.

Bei Torf handelt es sich um nährstoffreichen Humus, der in Mooren aus zersetzten Pflanzen durch Luftabschluss unter Wasser und den sauren pH-Wert entsteht.

Torf gehört ins Hochmoor, aber nicht ins Hochbeet

Hochmoore sind ein schützenwertes Ökosystem. Nicht nur, weil sie ein wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten sind, sondern weil sie zusätzlich die Entstehung von klimaschädlichem Kohlendioxid verhindern, in dem sie große Mengen Kohlenstoff speichern.

Moore können sich zwar erholen, aber das Wachstum von Torfschichten ist so langsam, als dass man keinesfalls von einem nachwachsenden Rohstoff sprechen kann. Gerade dann nicht, wenn man die Abbaumengen dem Wachstum gegenüberstellt. Moore wachsen pro Jahr rund einen Millimeter, dementsprechend dauert es 1000 Jahre, bis sich ein Meter neuer Torf gebildet hat.

Laut eines Berichts des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wurden 2019 4,7 Millionen Kubikmeter Torf aus deutschen Lagerstätten gewonnen. Im professionellen Gartenbau kann auf die Verwendung von Torf noch schwer verzichtet werden. Gründe, die dafür angeführt werden, sind

  • höhere Kosten durch Produktionsumstellung auf torffreie oder -reduzierte Erden
  • unzureichende Mengen an Alternativ-Substraten in gleichbleibender Qualität
  • erhöhte Anforderungen an Prozessanpassungen bei Bewässerung, Düngung und Pflanzenschutz
Wir und die nächsten Generationen werden es nicht erleben, bis sich solche Mengen Torf wieder aufgebaut haben.
Wir und die nächsten Generationen werden es nicht erleben, bis sich solche Mengen Torf wieder aufgebaut haben.

Torffreie Erden für den Biogarten

Mittlerweile gibt es für den Biogarten-Bereich ein großes Angebot an torffreien Erden. Als Ersatzstoffe in unterschiedlichen Anteilen greifen die Hersteller in der Regel auf mindestens drei dieser vier Komponenten zurück:

  • Rindenhumus
  • Kompost
  • Holzfasern
  • Kokosstaub oder Kokosfasern
Das Angebot an torffreien Erden für Biogärtner wird immer größer. Neben torffreien Universalerden gibt es auch zahlreiche Spezialerden, z. B. für das Hochbeet, für Zimmerpflanzen und für Zitrusgewächse.
Das Angebot an torffreien Erden für Biogärtner wird immer größer. Neben torffreien Universalerden gibt es auch zahlreiche Spezialerden, z. B. für das Hochbeet, für Zimmerpflanzen und für Zitrusgewächse.

Torffreie Erde: Gut zu wissen

Torfhaltige Gartenerde hat eine dunkle, feine, teilweise fast staubige Struktur und ist recht leicht. Torffreie Erden sind bei gleichen Volumen häufig deutlich schwerer. Das Gewicht geht auf den hohen Kompost- und Rindenhumusanteil zurück und ist definitiv kein Nachteil, da es den Pflanzen zu einer besseren Standfestigkeit verhilft.

Sie werden sicherlich schon Erdensäcke mit dem Hinweis „Bio“ oder „Öko“ gesehen haben. Dies ist kein Hinweis darauf, dass es sich um torffreie Erde handelt, sondern lediglich, dass diesen Erden kein Mineraldünger zugesetzt wurde.

Auch Erden, die mit „torfreduziert“ oder „torfarm“ deklariert sind, enthalten mitunter noch bis zu 60 Prozent Torf. Schauen Sie sich die Zusammensetzung im Zweifel genau an. Letztendlich schont nur torffreie Erde die Moore und damit die Umwelt und Artenvielfalt.

Bei torffreien Erden lohnt es sich auf hochwertige Produkte zu setzen. Erdenhersteller wie Manna, Compo, Cuxin, Floragard und Neudorff bieten torffreie Erden für unterschiedlichste Einsatzgebiete in gleichbleibend guter Qualität an und verbessern die Zusammensetzungen fortlaufend.

Der richtige Umgang mit torffreier Erde

Gartenfreunden wird direkt die gröbere Struktur von torffreien Erden auffallen. Auch dies ist kein Nachteil, denn dadurch werden die Wurzeln besser durchlüftet. Außerdem kommt es zu weniger Staunässe in Kübeln und Pflanzkästen.

Für die Aussaat ist eine feine Aussaaterde* besser. Die Erdenhersteller zerkleinern hier die Materialien besonders stark, sodass auch hier optimal abgestimmte torffreie Erden erhältlich sind.

Torffreie Erden mit viel Kompost und Rindenhumus* sind mit ihren zahlreichen Bodenbakterien sehr lebendig und schließen organische Dünger schnell auf. Die rasche Verfügbarkeit kommt den Pflanzen zugute.

Bei der Lagerung torffreier Erden arbeiten die Bakterien allerdings auch weiter, weshalb der Stickstoffgehalt mit zunehmender Lagerdauer abnimmt. Wenn Sie einen Sack torffreier Erde über längere Zeit im Gartenschuppen gelagert haben, können Sie sie aber recht einfach mit organischem Flüssigdünger oder Hornspänen* wieder auffrischen.

Bei Zimmerpflanzen und Gehölzen im Kübel, die jahrelang im gleichen Gefäß verweilen, sollten Sie eine torffreie Erde mit Kokosfasern wählen. Diese Fasern behalten über lange Zeit ihre Form und verrotten kaum.

Torffreien Spezialerden* wie Orchideenerde oder Erde für Zitrusgewächse werden noch weitere Inhaltsstoffe wie Pinienrinde oder Blähton zugefügt, um den Bedürfnissen der jeweiligen Pflanzenarten gerecht zu werden.

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