Als ich meinen ersten eigenen Garten angelegt habe, hätte ich mir das heutige Ergebnis nicht träumen lassen. Damals war das meiste verwildert. Giersch und stachelige Büsche hatten ganze Ecken des Gartens eingenommen. Der einzige Platz für Gemüse waren alte Plastikhochbeete, die durch die Sonne schon porös waren und auseinanderzubrechen drohten. Ähnlich ging es dem morschen Hühnerstall, der als Geräteschuppen diente. Aus Zeitgründen konnte ich nur kleinere Projekte umsetzen, die aber aufeinander aufbauten. Das war aber genau der richtige Weg. Klein anfangen und sich langsam steigern. Am Anfang darf man sich auf keinen Fall übernehmen, sonst kommt nur Frust auf und der Spaß und die Motivation gehen verloren.
Garten anlegen: Die Bestandsaufnahme
Wenn Sie einen neuen Garten anlegen, ist der erste Schritt eine Bestandsaufnahme: Was für Pflanzen stehen im Garten, die man behalten möchte, welche Beete habe ich und welche Gartenwerkzeuge sind noch brauchbar? Falls Sie sich unsicher sind, welche Pflanzen dort stehen, helfen Ihnen einige Pflanzungsbestimmungs-Apps. Diese sind nicht 100-prozentig genau, aber geben eine gute Orientierung für weitere Recherchen.
Der kraut&rüben Tipp:
Nicht gleich alles herausreißen, was wild aufging. Viele Wildpflanzen sind tolle Teekräuter oder locken wichtige Nützlinge in den Garten, z.B die Wilde Karde.

Haben Sie sich einen Überblick verschafft, dann sollten Sie sich den Boden genauer anschauen. Ist Ihr Boden krümelig und locker, ist er dunkelbraun oder fast schwarz, riecht er angenehm nach Erde, sind viele Würmer zu sehen, dann ist er ideal. Ist er eher schwer, lehmig und hell, dann können Sie den Boden mit organischen Materialien aufwerten, wie zum Beispiel:
- Kompost
- Wurmhumus
- Gartensand
- Urgesteinsmehl
- Mikroorganismen
- Gründüngung
- Sauerteigresten
Das braucht allerdings ein wenig Geduld.
Wächst hingegen viel Ackerschachtelhalm, dann ist dies ein Zeichen, dass der Boden stark verdichtet ist und Sie ihn erst einmal lockern sollten. Ist der Boden nicht so gut geeignet, dann kann er aufgewertet oder ausgetauscht werden. Alternativ können Sie aber auch Hochbeete nutzen, um dort andere Erde zu verwenden.
Der kraut&rüben Tipp:
Raps und Gelbsenf lockern den Boden und sind dabei auch noch sehr begehrt bei den Wildbienen. Also eine ideale Gründüngung für verdichtete Böden.

Garten anlegen: Der richtige Platz für die Beete
Wenn der Boden passt, dann kann der richtige Standort für die Beete gesucht werden. Dieser sollte sonnig sein oder zumindest halbschattig. Ansonsten wächst das Gemüse und Obst nicht richtig. Ist allerdings dort noch eine Wiese, dann sollte die Grasnarbe großzügig ausgestochen werden. Dazu erst mal den Rasen so kurz wie möglich mähen und anschließend mit einem Spaten abstechen. Die entfernten Stücke, können dann auf den Kompost zum Verrotten geworfen werfen. Dann sollte das ausgegrabene Stück durchgehackt werden, um die Wurzelreste zu entfernen. Allerdings können sich in einer frisch vom Gras entfernten Stelle Drahtwürmer befinden. Diese schädigen Gemüse wie:
- Kartoffeln
- Mais
- Tomaten
- Salat
- Rote Bete
- Möhren
- Erbse
Aber gegen die Drahtwürmer helfen Ringelblumen und Tagetes, diese mögen die Drahtwürmer nicht. Also kann diese zwischen den Kulturen gepflanzt werden.
Fazit für die Gartenstarter
Ein neuer Garten ist am Anfang sehr viel Arbeit. Das Anlegen und Ausprobieren macht allerdings sehr viel Spaß. Damit dies auch so bleibt, sollte man sich kleine Zwischenziele setzen und keine zu großen. Planen Sie zuerst, überlegen Sie sich, was möchte ich als Erstes umsetzen und unterteilen Sie Ihren Gartenplan in viele kleine Projekte. Es muss auch nicht alles auf Anhieb funktionieren, das tut es sowieso bei niemandem. Es geht beim Gärtnern auch viel darum, etwas auszuprobieren, herumzuexperimentieren und darum daraus zu lernen. Dann werden Sie als Gartenstarter auch viel und vor allem auf Dauer Spaß und Freude an Ihrem Garten haben.
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