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Maiglöckchen pflanzen: So fühlt sich der Frühlingsbote im Garten wohl

Was wäre ein Frühling ohne Maiglöckchen? Die kleinen Stauden erweisen sich als große Parfumeure. Wann und wo kann man Maiglöckchen pflanzen?

Ein zartes Maiglöckchen mit beginnender Blüte
Auch wenn es zart und zerbrechlich wirkt, erweist sich das Maiglöckchen als robuste und widerstandsfähige Pflanze.

Da Maiglöckchen (Convallaria majalis) ihre Schönheit meist in den Schatten stellen (im wahrsten Sinn des Wortes), sind sie oft gar nicht so leicht zu entdecken. Am besten geht man immer der Nase nach, dann wird man gewiss fündig. Die kleinen Dufter aus der Familie der Spargelgewächse gelten hierzulande als der Inbegriff von Frühling und waren einst der germanischen Frühlingsgöttin Ostara geweiht. Die ersten blühenden Exemplare des Jahres werden als Glücksbringer begrüßt.

Maiglöckchen: Herkunft und Aussehen

Das Maiglöckchen ist in  Europa und Nordostasien beheimatet. Die mehrjährige Staude besitzt meist zwei langgezogene, spitz zulaufende Laubblätter, die den Stängel ummanteln. Im Frühjahr ist dieser versehen mit weißen, stark duftenden Glockenblüten.

Das Maiglöckchen produziert keinen Nektar, bietet seinen bestäubenden Insekten aber einen schmackhaften Saft am Grund des Fruchtknotens an, für den die Nützlinge das Pflanzengewebe durchbohren müssen. Aus der Blüte des Maiglöckchens entstehen kleine rote Beeren.

Der kraut&rüben Tipp:

Im Englischen haben Maiglöckchen einen ebenso bezaubernden Namen: lily of the valley.

Zitat

Wo wächst das Maiglöckchen im Garten?

Das Blümchen wirkt zwar zart und zerbrechlich, doch die Pflanze ist ganz schön durchsetzungsfähig. Im Schatten unter Bäumen und Sträuchern behaupten sich die Ausläufer des Maiglöckchens auch gegen starken Wurzeldruck. Mit Hilfe ihrer unterirdisch kriechenden, stark verzweigten Wurzelrhizome erobert es gern die Umgebung – sofern sie ihm zusagt.

Im lichten Halbschatten auf humusreichem und am besten etwas kalkhaltigem Boden breitet sich die Staude gerne aus. Auch wenn sie noch so so reizend dabei aussieht, sollten Sie ihren Wandertrieb nicht unterschätzen. Nicht selten hat das Maiglöckchen nach wenigen Jahren große Nachbarstauden dicht umzingelt und kleinere einfach verdrängt,

Blühende Maiglöckchen im Frühling im Garten
Das Maiglöckchen stellt seine Schönheit gerne in den Schatten.

Maiglöckchen pflanzen

Maiglöckchen können Sie jederzeit pflanzen - vom Frühjahr bis zum Herbst. Am günstigsten ist die Pflanzzeit allerdings im zeitigen Frühjahr ab März oder im Herbst. Die sogenannten Maiglöckchenkeime (die Enden der Wurzelausläufer) werden am besten zu mehreren in Gruppen mit etwa 20 cm Abstand gepflanzt.

Wegen seinem Ausbreitungsdrang setzt man das Maiglöckchen vorzugsweise in naturnahe Gartenecken, wo eine Wucherung nicht stört oder Sie graben eine Wurzelsperre in die Erde.

Die weichen grünen Blätter sterben im Herbst ab und im Frühling treiben die Stauden aus den Wurzelstöcken neu aus.

Maiglöckchen pflanzen: verschiedene Sorten für den Garten

Aus unserem heimischen Waldrandbewohner, der auch in Teilen Asiens zuhause ist, haben Gärtner zahlreiche Kulturformen entwickelt.

  • ‘Rosea’ blüht zartrosa und bevorzugt Plätze ohne direktes Sonnenlicht.
  • ‘Flore Pleno’ öffnet gefüllte Blüten mit weißen bis cremefarbenen Glöckchen.
  • ‘Prolificans’ wirkt gefüllt wegen verdrehter Blütenblätter.
  • ‘Albolineata’ (heißt auch ‘Albostriata’ oder nur ‘Striata’) trägt gelb gestreifte Laubblätter.
  • ‘Vierländer Glockenspiel’ entwickelt bis zu 18 Blütenglöckchen pro Stiel.
  • ‘Grandiflora’, die bekannteste unter den Gartenzüchtungen, blüht sehr reich und großblumig.
  • ‘Fortin´s Giant’ verblüfft mit Riesenblüten.
  • ‘Hardwick Hall’ wird mit 40 cm Höhe besonders stattlich und beeindruckt mit cremegelb gerandeten, blaugrünen Blättern.

Maiglöckchen sind giftig

Die lieblich weißen Glöckchen mit ihrem intensiven Duft eignen sich gut für die Vase. Aber achten Sie darauf, dass die ganze Pflanze giftig ist! Vor allem im Sommer, wenn die roten Beeren heranreifen, sind es gerade Kinder, die sich von ihnen verlocken lassen. Wenn Sie sicher gehen wollen, dass die Beeren nicht gegessen werden, schneiden Sie die Blumenstängel gleich nach der Blüte ab.

Noch heute dienen Maiglöckchen – dank hochwirksamer Glykoside – als Arzneipflanzen, die bei Bluthochdruck und Herzbeschwerden eingesetzt werden. Von Selbstmedikation ist jedoch dringend abzuraten.

Alle Pflanzenteile des Maiglöckchens sind giftig.
So schön und doch so giftig: Alle Pflanzenteile des Maiglöckchens sind giftig - auch die im Sommer erscheinenden roten Beeren.

Wie kann man Bärlauch von Maiglöckchen unterscheiden?

Aufgepasst, wenn Sie noch zu den unerfahrenen Wildkräutersammelnden zählen: Um das Maiglöckchen-Laub nicht mit dem zum Kochen begehrten Grün des Bärlauches zu verwechseln, prüft man am besten mit der Nase: Bärlauch-Blätter riechen beim Zerreiben streng nach Knoblauch. Auch am Stiel, Blatt und an der Blüte unterscheiden sich Bärlauch und das giftige Maiglöckchen.

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