Honig aus dem eigenen Garten. Davon träumt wohl jeder, der sich so gut wie möglich selbst versorgen möchte. Imkern ist auch eine sehr schöne Beschäftigung. Aber eine, mit der man nicht ohne Vorwissen starten sollte. Möchte man damit beginnen, sollte man sich zuallererst das nötige Wissen aneignen. Hier helfen Ihnen die Imkervereine vor Ort immer gerne. Haben Sie aber erst einmal gelernt, wie es geht, dann ist Bienen zu halten nicht sehr zeit- und platzaufwendig. Vorausgesetzt, es kommt nicht zu Problemen wie Krankheiten oder anderweitigen Befall. Zudem benötigen die Bienen vor allem während der Vegetationszeit eine regelmäßige Betreuung. Die Arbeiten eines Hobbyimkers umfassen mindestens eine regelmäßige Kontrolle und Pflege der Völker – und dies vom Frühling bis Herbst ein Mal pro Woche, im Winter alle 3 bis 4 Wochen – sowie die Honigernte 3 bis 4 Mal pro Jahr.
Bienen halten
Bienen halten darf grundsätzlich jeder, so etwas wie einen Honig-Führerschein gibt es nicht. ABER: Wer Hobby-Imker werden will, sollte unbedingt einen Einsteigerkurs bei einem Imkerverein besuchen und wird dort vielleicht sogar Mitglied. Denn die Vereine vermitteln aktuelles Wissen und geben Tipps, wo Neuimker Zubehör oder Bienenvölker bekommen. Außerdem können sie helfen, wenn es doch mal zu Problemen kommt.
Auch Ihrem Nachbarn sollten Sie von Ihrem Vorhaben berichten. Sind diese nicht so überzeugt von Ihren neuen summenden Gartenbewohnern, dann können sie vielleicht mit einer Gratis-Kostprobe der Honigernte bestochen werden.
Honigbienen sind keine Wildtiere, ihnen wurde ein sanftes Wesen angezüchtet. Gehen Menschen ruhig mit ihnen um, stechen sie nicht – vorausgesetzt sie sind satt und dem Stock geht es gut. Ganz ohne Stiche läuft ein Imkerleben dennoch selten ab. Deshalb empfehlen Fachleute, dass jeder Neuimker testen lässt, ob er unter einer Bienengift-Allergie leidet.
Der Start ins Imkerleben
Beginnt man mit dem Imkern, muss zuallererst investiert werden. Sie können dabei mit Kosten von rund 1500 bis 2000 Euro. So viel kosten nämlich die Beuten (Bienenhäuser), die Bienen-Völkern, die Arbeitskleidung und das Werkzeug. Manchmal kann man aber auch einen Ableger eines Volkes von Imkern aus dem Verein bekommen. In der Regel beginnt man mit zwei bis drei Völkern. Wer nur ein Bienenvolk hält, kann einem schwachen Volk nicht mit Arbeiterbienen eines starken Volkes aushelfen und verliert es womöglich. Erfahrene, langjährige Hobby-Imker besitzen im Durchschnitt acht Völker, die an zwei bis drei verschiedenen Standorten stehen. Dabei ist zu beachten: Auf 100 m² haben zwei Bienenvölker Platz. Um das Flugloch herum brauchen die Bienen in einem Radius von 3 bis 5 m freien Luftraum um ungestört aus- und einfliegen zu können.
Wollen Sie Beuten außerhalb des eigenen Grundstücks aufstellen, brauchen Sie natürlich die Genehmigung des Eigentümers, das gilt auch für Wald und Wiese.
Neben dem Platz für die Bienen brauchen Sie auch einen Platz, um den Honig zu ernten. Denn zum Schleudern, Rühren und Abfüllen des Honigs benötigen Sie einen sauberen und leicht zu reinigenden Raum. Die dazu nötige Honigschleuder kann man sich oft über den Imkerverein ausleihen.
Bienen halten – Fazit & Fakten
Ertrag beim Imkern: 10 bis 20 kg Honig/Volk – Schwankt je nach Volk, Nahrungsangebot und Witterungsbedingungen.
Erforderliche Fläche: 50 m²/Volk plus ein sauberer Raum für die Honiggewinnung (diesen gibt es vielleicht auch beim Imkerverein).
Kosten: 1500 bis 2000 Euro für Grundausstattung und Bienenvölker.
Zeitaufwand (grobe Orientierung): 1 Std./pro Woche bei 2 - 3 Völkern
Zeitaufwand Bienen halten (grobe Orientierung):
ein Kontrollgang pro Woche
Frühjahr: 1/2 Std./Volk;
Juni/Juli: 1/2 Std./ Volk
Herbst (Einwinterung): 1 Std./Volk;
Winter: 1/2 Std./Volk;
Honigernte: 1 Tag / bei 2- 3 Völkern
Bienen halten – der Podcast
Zum Thema Bienen halten gibt es einen interessanten Podcast von der Zeitschrift bienen&natur: Podcast – Zwei Imker, drei Meinungen
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