Hortensien: Arten und Sorten
Zahlreich sind Arten und Sorten in der Familie der Hortensien, doch am meisten verbreitet sind folgende drei Arten:
- Bauern-Hortensie (Hydrangea macrophylla)
- Rispen-Hortensie (Hydrangea paniculata)
- Ball-Hortensie (Hydrangea arborescens)
Hortensien gelangen häufig als wunderschöne Topfpflanze in unser Zuhause. Doch was tun mit ihr, wenn die Pflanze verblüht? Keinesfalls soll sie auf dem Kompost landen! Bei guter Pflege kann man sie im Topf überwintern oder in den Garten pflanzen. An einem geeigneten Standort wächst sie zu einem stattlichen Busch heran. Wichtig ist neben der richtigen Pflege auch der richtige Schnitt.
Hortensien schneiden
Die verbreiteten Bauern-Hortensien blühen am alten Holz. Sie legen ihre Blütenknospen für die nächste Saison bereits im Lauf des Sommers an der Spitze der Triebe an. Wer sie in Form schneiden will, sollte dies bereits im Hochsommer tun, bevor die Pflanze ihre neuen Blüten anlegt. Im darauffolgenden Frühjahr werden die verblühten Dolden bis aufs nächste kräftige Auge zurückgeschnitten. Knospen am alten Holz – ob im Kübel oder im Garten – müssen vor Frost geschützt werden.
Mittlerweile gibt es Sorten der Bauern-Hortensie (‘Endless Summer‘, ‘Forever&Ever‘) die nicht nur am alten, sondern auch am jungem Holz blühen. Man kann sie im Frühling deshalb nach Bedarf tief zurückschneiden.
Schneeball-Hortensien und Rispen-Hortensien blühen am jungen Holz und werden im Frühjahr zurückgeschnitten. Ein Schnitt ist lohnenswert, damit sich feste Triebe entwickeln und die Blütenlast nicht kippt.
- Rispen-Hortensien: etwa 2/3 Rückschnitt, ebenso zu dicht stehende Triebe entfernen
- Schneeball-Hortensien: etwa auf 15 cm über den Boden
Der Trick mit den Blüten
Wussten Sie, dass die bunten Hortensien-Bälle gar keine Blüten sind? Die echten Blüten sind winzig klein und sitzen verborgen hinter den bunt gefärbten Hochblättern. Mit diesem Trick locken Hortensien bestäubende Insekten an. Die farbigen Laubblätter bleiben erhalten, auch nachdem die Blüten bestäubt wurden. Diese verändern meist noch ihre Farbe. Bauern-Hortensien und Ball-Hortensien beispielsweise ergrünen malerisch.
Weil es sich nicht um Blüten-, sondern um Laubblätter handelt, eignen sich Hortensien ideal zum Trocknen.
Insektenfreundliche Hortensien
Nicht alle Züchtungen der Hortensien entwickeln fruchtbare Blüten – darauf sollte man beim Kauf achten.
Bauernhortensien, vor allem die ballförmigen, sind für Insekten weniger attraktiv, da sie an die fertilen (=fruchtbaren), aber kleinen Blüten kaum herankommen. Manche Zuchtformen der Bauern-Hortensie bestehen sogar ausschließlich aus unfruchtbaren Schaublüten. Bei tellerförmigen Sorten kann sich für Insekten ein Besuch lohnen, wie zum Beispiel:
- ‘Hovaria‘
- ‘You & Me Romance‘
Rispenhortensien dagegen entwickeln deutlich mehr fruchtbare Blüten als Bauernhortensien und bieten ein Nahrungsangebot für Insekten. Zu den nektarreichen und von Bienen, Hummeln & Co geschätzten Sorten zählen:
- ‘Kyushu‘
- ‘Wim’s Red‘
- ‘Magical Flame‘
- ‘Limelight‘
- ‘Candlelight‘
Der kraut&rüben Tipp:
Hortensien mit Tellerblüten bieten mit ihren leicht zugänglichen, fruchtbaren Blüten ein Nahrungsangebot für Insekten. Tellerförmige Blüten gibt es von verschiedenen Hortensien-Arten wie Bauern-, Kletter- und Samthortensien. Manche Zuchtformen der Bauern-Hortensie dagegen bestehen ausschließlich aus unfruchtbaren Schaublüten.

Hortensien lieben Wasser
Schon der botanische Name Hydrangea weist darauf hin, dass Hortensien eher durstig sind. Man sollte nicht warten, bis Hortensien ihre Blätter schlapp fallen lassen, aber spätestens dann wird es Zeit für eine gute Portion Wasser. In einem trocknen Sommer können die Pflanzen davon nicht genug bekommen. Wer kein weiches Leitungswasser hat, gießt besser mit Regenwasser. Gießen Sie am besten durchdringend, damit das Wasser auch in die tieferen Bodenzonen gelangt. Werden Hortensien im Kübel gehalten, benötigen sie eine regelmäßig und reichliche Wasserversorgung.
Der kraut&rüben Tipp:
Hydrangea heißt Wassertrinkerin und weist unmissverständlich auf den großen Durst der Hortensien hin.

Sonne oder Schatten?
Während Rispen- und Ball-Hortensien bei einer ausreichenden Wasserversorgung sogar volle Sonne vertragen, bevorzugen Bauern-Hortensien mit ihren großen und weichen Blättern einen Platz im Schatten oder Halbschatten.
Hortensien: Der richtige Boden
Hortensien gedeihen am besten in humoser Erde, die viel Feuchtigkeit speichern kann. Ein durchlässiger Sandboden dagegen ist schwierig, ebenso ein kalkhaltiger Standort. In diesem Fall sollte man das Pflanzloch großzügig ausheben und den Aushub mit Rindenhumus und reichlich Kompost aufbessern.
Von blau nach rot – und wieder zurück
Wenn eine ursprünglich blaue Hortensie in der nächsten Saison nur noch rosa blüht, liegt es am Säuregrad des Bodens. Nur wenn der Boden einen pH-Wert von 4,0 bis 4,5 aufweist, entwickelt die Hortensie blaue Hochblätter. In diesem Fall macht sauer nicht lustig, sondern blau. Erst in einem sauren Bodenmilieu kann die Pflanze ausreichend Aluminium aufnehmen, welche die Blaufärbung hervorruft. Im Handel gibt es spezielle Dünger mit Kalialaun, mit welchen die Umfärbung von rosa zu blau gelingt, die allerdings etwas Zeit benötigen kann. Am besten entsteht die Blaufärbung bei getopften Pflanzen mit spezieller Hortensien- oder Rhododendronerde. Im Beet kann das saure Milieu für Nachbarpflanzen unangenehm sein.
Der kraut&rüben Tipp:
Saures Milieu für blaue Hortensien entsteht auch mit Zusätzen wie Traubentrester, Basalt, Granit oder Tannennadeln.

Blaue Hortensien sollten nicht in der prallen Sonne stehen und nur mit Regenwasser oder entkalktem Wasser gegossen werden. Mulchen hält die Feuchtigkeit, dadurch bleibt auch der pH Wert niedrig. Es lassen sich nur solche Sorten umstimmen, die vom Züchter als blau blühend angeboten werden.
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