Während Sommerkürbisse wie Zucchini, Squash-Kürbisse (‘Rondini’) und Patissons am besten in jungem Stadium geerntet werden, müssen Winterkürbisse, das sind alle anderen, komplett ausreifen, um ihren Geschmack zu entfalten und lange haltbar zu sein. Ihre Reife beginnt, wenn die Blätter der Kürbispflanzen welken. Dann sind noch einige Wochen Geduld gefragt.
Wenn Kürbisse reif sind
Der richtige Zeitpunkt zum Ernten ist gekommen, wenn die Früchte ihre sortentypische Färbung angenommen haben und der Fruchtstiel hart, braun und holzig geworden ist. Die Schale lässt sich nicht mehr mit dem Fingernagel einritzen.
Am Kürbis klopfen
Große Früchte, zum Beispiel vom ‘Gelben Zentner’ oder vom Moschuskürbis klingen beim Anklopfen noch dazu hohl. Auch reife Spaghettikürbisse erzeugen beim Anklopfen einen hohlen Ton. Bei kleineren Kürbissen wie dem ‘Hokkaido’-Kürbis oder ‘Butternut’-Kürbis’ hat diese Methode weniger Erfolg.
Kürbis richtig ernten
Bis zur Ernte bleiben Winterkürbisse so lange wie möglich an der Kürbispflanze. Um faule Stellen durch Erdkontakt am Kürbis zu verhindern, legt man die Früchte auf ein kleines Holzbrett oder auf Stroh. Am Ende schneidet man den Stiel mindestens zehn Zentimeter lang ab. Über zu kurze Kürbisstiele können leicht Fäulniserreger eintreten.
So halten Kürbisse besonders lange
Die meisten Sorten lassen sich bis ins Frühjahr hinein lagern.
- Dazu dürfen sie auf dem Beet keinerlei Frost erwischen, übrigens auch später nicht als Haustürschmuck im Freien. Die Früchte werden sonst glasig und faulen schnell.
- Zum Lagern eignen sich nur Kürbisse ohne Verletzungen und Faulstellen.
- Gleich nach der Ernte liegen sie am besten 14 Tage lang trocken bei knapp 20 Grad, zum Beispiel im warmen Heizungskeller. Dann schließen sich kleinere Wunden mit einem Korkpflaster.
- Für die restlichen Wochen und Monate sind 12 bis 14 Grad am besten, etwa im Hausflur.
- Lagern Sie die Kürbisse immer mit einer Handbreit Abstand zueinander. Gestapelt bekommen sie für Fäulnis anfällige Druckstellen.
Wie zu früh geerntete Kürbisse nachreifen
Einige sehr wärmebedürftige Sorten wie Moschuskürbisse reifen in kühlen Sommer- und Herbstmonaten an der Kürbispflanze nicht vollständig aus. Vor dem ersten Frost geerntet und an einem warmen Platz gelagert, verfärbt sich die Schale trotzdem noch und wird hart. Bei vielen Sorten intensiviert sich mit zunehmender Reife und Lagerung das Aroma.
Es hat auch Vorteile, wenn Kürbisse vor der Vollreife eingelagert werden: Versuche mit ‘Hokkaido’-Kürbissen haben für knapp reif geerntete Früchte eine bessere Haltbarkeit ergeben – ähnlich wie beim Apfel.
Manche Kürbisse schmecken unreif besser
Kleinfrüchtige ‘Hokkaido’-Sorten wie ‘Uchiki Kuri’, die sich nicht wie ihre engen Verwandten zu Riesenkürbissen (Cucurbita maxima) entwickeln, schmecken besonders aromatisch. ‘Butternut’-Kürbis bekommt eine hellbraune Schale, wenn er ausreift. Am besten aber schmeckt er, wenn er noch bleich ist und hellgrüne Streifen aufweist.
Faulende Kürbisse erkennen
Kontrollieren Sie Ihre Kürbisse im Lager immer wieder. Denn wenn auf der Schale eine Schimmelstelle prangt, ist meist auch das Fruchtfleisch schon verdorben. Verarbeiten Sie nicht nur ‘Hokkaido’-Kürbisse spätestens, wenn sich zumeist in der Nähe des Stielansatzes ein klitzekleiner Fäulnisfleck zeigt.
Der kraut&rüben Tipp:
Damit Kürbisse zu prächtigen Früchten heranreifen, brauchen sie nicht nur viel Wärme und Sonne, sondern auch reichlich Nährstoffe und Wasser. Lesen Sie hier, wie Kürbis und Zucchini optimal gedeihen.

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