Wer einen kleinen Garten besitzt, muss auf Obstbäume nicht verzichten. Es gibt viele kleinwüchsige Sorten, die auch auf kleinem Raum viel Ertrag liefern.
Pflanzen Sie doch Mini-Obstbäume!
Im erwerbsmäßigen Obstplantagen sind niedrige Obstgehölze verbreitet. Die kleinen kompakten Bäume sind ertragreich und lassen sich leichter pflegen und beernten, als Obstbäume mit Höhen von drei bis vier Metern.
Die Kleinen mit einer schwach wachsenden Unterlage sind auch ideal für viele Hausgärten. Es gibt sie als Säulen, Spindeln oder mit kleinen Kronen.
Die Minibäume benötigen eine gute Bodenvorbereitung, ein großes Pflanzloch und lockere Pflanzerde. Bei Trockenheit sollte gewässert und im Frühjahr maßvoll gedüngt werden. Ein Pfahl ist für alle unentbehrlich. Äpfel und Birnen benötigen die Stütze ihr ganzes Leben lang.
Wie alt werden kleine Obstbäume?
Während für Obsthochstämme ein Alter von sechzig bis siebzig Jahren nicht ungewöhnlich ist, werden die Minibäume im Durchschnitt nur fünfzehn Jahre alt. Bei einigen Sorten ist der Zwergwuchs nicht nur auf die Unterlage zurückzuführen. Ihr schwaches Wachstum ist das Resultat von Züchtung oder spontaner Mutation. Schnittarbeiten fallen kaum an. Sie fruchten oft schon im zweiten Jahr. Diese Zwerge sind prädestiniert für das Leben im Kübel. Echte Zwerge finden sich unter den wärmeliebenden Pfirsichen und Nektarinen. Ihnen ist ein geschützter Platz am Haus gerade recht. Säulenbäume, die unter der Bezeichnung Ballerinabäume bekannt wurden, zählen ebenfalls zu den echten schwachwüchsigen Obstgehölzen.
Kleine Obstbäume im Kübel
Wer keinen Garten besitzt und sich ein Früchteparadies auf Balkon und Terrasse schaffen möchte, findet mittlerweile viele geeignete Sorten. Beerenobst wie Johannisbeeren, Stachelbeeren, Maibeeren und besonders Heidelbeeren können in mittelgroßen Kübeln eine reiche Ernte bringen. Wärmebedürftige Obstbäume wie Feigen und Zitronen lassen sich auf diese Weise sogar nördlich der Alpen anbauen. Die Pfahlerziehung ermöglicht es, die wüchsigen Weintrauben in Kübeln aber auch im kleinen Garten im Zaum zu halten. Der verbliebene Haupttrieb wird zu einer Schlinge gebogen. Aus dieser Schlinge wachsen drei bis fünf Triebe senkrecht nach oben, werden an den Pfahl gebunden und am Ende des Pfahls einfach abgeschnitten. Obstbäume im Kübel benötigen viel Beachtung. Wässern, Düngen und Schädlingskontrolle sind unerlässlich. Allerdings können ihnen Pilzerkrankungen, Hagel und Frost unter einem Dach weniger anhaben. Die Obstkübel werden zur Überwinterung am besten an einem geschützten Platz im Garten eingegraben. Ist kein Platz oder kein Garten vorhanden, müssen die Gefäße gut eingepackt werden. Hier eignen sich eine zwanzig Zentimeter Schicht aus Laub und Stroh sowie eine Noppenfolie.
k&r / Brigitte Goss, Bayerische Gartenakademie
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