Im Winter sind sie plötzlich überall: im Supermarkt, im Baumarkt und auch im Gartencenter. Meisenknödel eingepackt in bunten Plastiknetzen, die an das gute Gewissen appellieren, den Vögeln im Winter zu helfen.
Die heimischen Vögel in den kalten Wintermonaten mit Futter zu unterstützen ist – egal ob auf dem Land oder in der Stadt – immer eine gute Idee.
Denn natürliche Futterquellen für Vögel werden immer weniger, durch die immer weiter fortschreitende Flächenversiegelung, intensive Landwirtschaft und Gärten, die nicht auf die Bedürfnisse der Tier- und Pflanzenwelt eingehen. Doch die Zufütterung von Wildvögeln gelingt auch ohne Plastik.
Darum sind Meisenknödel in Plastiknetzen so gefährlich
Meisenknödel sind im Winter nicht nur bei Kohl- und Blaumeisen beliebt, auch Kleiber, Buntspechte und Rotkehlchen schauen vorbei, denn die Knödel sind lebenswichtige Energiebomben in kalten Tagen. Die Plastiknetze sind für uns Menschen auf den ersten Blick praktisch. Sie sind schnell gekauft und aufgehängt – und ebenso schnell vergessen.
Kleine Gartenvögel können sich in den Plastiknetzen allerdings verheddern und sich verletzen. Die Tierrettung München beschreibt, dass sie schon öfters Fälle hatten, wo sich Vögel in den Maschen verfangen haben.
Noch dazu sind die Kalorienbomben auch bei Elstern, Krähen oder Eichhörnchen beliebt: Sie schnappen sich oft die Kugel samt Netz und tragen diese fort. Manchmal verlieren die Vögel das Futter unterwegs und so liegt das Futter samt Netz dann oft an unzugänglichen Orten.
Ein weiteres Problem ist der Plastikmüll, der zurückbleibt. Vergessene Plastiknetze liegen in der Natur, zersetzen sich langsam und verbleiben als Mikroplastik in der Umwelt. Oft werden die Plastikreste im Frühjahr dann auch zum Nestbau genutzt und finden sich dann beim Reinigen der Nistkästen wieder.
Meisenknödel selber machen: Ideen ohne Plastik
Mittlerweile bieten viele Vogelfutter-Hersteller auch Meisenknödel ohne Netz an. Diese können oft in großen Mengen in Kartons gekauft werden und werden in Haltern aus Metall eingehängt. Doch das leckere Fettfutter ist auch schnell selbst gemacht:
Vögel finden im Winter oft nicht ausreichend Nahrung. Mit dem richtigen Futter helfen wir ihnen über karge Zeiten. So basteln Sie Vogelfutterplätzchen und eine Futterglocke. Wer überhaupt keine Lust aufs Basteln hat, für den haben wir noch einen ganz besonderen Tipp.
Dazu benötigen Sie nur etwas Fett und leckere Sämereien, aber auch Rosinen und Mehlwürmer sind beliebtes Fressen. Das Futter kann eingefüllt werden in:
- Kleine Tontöpfe
- Alte Tassen
- In Zapfen
- Oder einfach an die Rinde von Bäumen geschmiert
Alternativ können Sie die Masse auch in kleine Gugelhupf- oder Donut-Förmchen geben, die dann mit einem Hanfband aufgehängt werden können.
Wenn Sie Vögeln auch langfristig helfen möchten, dann gestalten Sie Ihren Garten vogel- und insektenfreundlich. Gärten, die Nahrung und Schutz für Nützlinge anbieten, werden auch besonders gerne von Vögeln angeflogen, die diese fressen. Dichte Hecken und Pflanzensamen ausreifen lassen hilft dabei, dass Vögel im Winter auch Schutz und Futtermöglichkeiten finden können.
Weitere praktische Tipps zum Thema, wie man Vögel richtig füttert und wie man die Vogeltränke im Winter eisfrei hält, erhalten Sie hier:
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