Franzosenkraut ist ein weit verbreiteter Überbegriff, dabei handelt es sich dabei genau genommen um zwei Arten:
- das Kleinblütige Knopfkraut (Galinsoga parviflora) und
- das Behaarte oder Zottige Knopfkraut (Galinsoga ciliata)
Auf den ersten Blick sind die beiden Franzosenkraut-Arten leicht zu verwechseln. Wer genauer hinschaut, wird folgende Unterschiede feststellen können:
- Das Kleinblütige Knopfkraut ist nur wenig und dicht anliegend behaart bis nahezu gar nicht.
- Das Behaarte oder Zottige Knopfkraut ist dagegen an seinen Stängeln und Blättern mit abstehenden Härchen überzogen.
Franzosenkraut gehört ebenso wie Ringelblume, Salat, Löwenzahn, Arnika oder Wermut zur Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Franzosenkraut: Herkunft, Standort und Wuchs
Das Franzosenkraut stammt aus Südamerika. In Kolumbien verwendet man die Blätter seit jeher in der Küche, und auch in Europa wurde es zunächst als Blattgemüse angebaut.
Das selbstbestäubende Franzosenkraut bevorzugt nährstoffreiche Böden. Während der Blütezeit von Juni bis in den Oktober erzeugt es bis zu 300.000 Samen pro Pflanze. Bei beginnendem Frost stirbt die einjährige Pflanze ab. Die Samen (Lichtkeimer) überleben im Boden und keimen dann recht zuverlässig im nächsten Frühjahr, weshalb Franzosenkraut wie Giersch oder die Kleine Braunelle bei einigen Gärtnern zu Unrecht als Unkraut verschrien ist.
Franzosenkraut wird etwa 20 cm hoch, seine Wurzeln reichen 30-80 cm tief ins Erdreich. Die wie Gänseblümchen anmutenden Blüten erscheinen von Juni bis Oktober und sind etwa einen halben Zentimeter groß. Die Samen reifen von Juli bis September und samen sich selbst aus.
Warum Franzosenkraut, wenn es aus Südamerika stammt?
Da sich das wüchsige Wildkraut so schnell verbreitet wie damals die Invasionstruppen von Napoleon, taufte man es kurzerhand Franzosenkraut. Einer anderen Überbringung zufolge heißt es Franzosenkraut, weil die Blütenkörbe an die Knöpfe französischer Uniformen erinnerten. Botaniker bevorzugen hingegen den Namen Knopfkraut.
Es müsste also eigentlich Südamerikanerkraut heißt, schließlich stammt aus den Anden und gelangte um 1800 nach Europa. In England, Spanien und Frankreich wurde es zunächst in Botanischen Gärten angebaut. Auch als Nahrungspflanze wurde es kultiviert. Als anpassungsfähiges Wildkraut ist es auch noch heute Gast im Gemüsebeet, auf Äckern und am Straßenrand.
Franzosenkraut ernten und verwenden
Franzosenkraut ist ein heimisches Superfood und enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe, unter anderem:
- viel Eiweiß
- einen hohen Eisengehalt
- Kalzium
- Magnesium
- Mangan
- Vitamin C und A.
Blätter, Triebspitzen, Blütenknospen und Blüten schmecken im Salat, als Spinatersatz, im Gemüsesaft, in Smoothies oder im Pesto. Sie können die Samen auch sammeln und als Keimsaat trocknen oder zu Öl pressen.
Ernten Sie vor allem das junge Franzosenkraut mitsamt den Blüten. Spät geerntet sind die unteren Stängel und Blätter nicht mehr sonderlich zart. Damit keine faserigen Pflanzenteile im Salat landen, zwacken Sie nur die oberen Triebspitzen des würzigen Knopfkrauts ab.
Im Garten können Sie die stickstoffreiche Pflanze außerdem als Mulch und im Kompost nutzen.
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