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Giersch bekämpfen: Diese 8 Pflanzen verdrängen ihn

Hat sich der Giersch einmal im Staudenbeet angesiedelt, wird man ihn so schnell nicht mehr los. Oder doch? Diese konkurrenzstarken Pflanzen vertreiben den Giersch.

Giersch bekämpfen
Giersch bekämpfen? Pflanzen Sie die folgenden Stauden und vertreiben Sie den Giersch auf sanfte Art und Weise.

„Giersch ist die Nacktschnecke unter den Pflanzen.“ So hat es kraut&rüben-Autor und Gartenplaner Jörg Pfennigschmidt einmal formuliert. Denn mit dem Giersch haben selbst Natur- und Biogärtner wenig Nachsicht.

Giersch zählt zu den Wurzelunkräutern, er vermehrt sich also über unterirdische Ausläufer, mit denen er in kurzer Zeit große Flächen erobert. Vor allem in Dauerbepflanzungen wie Staudenbeeten ist ihm deshalb nur schwer beizukommen. Wer schon versucht hat, dem Giersch durch zupfen und hacken Herr zu werden, weiß das. Denn aus jedem kleinen Wurzelstückchen treibt das zähe Kraut bald erneut aus und der Jäte-Marathon beginnt von vorne.

Nie wieder Giersch jäten

Findige Gärtner überlassen den Kampf gegen den Giersch anderen Pflanzen. Diese neun Stauden sind ihm im wahrsten Sinne gewachsen: Sie sind ähnlich durchsetzungsstark wie der Giersch, lassen sich also nicht von ihm verdrängen. Stattdessen drehen sie den Spieß um und schwächen ihn, indem sie dem Giersch Wasser und Nährstoffe entziehen. Ein toller Nebeneffekt: Alle neun werden von Schnecken gemieden!

Kerzenknöterich
Kerzenknöterich ist Trumpf über den Giersch.

Diese Stauden machen dem Giersch Konkurrenz

  1. Der Prachtstorchschnabel ‘Vital’ (Geranium ibericum) heißt nicht zufällig so. Extrem robust und schnell wachsend, nimmt er es sogar mit eingewachsenen Giersch-Flächen auf – sowohl auf trockenem als auch auf feuchtem Boden. Seine blauen Blüten erscheinen von Juni bis Juli und sind bei Bienen sehr beliebt.
  2. Der Braune Storchschnabel (Geranium phaeum) treibt früh im Jahr kräftig aus und blüht üppig in braunviolett ab Mai. Er verträgt viel Trockenheit, weshalb er sich auch ohne Giersch für schwierig zu bepflanzende Flächen eignet – etwa zu Füßen von Gehölzen.
  3. Der Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum) setzt sich sogar im Schatten noch gegen den Giersch durch. Je nach Sorte blüht er ab Mai in Weiß oder Violett und nach einem Rückschnitt der welken Blüten ein zweites Mal im September.
  4. Besonders bewährt im Kampf gegen den Giersch hat sich die Storschschnabelsorte ‘Sirak’ (Geranium Gracile-Hybride). Unter anderem wegen ihres attraktiven standfesten Laubs und der lange andauernden kräftig violettrosa Blüte.
  5. Anders als die Storchschnabel-Gesellschaft wächst die Ausdauernde Mondviole (Lunaria rediviva) dem Giersch deutlich über den Kopf. Auf einem Meter Höhe ziehen zunächst hellviolette Blüten, später silbrige Schoten die Blicke auf sich. Sie ist eng verwandt mit dem Silbertaler (Hesperis matronalis), aber deutlich langlebiger und viel imposanter.
  6. Der Geißbart ‘Horatio’ (Aruncus aethusifolius) ist von Frühjahr bis Herbst eine stattliche Erscheinung und lässt von Juni bis Juli weiße Blütenwolken aufziehen. Unter seinem dichten Laub und bis zu 1,50 m hohen Trieben hat der Giersch bald das Nachsehen.
  7. Bindet man die Staudenclematis ‘Cassandra’ (Clematis heracleifolia) nicht auf, breitete sich ein Exemplar mit kräftig blauen Blütentrauben auf über einem Quadratmeter aus und begräbt den Giersch dabei unter sich.
  8. Mit gut einem Meter Höhe und Breite schüchtert der Kerzenknöterich (Polygonum amplexicaule) die Giersch-Nachbarschaft ein. Ab Spätsommer öffnet er über viele Wochen Blütenkerzen – je nach Sorte – in Weiß, Rosa oder Purpur, die sich wunderbar für herbstliche Sträuße eignen. Wer es nicht ganz so mächtig mag, setzt auf die Sorte ‘Inverleith’. Sie stoppt ihr Wachstum schon bei einem halben Meter, bietet dem Giersch aber trotzdem souverän die Stirn.

Der kraut&rüben Tipp:

Giersch ist essbar. Die jungen, noch zarten Blätter können roh den Salat aufmischen, zu Pesto verarbeitet werden oder man blanchiert sie zu einem Spinat-Ersatz.

Zitat

Was Sie mit Giersch nicht tun sollten

Um Giersch zu bekämpfen, ist aber nicht jedes Mittel recht. Zwei Tipps zum Umgang:

  1. Graben Sie von Giersch überwucherte Flächen keinesfalls um. Dabei würden die Wurzelrhizome in viele kleine Stücke geteilt und erst recht zum Austreiben angeregt. Aus jedem einzelnen Wurzelstück könnte also eine neue Pflanze wachsen.
  2. Entsorgen Sie frisch gejätete Gierschpflanzen nicht auf dem Kompost. Auch dort wachsen sie einfach weiter. Lassen Sie die Wurzeln zunächst einige Tage in der Sonne trocknen, bevor Sie sie auf den Komposthaufen kippen. Oder Sie setzen eine Giersch-Jauche an. Beim Gären verlieren die potenten Wurzelstücke ihre Kraft. Stattdessen entsteht ein nahrhafter Flüssigdünger.
Brauner-Storchschnabel
Brauner Storschnabel verdrängt den Giersch.

Wie Sie den Giersch außerdem bekämpfen können

  • Auf unbewachsenen Flächen wie Gemüsebeeten im Frühjahr, die im Vorjahr mit Giersch bewachsen waren, hilft es mit der Grabegabel Quadratmeter für Quadratmeter zu lockern und alle Gierschwurzeln abzusammeln.
  • Unter Gehölzen oder auf künftigen Staudenbeeten, können Sie ein Jahr lang unbedruckte Pappe auslegen und mit Rindenmulch bedecken. Nach einer Saison ohne frische Fotosynthese-Energie aus grünen Blättern haben die Wurzelstücke ihre Kraft verloren. Giersch-Samen bewahren ihre Keimfähigkeit allerdings über viele Jahre. Ganz gebannt ist die Giersch-Gefahr also nicht.
  • Bei Staudenbeeten, in denen die oben genannen Arten langfristig zu dominant würden, lohnt es, dran zu bleiben. Wer den Giersch immer wieder jätet und dabei so viel Laub und Wurzelwerk wie möglich entfernt, schwächt die Pflanze mit der Zeit so, dass sie keine Kraft für eine neue Beet-Übernahme mehr hat – solange Gärtnerinnen und Gärnter sie im Blick behalten.

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