So lassen sich Mirabellen und Renekloden unterscheiden
Mirabellen (Prunus domestica subsp. syriaca) sind kleine bis mittelgroße Früchte von gelber Farbe, teils mit roten Einfärbungen mit einem süßen, würzigem Geschmack. Der Stein lässt sich leicht lösen.
Renekloden (Prunus domestica subsp. italica) haben eine eher grüne Deckfarbe, können aber auch gelblicher und rotgrün gefärbt sein. Renekloden sind etwas größer als Mirabellen. Hierzulande ist der Anbau der Edelpflaume nur in warmen geschützten Lagen ertragreich. Die Sorte 'Große grüne Reneklode' beispielsweise trägt mittelgroße, grüne Früchte. Renekloden lassen sich im Gegensatz zu Mirabellen nicht ganz so leicht entsteinen.
Marille oder Mirabelle?
Mirabellen sind keine Marillen! Als Marillen werden in Österreich die Aprikosen genannt.
Der kraut&rüben Tipp:
Reneklode: die königliche Edelpflaume
Der Ursprung von Renekloden (auch Reineclauden) liegt in Vorderasien. Von dort aus hat Königin Claudia, die erste Frau des französischen Königs Franz I., sie im 15. Jahrhundert mit nach Paris gebracht. Sie galt als Liebhaberin der Pflaumenart. Auf ihren französischen Namen (Königin Claudia = Reine Claude) geht auch der Name zurück.

Wann sind Mirabellen und Renekloden reif?
Mirabellen und Renekloden reifen im späten Sommer - von August bis September. Die frisch geernteten Früchte sind süß und saftig, schmecken unvergleichlich gut und gibt es in dieser Qualität kaum zu kaufen. Beide Pflaumenarten sind etwas in Vergessenheit geraten, zumal sie im Handel nicht so haltbar sind wie Zwetschgen.
Einfrieren, als Kuchen oder frisch vernaschen
Mirabellen und Renekloden eignen sich hervorragend zum frisch vernaschen, zum Beispiel im Obstsalat, und sind ideales Topping für einen saftigen Obstkuchen. Man konserviert sie als Marmelade und Kompott. Sie können die Früchte auch trocknen oder einfrieren. Vor dem Einfrieren werden sie am besten entsteint. Damit sie nicht verklumpen, können Sie sie getrennt voneinander einfrieren, zum Beispiel auf einem Blech, und später zusammen einpacken.
Anbau von Mirabellen und Renekloden
Die wärmeliebenden Obstgehölze werden vor allem in Frankreich und im süddeutschen Raum angebaut.
Mirabellen und Renekloden wachsen ähnlich wie Zwetschgen und Pflaumen auf einem humusreichen Boden. Sie benötigen allerdings mehr Wärme und Sonne. Holz und Blüte sind frostempfindlich. Auf kargen Böden versorgt man sie mit etwas Kompost. Als Baumform wird der Halbstamm bevorzugt.
Zu dicht stehende Zweige bei jungen Bäumen werden entfernt, ältere Bäume schneidet man nach Bedarf, entweder nach der Ernte oder im Februar.
Während die Blüte von Zwetschgen und Pflaumen von späten Frösten gefährdet sein kann, sind Mirabellen als Spätblüher im Vorteil und erfreuen uns meist mit einer reichen Ernte.
Sorten Mirabellen:
'Mirabelle von Nancy'
'Ballamira'
'Miragrande'
Mirabelle von Nancy ist eine sehr alte und besonders aromatische Sorte, die nach wie vor sehr beliebt ist.
Sorten Renekloden:
'Graf Althans Reneklode‘
'Große grüne Reneklode‘
Selbstfruchbar oder nicht?
- Mirabellen sind selbstfruchtbar
- Renekloden sind nicht selbstfruchtbar
Renekloden sind wie die meisten Pflaumen- und Zwetschgensorten selbstunfruchtbar. So lohnt es sich, mehrere Sorten zu pflanzen. Geeignete Pollen liefern auch Schlehen und die wilde Kirschpflaume.
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