Kräuter im Topf: pflanzen und pflegen
Ein Kräutergarten muss nicht immer in einer Kräuterspirale entstehen. Er kann auch aus verschiedenen Töpfen auf dem Balkon oder der Terrasse bestehen. Zwar müssen bei der Topfanzucht ein paar Sachen anders gemacht werden als im normalen Kräuterbeet, aber beachtet man diese, hat man einen mobilen und dekorativen Kräutergarten aus Töpfen.
Welche Kräuter eignen sich für die Topfkultur?
- Thymian
- Salbei
- Oregano
- Petersilie
- Rosmarin
- Minzen
- Liebstöckel
- Lavendel
- Schnittlauch
1. Den richtigen Topf finden
Bei der Auswahl des richtigen Topfes sind der Fantasie (fast) keine Grenzen gesetzt. Zumindest bei Kräutern wie Thymian oder Tripmadam. Diese können sogar in ausgedienten Kaffeekannen oder Töpfen wachsen, solange diese ein Loch als Wasserablauf haben. Andere Kräuter haben bei ihren Töpfen da schon mehr Ansprüche. Vor allem, wenn es um den Platz im Topf geht. Denn die meisten Kräuter brauchen zum Wachsen viel Platz. Da reicht kein kleiner zwei Liter Topf. Es sollte dann schon eher ein fünf bis sieben Liter Topf sein. Das Material spielt natürlich auch eine wichtige Rolle.
2. Das optimale Material für den Topf
Terrakottatöpfe beispielsweise sind zwar immer schön und passen zu mediterranen Kräutern, aber hier sollten Sie aufpassen. Denn nur die heiß gebrannte italienische Ware („Impruneta“) übersteht auch die Fröste im Winter, ohne zu zerspringen.
Alternativ sind Steinzeug-Töpfe gut geeignet. Steinzeug darf sich im Gegenzug zu Steingut nur Töpfe nennen, die eine Wasseraufnahmefähigkeit von unter drei Prozent aufweist. Dabei sollten Sie auch auf den Zusatz "frostfest" achten.
Kunststofftöpfe sind immer leicht zu tragen, allerdings fallen sie bei Wind auch leichter um. Sind die Plastiktöpfe bauchförmig, dann kann es dazu kommen, dass die Pflanzen bei starker Bewurzelung nicht entnommen werden kann, ohne den Topf zu zerstören. Außerdem sollte vor allem bei Kunststofftöpfen auf die Qualität geachtet werden. Ansonsten wird zu viel Kunststoffabfall produziert.
3. Die richtige Topferde für Kräuter
Die meisten Kräuter, aber vor allem Mittelmeer-Kräuter vertragen keine Staunässe. Dem können Sie vorbeugen, indem Sie eine Drainage-Schicht von mindestens zwei Zentimeter dicke Schicht aus Tonscherben, Tongranulat, Blähtonkügelchen oder grobem Kies am Topfgrund einfüllen. Dies sorgt für einen verbesserten Wasserablauf.
Bei der Topferde können Sie auf die individuellen Wünsche der Kräuter eingehen. Eine gute neutrale Kräutertopferde ist eine Mischung aus:
- 1/3 Gartenerde
- 1/3 grobem kalkhaltigen Sand oder feinem Kies
- 1/3 gut verrottetem und durchgesiebten Kompost
Alternativ gibt es biologische Spezialsubstrate im Handel, die torffrei und organisch gedüngt sind. Balkon- oder Kübelpflanzen-Erde ist gewöhnlich für Kräuter zu nahrhaft, sie sollte daher mit kalkhaltigem Sand oder Kies abgemagert werden. Je magerer und durchlässiger die Topferde ist, desto langsamer und kompakter wachsen die Kräuter. Wem es mehr um die Optik als um die Ernte geht, erhöht daher die Anteile von Kies oder Sand im Substrat.
4. Umtopfen und düngen
Kräuter, die regelmäßig beerntet werden und tüchtig wachsen sollen, bekommen alle ein bis zwei Jahre einen etwas größeren Topf. Ältere Exemplare halten es drei bis vier Jahre in ihren Gefäßen aus.
Sie freuen sich von Mai bis August über niedrig konzentrierte Gaben von organischen Flüssigdüngern. Auch wenn es in ihrer Heimat wochenlang nicht regnet, im Topf vertragen die Sonnenanbeter aus dem Süden völlig ausgetrocknete Erde nicht. In Hitzeperioden brauchen Sie täglich ihren Schluck Wasser. In kühlen Monaten gießt man sie dagegen kaum. Gießen Sie möglichst nicht das Laub der Pflanzen, sondern den Wurzelballen in der Erde. So schützen Sie die Pflanzen vor Pilzkrankheiten und das Wasser verdunstet nicht ungenutzt auf den Blättern.
5. Überwintern
Ein großer Vorteil von Kräutern im Topf ist das Überwintern. Denn einfacher geht es kaum. Man kann die Töpfe mit den kälteempfindlichen Kräutern wie Rosmarin, Currykraut, Topf-Oregano, buntblättrige Thymian- und Salbeiarten einfach in ein helles frostfreien Winterquartier stellen.
Die Töpfe stehen am besten an einen kühlen und hellen Platz, zum Beispiel auf einer Fensterbank im Treppenhaus oder in einem kühlen Schlafzimmer. Grelle Südlage sollten Sie vermeiden. Ideal eignen sich ein Wintergarten oder ein Gewächshaus, in denen durch eine Heizung das Thermometer nie unter Null Grad sinkt.
Ungeeignet sind dunkle Keller- oder Garagenräume, insbesondere, wenn sie auch noch geheizt werden. Die Pflanzen bilden dann lange, dünne Triebe, die ihre Lebenskraft schwächen und Schädlinge werden angezogen.
Weil Pflanzen im Winter ihren Stoffwechsel reduzieren, werden sie nicht gedüngt und auch nur selten und sparsam gegossen. Die Erde darf andererseits aber nie ganz austrocknen und sollte etwa alle 14 Tage überprüft werden.
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