Ein Käfer mit großem Appetit
Der goldgrün schillernde Japankäfer (Popillia japonica) befällt verschiedene Gartengehölze, wie Flieder, Thuja oder Schneeball. Er macht sich her über Obstbäume, wie Apfel, Kirsche und Pflaume sowie Himbeeren und Brombeeren. Laubbäume wie Eichen, Ahorn und Buche sind bedroht, aber auch Gemüse wie Kartoffeln, Spargel und Tomaten. Der Käfer frißt Blätter, Blüten und Früchte.
Schon seit mehreren Jahren ist der Japankäfer in Europa unterwegs. Ende November 2021 ist erstmals ein männlicher Käfer in Freiburg gesichtet worden - vermutlich als Mitfahrer auf einem Lkw aus Italien. Der Einwanderer aus Asien stellt eine neue Bedrohung für unsere heimische Pflanzenwelt dar.
Japankäfer melden
Das Julius Kühn-Institut (JKI), eine Einrichtung des Bundeslandwirtschaftsministeriums, bittet um Mithilfe. Beim Verdacht auf einen Befall setzen Sie sich bitte mit dem Pflanzenschutzdienst in Ihrem Bundesland in Verbindung. Verdächtige Käfer sollten Sie fotografieren oder in einem verschlossenen Röhrchen/Gläschen gesichert der Behörde zur exakten Bestimmung übergeben. Zudem sind das Datum des Fundes sowie der genaue Fundort zu nennen.
Japankäfer erkennen
Japankäfer (Popillia japonica) können verwechselt werden mit dem Mai- (Melolontha) oder Junikäfer (Amphimallon solstitiale). Japankäfer sind allerdings deutlich kleiner.
Erwachsene Käfer erreichen eine Größe von 8 - 11 mm. Zudem besitzen sie auffällige weiße Haarbüschel am Hinterteil sowie bräunliche Flügeldecken. Weiteres Unterscheidungsmerkmal: bei Gefahr spreizen Japankäfer ein Beinpaar seitlich ab.
Die Engerlinge (Larven) besitzen - im Vergleich zu anderen Larven - v-förmig angeordnete Borsten am hintersten Körperteil.
Japankäfer eindämmen
Als biologische Maßnahme können gegen die Larven des Käfers parasitische Nematoden, z. B. Heterorhabditis bacteriophora, eingesetzt werden. In Italien und den USA werden diese Nematoden bereits erfolgreich genutzt.
Frisch schlüpfende Käfer können bei kleinen Befallsflächen mit feinmaschigen Netzen abgefangen werden.
Für Obst- und Gemüsekulturen können auch Neem-Produkte (Wirkstoff: Azadirachtin) gegen erwachsene Käfer eingesetzt werden.
k&r / JKI - Julius Kühn Institut
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