Das Bedecken der kahlen Erde zwischen den Gemüsepflanzen mit Rasenschnitt, Brennnesseln, Beinwell oder anderen leicht zersetzbaren Abfällen hat im Biogarten Tradition und viele Vorteile.
So zum Beispiel sorgt eine Mulchschicht dafür, dass die Temperatur im Boden relativ gleichmäßig bleibt. Frost oder starke Sonneneinstrahlung haben keine große Auswirkungen. Wasser verdunstet langsamer und Bodenlebewesen können über einen deutlich längeren Zeitraum aktiv sein und somit die Fruchtbarkeit und die Humusbildung der Erde voranbringen. Doch es gibt noch weitere gute Gründe für das Mulchen.
Im Video erklärt Karl Ploberger die Vorteile des Mulchens. Er stellt verschiedene Materialien vor und zeigt, wo und wie sie am besten eingesetzt werden.
Garten mulchen - die Vorteile:
Wildkräuter: Mulchen unterdrückt das Wachstum von Wildkräutern.
Bodenleben: Mulchen fördert das Bodenleben und den Humusaufbau und damit die Bodenfruchtbarkeit.
Lockerer Boden: Mulch sorgt für lockeren, feinkrümeligen Boden.
Schützt vor Austrocknen: Auf gemulchten Böden verdunstet etwa ein Drittel weniger Wasser als auf unbedeckten. Natürlich sollte der Wasserspeicher gefüllt, die Erde mindestens bis in etwa 30 cm Tiefe mit Wasser vollgesogen sein, bevor man die Mulchschicht auflegt.
Unwetter: Mulchen schützt den Boden vor Hagel, Platzregen und vor dem Verschlämmen.
Bodentemperatur: Sobald der dunkle Boden im Frühjahr aufgewärmt und noch winterfeucht ist, kann man die grüne Schicht ausbringen. Sie verhindert, dass in frostigen Mainächten Wärme verloren geht und in heißen Augustwochen der Boden stark aufgeheizt wird.
Bodentemperatur: Zum Herbst hin, wenn die Nächte kälter werden, bleibt es unter dem grünen Mantel noch lange angenehm warm, und die letzten Salate oder Wintergemüse wachsen zügig weiter.
Gemüse-Wachstum: Dieser ausgleichende Effekt, sowohl was Erdfeuchte als auch Erdwärme betrifft, ist das größte Plus des Mulchens. Denn nur Gemüse und Salate, die stressfrei und gleichmäßig wachsen, liefern zarte Blätter und saftige Rüben.
Weniger Gartenarbeit: Mulchen erspart dem Gärtner aber auch viel Arbeit, er muss weniger jäten, hacken und gießen.
Material zum Mulchen
Zum Mulchen wird verwendet, was an Grüngut gerade anfällt, zum Beispiel Stroh, Rasenschnitt, Heckenschnitt oder Unkraut.
Wer Brennnesseln, Löwenzahn oder andere Wildkräuter zum Mulchen verwendet, sollte darauf achten, dass sie nicht blühen oder gar Samenstände besitzen. Andernfalls sind Salat, Kohlrabi oder Möhren bald von unzähligen jungen Wilden überwuchert.
Wurzelunkräuter wie Quecke oder Giersch dürfen niemals als Mulch verwendet werden.
Das Mulchmaterial sollte zerkleinert werden – entweder schneiden oder häkseln – und es sollte auch möglichst etwas angetrocknet sein. Frisches Grün oder gemischte Gartenabfälle dürfen nur dünn aufgetragen werden. Es ist wichtig, dass Luft noch zirkulieren kann und es nicht zu Fäulnisprozessen kommt.
Mulch und Schnecken
Ob Rasenschnitt, Unkraut, Liguster oder Heckenschnitt – Schnecken nehmen diese feuchten Verstecke gerne an. Schnecken meiden dagegen Mulch aus Farn, Gerstenstroh, Lavendel, Rainfarn, Liebstöckl, Efeu, Wermut, Kapuzinerkresse und anderen stark duftenden Kräutern – zumindest so lange diese trocken sind.
Mit Mulch kann man nicht nur das Bodenleben aktivieren, sondern auch Schädlinge vertreiben.
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