Einladung auf die Schwäbische Alb
Ich besuche am Wochenende meinen Studienfreund Uli und seine Familie auf der Schwäbischen Alb. Ich finde es stets wunderbar, auf die Albhochfläche zu steigen und über dem lauten Leben im Tal durch die wunderbar stille Landschaft zu wandern. „Kann ich Euch irgendetwas Essbares mitbringen“, frage ich. „Nein“, kommt es ohne Zögern, „wir haben so viel Gemüse im Garten, das muss verwertet werden. Wir kommen kaum noch hinterher.“ Ich packe trotzdem Verschiedenes, was ich in meinem Kühlschrank finde, in eine Kühltasche und hoffe, nicht übergriffig rüberzukommen: Schafskäse, Parmesan und Blätterteig. Gemüse solo als Dauerkost ist ein Genussverderber, finde ich.
Buschbohnen, Zucchini und Cocktailtomaten
Das kleine Gartengrundstück unweit vom Haus entpuppt sich als Schlaraffenland. Auf gut 30 Quadratmetern wächst fast alles, was das Herz einer Balkongärtnerin begehren kann. Ich ziehe mit einer Schüssel und einer Tüte los, hole die Buschbohnen aus ihrem Blätterversteck, ziehe Ungetüme von Karotten mit drei Zinken aus der Erde, esse kleine Cocktailtomaten und ernte die großen; dazu ein riesiges Kaliber von Zucchini und ein paar Stangen Lauch sowie Zwiebeln. Bis die Tasche voll ist, gehe ich in der Rolle der Sammlerin auf, danach wechsle ich an den Herd. Hilfspersonal ist glücklicherweise zur Stelle, und es ist an neuen Zubereitungen interessiert.
Gartengemüse für die mediterrane Küche
Zwei Stunden später gibt es ein Italienisches Bohnengemüse mit Tomaten und Parmesansplitter und einen Gratin aus mediteranen Gemüsen mit vielen Kräutern und Schafskäse. Eine schnelle Lauchtorte steht am nächsten Tag auf dem Speiseplan sowie die spanische kalte Suppe (Gazpacho). Das Mengenverhältnis im unten stehenden Rezept habe ich erheblich von den Tomaten in Richtung Gurken verschoben, denn die sind aktuell die Herausforderung. Es sind sind unzählige, aber was man daraus machen kann, ist begrenzt: Salat, Tzatziki, Gurken einkochen und Gazpacho. „Ich hätte nicht gedacht, dass das schmeckt“, bemerkt Tochter Anna-Lena anerkennend. Geschmackig ist auch der Schoko-Zucchini-Kuchen, den sie gebacken hat. Der bringt mich auf die Idee, mir als Thema auch mal süße Kuchen mit Gemüse vorzunehmen. Nanuk, der große, weiße Familienhund, steht vor allem auf Karotten, die er vom Küchentisch stipitzt. Ob er auch Karottenkuchen mögen würde?
Ich fahre mit einer Tüte voll erntefrischem Biogemüse nach Hause und bin eine Woche lang damit beschäftigt, es zu verarbeiten. Lecker, wenn auch aufwendiger als die genannten Gerichte ist eine Lasagne mit Kohlrabi, Möhren und Gorgonzolasoße. Kinderleicht und schnell geht der Tomaten-Zucchini-Gratin.
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