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Insektenhotel bauen: Diese Nisthilfen lieben Wildbienen

Nicht selten bleibt ein selbstgebautes Insektenhotel leer. Damit Wildbienen die Nisthilfe annehmen, sollte man beim Bau diese Fehler vermeiden.

Wildbienen
Wildbienen haben bestimmte Ansprüche an Nisthilfen.

Bezugsfertig wartet die neue Bienenpension mit Zimmern aus Bambus und Schilf auf erste Gäste. Hin und wieder surrt ein Interessent vorbei, aber das Bienenhotel bleibt leer. Warum wollen die Wildbienen nicht einziehen? Das fragen sich immer wieder verzweifelte Insektenhotel-Besitzer. An schlechten Google-Rezensionen liegt es jedenfalls nicht. Wildbienen haben aber gewisse Ansprüche an ihre Unterkunft, denn schließlich soll dort ihre Brut aufgezogen werden. Sind beispielsweise die Niströhren zu kurz oder hinten offen, dann nisten die Bienen dort nicht. Wer ein Wildbienenhotel selbst bauen möchte, sollte also die Bedürfnisse seiner Gäste kennen.

Bienenhotel-Zimmer: Die richtige Füllung

Der Grund, warum viele Insektenhotels leerstehen, liegt an der falschen Füllung. Die Nisthilfen müssen gewisse Kriterien erfüllen, damit sie für Wildbienen attraktiv sind. Sind die Nisthilfe zum Beispiel aus scharfkantigem Material, können die Bienen sich daran die zarten Flügel verletzen. Billig produzierte Fertighotels sind oft schlecht verarbeitet und werden deshalb von den Bienen nicht angenommen. Ungeeignet sind zum Beispiel ungeschliffene Bambusröhrchen mit Knoten. Aber auch Nisthilfen aus Nadelholz werden von Bienen aufgrund des hohen Harzgehalts selten akzeptiert. Da Wildbienen die weiblichen Eier ganz nach hinten legen, müssen die Niströhren mindestens 10 cm oder tiefer sein.

Checkliste: Bienenhotel richtig befüllen

Wildbienenhotel bauen
Damit sich Wildbienen wohl fühlen, sollte ein Insektenhotel aus hochwertigen Materialien gefertigt werden.
  • Die Niströhren oder Holzbohrungen sollten über 10 cm tief sein.
  • Die Röhren müssen am hinteren Ende verschlossen sein.
  • Die Öffnungen und Bohrungen dürfen keine scharfen Kanten und rauen Oberflächen haben.
  • Ausgefranstes Schilf und Bambusröhrchen mit Knoten in der Mitte sind ungeeignet.
  • Zum Bauen nur Hartholz und kein harzhaltiges Nadelholz verwenden.
  • Für Lochbohrungen nur Kantholz verwenden und Löcher mit unterschiedlichen Durchmessern bohren.

Materialien für Bienenhotel

Bienenhotel aus Blechdose
Aus einer einfachen Blechdose lässt sich ein Bienenhotel basteln.
  • 1 Konservendose mit mindestens 10 cm Länge
  • 50 – 100 Stück Bambusröhrchen mit mindestens 10 cm Länge und unterschiedlichen Durchmessern
  • 50 – 100 Stück Naturstroh- oder Schilfhalme alternativ gehen auch Röhren aus Pappe oder Schilf
  • 100 g Lehmpulver
  • 5 EL Wasser
  • Basteldraht oder Juteschnur
  • 1 Nagel
  • 1 Hammer
  • Schleifpapier
  • Buttermesser

Anleitung für Bienenhotel

  1. Reinige die Blechdose gründlich, entferne Klebereste und trockne sie gut ab.
  2. Für eine gute Luftzirkulation bohre mithilfe von Hammer und Nagel kleine Löcher in den Dosenboden.
  3. Bohre außerdem zwei Löcher am oberen und unteren Rand für die Aufhängung.
  4. Mit dem Schleifpapier kannst du den spröden Bambus glattschleifen.
  5. Rühre das Lehmpulver mit etwas Wasser zu einer standfesten Paste an.
  6. Verschließe die Bambusröhrchen auf einer Seite mit der Lehmpaste.
  7. Befestige jetzt die Aufhängung, indem du eine Schnur oder Basteldraht durch die beiden seitlichen Löcher führst.
  8. Jetzt befülle die Dose mit den Bambusröhrchen. Fülle die Zwischenräume mit Bastelstroh oder Schilfhalmen auf, um so die Füllung zu fixieren. Die Füllung darf beim Umdrehen der Dose nicht herausfallen.
  9. Das fertige Insektenhotel an einem wind- und regengeschützten Platz zur Süd(-Ost/West-)Seite aufhängen. Die Dose sollte nicht zu stark im Wind schaukeln.

Der richtige Standort

Standort Bienenhotel
Bienenhotels sollten an einem sonnigen, vor Wind und Regen geschützten Platz aufgehängt werden.

Wie bei allen Hotels ist der richtige Standort entscheidend für die Belegung. Für die Wildbienen handelt es sich ja im Grunde nicht um Urlaub. Sie wollen den Nachwuchs möglichst effizient versorgen. Daher sollten geeignete Nahrungsquellen, sprich Blühpflanze in der Nähe wachsen. Wer ein Insektenhotel aufstellen möchte, sollte in der Nähe einen Blumenkasten bepflanzen oder Wildblumenwiese aussähen. Einige Wildbienen gehen schon Ende Februar auf Wohnungssuche. Wer sein Bienenhotel aber erst im Juni aufstellt, ist definitiv zu spät dran, denn da ist die Brutzeit schon im Gange.

Checkliste: Das Bienenhotel richtig aufstellen

  • Das Bienenhotel im März/April aufstellen.
  • Die Nisthilfe an einem sonnigen, vor Wind und Regen geschützten Platz in südlicher Richtung (Süd-Ost, Süd, Süd-West) platzieren.
  • Die ideale Höhe für ein Insektenhotel ist 1 bis 2 Meter oberhalb der Vegetation.
  • Nahrungsangebot mit Nektar und Pollen für Wildbienen pflanzen.
  • Das Nahrungsangebot sollte weniger als 100 Meter entfernt sein.
  • In der Nähe der Nisthilfe sollte Wasser bzw. feuchte Erde zur Verfügung stehen.
  • Zum Schutz vor Fressfeinden, Schutzgitter anbringen.

Die richtige Nahrung: Bienenfreundliche Pflanzen

Damit die Wildbienen in das Insektenhotel einziehen sollten im Hotelgarten bienenfreundliche Blühpflanzen wachsen. Wichtig ist dabei, dass sie reich an Nektar und Pollen sind. Damit die Bienen gut an den Nektar kommen, ist die Form der Blüte ein weiteres Kriterium für Wildbienen. Gefüllte Blüten sind für das Bienenbuffet ungeeignet. Besonders beliebt sind große, offene Blüten. Im Handel gibt es auch fertig gemischte Samen für eine Bienenweide. Diese lassen sich auch im Balkonkasten kultivieren.

  • Bienenfreundliche Kräuter: Basilikum, Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut, Salbei
  • Bienenfreundliche Balkonblumen: Wandelröschen, Kapuzinerkresse, Lavendel, Margeriten
  • Bienenfreundliche Stauden: Sonnenhut, Fetthenne, Färberkamille
  • Bienenfreundliche Wildblumen: Schafgarbe, Löwenzahn, Kornblume, Glockenblume

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