Wenn Sie einen Vogel im Garten finden, gilt es Ruhe bewahren und nichts überstürzen. Falsche Maßnahmen können den Tod des Vogels bedeuten.
Vogel gefunden: Die ersten Schritte
- Welcher Vogel? Ist es ein Jungvogel oder ein verletzter Vogel? Bei einem Jungvogel ist die Unterscheidung wichtig, ob befiedert oder unbefiedert. Mehr Infos dazu finden Sie weiter unten: "Ästlinge und Nestlinge unterscheiden" sowie "Was tun mit einem verletzten Vogel"
- Oder ist es ein Mauersegler? Ein am Boden liegender Mauersegler benötigt immer Unterstützung. Siehe: "Weiterführende Tipps"
- Vogel anfassen? Falls erforderlich, können Sie den Vogel vorsichtig anfassen.Jungvögel werden auch nach einem Kontakt mit Menschen von ihren Eltern wieder angenommen und gefüttert.
Ästlinge und Nestlinge unterscheiden
Nestlinge sind frisch geschlüpfte, meist noch nackte oder nur teilweise befiederte Vögel, die am besten im Nest der Eltern aufgehoben sind. Die Augen sind oft noch geschlossen. Erkennbar sind sie auch daran, dass sie noch sehr wackelig auf den Beinen stehen. Fällt ein Nestling aus Versehen aus dem Nest, benötigt er schnelle Hilfe. Ist er unverletzt, kann man ihn vorsichtig und behutsam in sein Nest zurück setzen. Bedenken Sie, laut Gesetz ist es verboten, ein Vogelnest zu stören.
Sie dürfen den Vogel berühren, natürlich nur möglichst sanft. Im Gegensatz zu Rehkitzen wird er von den Vogeleltern wieder angenommen. Sollte das Nest zerstört sein, wendet man sich am besten an eine Auffangstation. Nachfolgend finden Sie dazu Links und Informationen.
Anders dagegen bei den sogenannten Ästlingen. Man erkennt sie an ihrem Gehopse und an ihrem vollständig ausgebildeten Gefieder. Wenn junge Vögel ihre ersten Flugversuche unternehmen wirken sie oft hilflos und verlassen. Doch das täuscht! Die Baby-Vögel sind im Fliegen noch ungeübt. Sie hüpfen und flattern herum, sitzen im Rasen, unter dem Strauch und versuchen mit ihren Rufen Kontakt zu den Eltern zu halten, die evtl. unterwegs auf Futtersuche für ihren Nachwuchs sind.
Ästling gefunden
Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) warnt davor, die Tiere aufzunehmen. Greift der Mensch in diese sensible Phase ein, wird die Verbindung zwischen Jung- und Altvogel unterbrochen. Die sogenannten Ästlinge lässt man am besten dort, wo sie sind in Ruhe und holt – wo erforderlich – Kinder und Katzen ins Haus. Leider fallen oftmals die kleinen Vögel nicht nur Räubern, sondern falsch verstandener Fürsorge zum Opfer.
Ästlinge, die beim Spaziergang mitgenommen wurden, werden am besten schnell zurück zum Fundort gebracht. Beobachten Sie, ob die Vogeleltern es wieder füttern.
Der kraut&rüben Tipp:
Die Vogel-Brutsaison findet nicht nur im Frühling statt. Kohl- und Blaumeise beispielsweise brüten bis zu dreimal im Jahr, bis in den August hinein.

Jungvogel gefunden: Wann Ihre Hilfe erforderlich ist
Hilfe benötigen junge Vögel, wenn die Eltern selbst nach ein bis drei Stunden nicht auftauchen. In diesem Fall kann man als nächsten Schritt, den kleinen Vogel in eine schützende Astgabel setzen. Wenn niemand kommt, sollte man sich dem Vogel annehmen und ihn entweder selbst aufziehen oder an eine Auffangstation zur Pflege geben.
Weiterführende Tipps und Links
Erstversorgung: Ausführliche Informationen über die Erstversorgung und wie Sie bei einem Jungvogel-Fund richtig handeln, erhalten Sie bei:
Wildtierstation: Die Wildvogelhilfe bietet eine Übersicht über Auffangstationen
Wildtierstationen in Ihrer Nähe
Mauersegler gefunden: Tipps und Informationen zu diesem Sonderfall unter:
Wildvogelhilfe: Mauersegler gefunden
Was tun mit einem verletzten Vogel?
Der LBV (Landesbund für Vogelschutz) rät davon ab, verletzte Vögel selber zu versorgen. Dazu erforderlich ist Erfahrung, Fachwissen und spezielles Futter. In diesem Fall ist es am besten, sich an einen Tierarzt vor Ort zu wenden oder an eine Auffangstation in Ihrer Region.
siehe auch: Ratgeber Tier gefunden
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