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Naschobst auf dem Balkon: Fruchtige Ernte vom Erdgeschoss bis auf die Dachterrasse

In der Stadt gestaltet sich die Obsternte schwieriger als auf dem Land. Hier finden Sie dennoch eine Übersicht, welches Naschobst auf dem Balkon angebaut werden kann.

Naschobst auf dem Balkon: Erdbeeren in einem Balkonkasten über der Straße.
Erdbeeren eignen sich als einziges Obst auch für den klassischen Balkonkasten.

Bunte Blumenkästen sind ideal für Menschen und Insekten, auch das Gemüse im Hochbeet hat mittlerweile auf vielen Balkonen ein Zuhause gefunden. Der Obstanbau auf dem Balkon ist noch längst nicht so weit verbreitet – und dabei gestaltet sich er nicht wirklich schwierig.

Heute ist keiner mehr auf die eigene Ernte zum Überleben angewiesen, denn frisches Obst und Gemüse steht im Supermarkt ganzjährig zur Verfügung. Trotzdem bleibt Urban Gardening anhaltend beliebt – die Motivation für eine eigene Ernte hat sich schlichtweg verschoben. Selbst Erdbeeren und Kirschen anzubauen, macht Spaß!

Sogar auf dem Land bietet sich Naschobst auf dem Balkon an. Die Balkonernte macht weniger Arbeit als große Beete und Bäume – wenn Sie die richtigen Sorten wählen. Und der Aufwand wird schließlich mit frischen, saftigen Früchten belohnt!

Naschobst auf dem Balkon: Beerenvielfalt in allen Farben

Beeren brauchen weniger Platz als Obst, das an richtigen Bäumen wächst. Sie sind relativ anspruchslos und halten sich frisch geerntet nur wenige Tage. Damit sind sie ideal für urbane Gärtnerinnen und Gärtner, die vor allem eins wollen: ein bisschen Naschobst auf dem Balkon. Von der Hand in den Mund schmecken die Beeren sowieso am besten.

Beim Anbau von Beeren auf dem Balkon sollten Sie ein paar allgemeine Tipps beachten. Achten Sie bei der Auswahl der Arten und Sorten darauf, ob sich die Pflanzen selbst befruchten können oder ob sie einen Partner brauchen.

Auch wenn heimische Beeren winterhart sind, sollten sie im Winter nah an die Hauswand gerückt und mit Vlies oder Reißig vor Frost geschützt werden. Im Kübel sind die Wurzeln nämlich stärker der Kälte ausgesetzt als im Garten.

Hinzu kommen die kalten Ostwinde des Winters, die durch die Häuserschluchten der Städte pfeifen und die Pflanzen zusätzlich auskühlen. Auch im Sommer stehen die Beeren lieber vor Wind geschützt, im Winter sollten Sie aber besonders darauf achten. Staunässe bekommt keiner Beerensorte gut.

Deshalb sollte im Pflanzgefäß eine Drainageschicht angelegt und überschüssiges Wasser abgegossen werden. Im Hochsommer darf es aber nicht zu trocken werden.

1. Erdbeeren: rote Geschmacks- und Sympathieträger

Naschobst auf dem Balkon: Hängende Erdbeerpflanzen in einem Balkonkasten
Manche Erdbeersorten wachsen hängend oder kletternd.

Erdbeeren sind perfekt für Ihre erste Balkonernte. Sie brauchen wenig Platz und wurzeln nicht tief. Deshalb bieten sich einzelne Töpfe, klassische Balkonkästen oder das Hochbeet für den Anbau an. Es gibt auch kletternde Erdbeersorten, die gerne an einem Rankgitter hochkraxeln oder hängende Varianten für die Blumenampel.

Sie sind Starkzehrer und brauchen ein besonders nährstoffreiches Substrat. Erdbeeren wachsen aufgrund ihres Dursts nach Sonnenschein am besten auf einem Südbalkon. Vergessen Sie an sehr sonnigen Tagen nicht das Gießen! Immertragende Erdbeersorten tragen im Juni oder Juli einmal Früchte und nach einer Ruhephase erneut im Herbst.

Liegt Ihr Balkon im Halbschatten, könnten Sie stattdessen Walderdbeeren anpflanzen.

2. Himbeeren: rosafarbene Träumchen

Naschobst auf dem Balkon: Himbeeren im Sonnenlicht auf dem Balkon
In der strahlenden Sonne reifen die Himbeeren schnell.

Im Garten brauchen Himbeeren viel Platz und bilden sogar gerne Ableger. Es gibt aber Sorten, die gezielt für den Anbau im Topf gezüchtet werden und daher gut auf den Balkon passen. Der Kübel sollte dabei möglichst groß sein und sonnig stehen.

Himbeeren gedeihen auch im Halbschatten, allerdings werden die Früchte dann weniger süß. Je nachdem, wie windgeschützt Ihr Balkon ist, sollten Sie die Himbeeren stützen, indem sie zum Beispiel an ein Rankgitter oder das Balkongeländer gebunden werden.

Es gibt sogar Himbeersorten, die zweimal im Jahr tragen. Nach Tipps zum richtigen Rückschnitt der Himbeeren fragen Sie am besten beim Kauf der Pflanzen, denn Sie müssen dabei Herbsthimbeeren und Sommerhimbeeren unterscheiden.

3. Johannisbeeren: mild, sauer oder herb in drei Farben

Naschobst auf dem Balkon: weiße Johannisbeeren
Schwarz, rot oder weiß - welche sind Ihre liebsten Joannisbeeren?

Johannisbeeren gibt es in schwarz (herber Geschmack), rot (saurer Geschmack) und weiß (milder Geschmack) – doch auf dem Balkon können sie alle wachsen. Am besten wählen Sie bei Johannisbeer-Sorten, die für den Kübel gezüchtet worden sind und sich selbst befruchten können.

Für eine größere Erntespanne bietet es sich an, verschiedene Farben zu wählen. Johannisbeeren sind auch mit eher schattigen Standorten zufrieden – je sonniger sie stehen, desto süßer und voller schmecken sie jedoch bei der Ernte. Sie brauchen hin und wieder biologischen Beerendünger. Die Zweige, die Beeren getragen haben, werden im Folgejahr nicht mehr tragen und sollten zurückgeschnitten werden.

4. Heidelbeeren: blau, genügsam und bestens topfgeeignet

Naschobst auf dem Balkon: Reife Heidelbeeren in einem Topf
Sind Sie schon bereit für die Ernte?

Heidelbeeren, auch Blaubeeren genannt, sind im Kübel sogar besser aufgehoben als im Freiland. Sie mögen wegen ihres natürlichen Lebensraums keine typische Gartenerde, sondern brauchen ein leicht saures Substrat.

Beim Einkauf sollten Sie deshalb, egal die Heidelbeeren im Garten oder Topf wachsen sollen, zu Rhododendron-Erde greifen. Diese hat den passenden pH-Wert. Heidelbeeren mögen kein kalkhaltiges Wasser. Darum sollten Sie mit Regenwasser und nicht mit Leistungswasser gießen.

5. Kiwis: grüne Südländer für Ihren Balkon

Naschobst auf dem Balkon: Viele Kiwis an einem Strauch
Wollen Sie etwas ausgefalleneres Obst anbauen, pflanzen Sie doch Kiwis!

Tatsächlich können Sie sogar die Südfrüchte auf dem Balkon anbauen. Manche Kiwi-Sorten sind sogar winterhart – wenn es Ihnen möglich ist, sollten Sie die Pflanzen dennoch an einem kühlen, hellen Ort im Inneren überwintern.

Während des Sommers mögen die Kiwi-Sträucher sonnige, windgeschützte Balkone und möglichst große Kübel mit leicht saurer Erde. Es gibt selbstbefruchtende Sorten – mindestens zwei Pflanzen nebeneinander vereinfachen aber den Prozess und sorgen für einen besseren Ertrag. Kiwis brauchen ein Rankgitter oder ähnliches zum Klettern. Die Ernte erfolgt gegen Herbst.

Andere Beeren wachsen als Hochstämmchen oder besondere Züchtung ebenfalls gut im Topf. Vielleicht probieren Sie mal diesen Sorten als Naschobst auf dem Balkon:

  • Stachelbeeren
  • Brombeeren
  • Moosbeeren (Cranberrys)
  • Preiselbeeren

Naschobst auf dem Balkon: Was ist Säulenobst überhaupt?

Erdbeeren und Beerensträucher im Kübel werden schon auf einigen Stadtbalkonen angebaut. Aber wie schaut es mit „richtigen“ Obstbäumen aus? Auch Äpfel, Birnen und Zwetschgen können Sie auf dem Balkon ernten. Die Lösung dafür heißt Säulenobst.

Der Begriff stammt aus dem Formobstbau: Hier werden Obstbäume gezielt so gezüchtet und kultiviert, dass sie in einer bestimmten Form wachsen. Mit einem an der Hauswand rankenden Birnbaum sorgte man so schon früher für optimale Platznutzung.

Als „Säulenobst“ bezeichnet man darum Bäume, die keine ausladende Krone bilden, sondern gerade nach oben wachsen. Sie werden sowohl im professionellen Anbau als auch für Obsthecken in kleinen Gärten eingesetzt.

Allerdings brauchen Sie für die richtige Befruchtung oft zwei Bäume – die können mit ihrem großen Kübel, Erde und Wurzelwerk sehr schwer werden. Informieren Sie sich im Zweifelsfall lieber beim Vermieter oder der Hausverwaltung über die maximale Traglast Ihres Balkons.

6. Äpfel: Der heimische Obstklassiker schlechthin

Naschobst auf dem Balkon: Äpfel als Säulenobst in einem Kübel
Äpfel sind, gemessen am Pro-Kopf-Konsum, das beliebteste Obst in Deutschland.

Baumschulgärtner können Apfelbäume so züchten, dass sie eine schlanke Form behalten und je nach Sorte zwei bis maximal vier Meter groß werden. Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, echtes Säulenobst zu kaufen – nicht nur einen entsprechend zurechtgestutzten Jungbaum.

Im Fachhandel können Sie sich zum Beschnitt und zu passenden Partnern beraten lassen, denn Apfelbäume sind nicht selbstbefruchtend.

Erntemenge ist nicht so groß wie bei einem großen Baum im Garten – aber für ein bisschen Obst zum Naschen reicht es! Für große Früchte sollten Sie die angesetzten Früchte nach der Blüte ausdünnen.

Beträgt der Abstand zwischen den Fruchtständen schließlich etwa 5 cm, können Sie im Herbst saftige Äpfel direkt vom Baumstamm ernten!

7. Birnen: Das doppelte Früchtchen

Naschobst auf dem Balkon: Birnen wachsen an einem Rankgitter
Sogar Birnen können an einem Rankgitter wachsen.

Leider reicht ein einzelner Birnbaum  nicht. Birnen sind nämlich ebenfalls nicht selbstbefruchtend. Ob ein passender Partner im näheren Umkreis steht, ist je nach Wohngebiet fraglich. Darum sollten Sie lieber gleich zwei zusammenpassende Bäumchen auf den Balkon pflanzen.

Bei Säulenobst sollten Sie stets einen Kübel mit einem Fassungsvermögen von mindestens 30 l wählen. Sonst hat das Wurzelwerk nicht genug Platz. Umtopfen bedeutet für das Säulenobst Stress – also verwenden Sie einen Kübel, der ein paar Jahre vorhält.

8. Kirschen: Süß, sauer oder einfach beides?

Naschobst auf dem Balkon: Zwei Hände halten frische Kirschen
Eine Handvoll Kirschen können Sie sogar auf dem Balkon ernten.

Sowohl Sauerkirschbäume und als auch Süßkirsch-Sorten werden speziell für den Balkon gezüchtet. Bei Kirschbäumen gibt es anders als bei Äpfeln und Birnen selbst befruchtende Pflanzen.

Aber Sauerkirschen können Süßkirschen befruchten – wie wäre es denn mit einem süßsauren Duo auf Ihrem Balkon? Hier gilt wieder: Wenn die Kirschen mit viel Sonne auf der Haut reifen können, werden sie süßer. Sauerkirschen kommen hingegen prima mit Halbschatten zurecht.

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