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Natürlicher Dünger aus Küche und Garten

Mit Garten- und Küchenabfällen lässt sich effektiv düngen. Allerdings hat jeder Dünger besondere Qualitäten. Wo und wann, welcher Naturdünger sinnvoll ist.

Beinwelljauche im Eimer
Pflanzenjauchen sind schnell wirkende natürliche Dünger.

Aus Unkräutern wie Brennnessel, Beinwell oder Ackerschachtelhalm lassen sich nährstoffreiche Flüssigdünger herstellen. Pflanzenjauchen haben sich als schnell verfügbare Dünger im Garten bewährt. Aber auch in der Küche fallen Abfälle an, die dem Garten wertvolle Nährstoffe, Mineralien und Spurenelemente zuführen. Eierschalen, Tee- und Kaffeesatz, aber auch abgestandenes Bier düngen ganz natürlich und kann man mit ihnen im Grunde nichts falsch machen.

Nichtsdestotrotz ist es ideal, wenn man genau weiß, welche Bedürfnisse die Pflanze hat und welche Nährstoffe schon im Boden vorliegen ist. Auf dieser Grundlage lassen sich die organischen Dünger zielgenau einsetzen. Unsere Übersicht für Gartenprofis zeigt, welche Wirkweise und Inhaltsstoffe die jeweiligen Jauchen und Naturdünger haben.

Pflanzennahrung: Die Kernnährstoffe

Pflanzen benötigen verschiedene Nährstoffe für unterschiedliche Wachstums- und Stoffwechselprozesse. Das sind die wichtigsten Nährstoffe und Mineralien, damit sie kräftig gedeihen:

  • Stickstoff: wichtig für das vegetative Pflanzenwachstum
  • Kalium: erhöht die Standfestigkeit und macht die Pflanze widerstandsfähiger, wichtig für die Regulierung des Wasserhaushalts, Förderung der Frosthärte
  • Phosphat: wichtig für die Bildung der Blüten, Früchte und Samen
  • Kalzium (Kalk): entsäuert den Boden und verbessert die Verfügbarkeit anderer Nährstoffe
  • Magnesium: wichtig für die Bildung von Chlorophyll, der Regulierung des Wasserhaushaltes und zur Bildung von Eiweiß
  • Silizium (Kieselsäure): stärkt die Widerstandskraft und unterstützt die Nährstoffaufnahme (z. B. von Phosphor)
  • Gerbstoffe: unterstützen die Pflanzengesundheit sowie den Zellaufbau
Brennnesseljauche im Bottich
Brennnesseljauche enthält viel Stickstoff.

Eierschalen: Kalkdünger

Zerkleinerte Eierschalen
Zerkleinerte Eierschalen enthalten viel Kalk bzw. Kalzium.

Eierschalen bestehen hauptsächlich aus Kalk oder Kalzium. Kalkhaltige Dünger machen vor allem bei Böden im sauren Milieu Sinn. Dort kann er den ph-Wert des Bodens vom sauren in den alkalischen Bereich erhöhen. Hat der Boden einen zu niedrigen ph-Wert, können manche Pflanzen Nährstoffe und Mineralien schlechter aufnehmen.

Allerdings gibt es Pflanzen, die bevorzugen ein saures Substrat wie zum Beispiel Heidelbeeren oder Hortensien. Diese sollte man eher nicht mit Eierschalen düngen. Wer mit kalkhaltigem Wasser gießt, braucht auch nicht mit Eierschalen zu düngen.

Kaffeesatz: Torfersatz

Kaffeesatz als Dünger
Kaffeesatz ist ein guter Dünger für Hortensien und Heidelbeeren.

Kaffeesatz ist ebenfalls ein guter Dünger, vor allem, wenn der ph-Wert des Bodens im alkalischen Bereich liegt oder mit kalkhaltigem Wasser gegossen wird. Zum Beispiel können ein paar Löffel Kaffeesatz im Gießwasser den hohen ph-Wert ausgleichen.

Für Rhododendron, Hortensien und Heidelbeeren ist Kaffeesatz ein guter Dünger und eine gute Alternative zu torfhaltigen Erden. Neben Stickstoff, führt Kaffeesatz dem Boden Kalium, Phosphor und Gerbstoffe zu.

Brennnessel-Jauche: Stickstoffdünger

Eine Jauche aus Brennnessel enthält besonders viel Stickstoff. Aber auch Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium und Kieselsäure führt eine Brennnesseljauche dem Boden zu. Das Tolle daran: Die Nährstoffe und Mineralien sind für die Pflanzen sofort verfügbar.

Ein weiterer Vorteil von Jauchen ist, dass durch den Gärungsprozess weitere wichtige Inhaltstoffe freigesetzt werden wie zum Beispiel Enzyme. Zudem gelangen durch die Jauche Mikroorganismen in den Boden, die dort weiterarbeiten und Nährstoffe zur Verfügung stellen. Aufgrund des hohen Stickstoffgehalts eignet sich Brennnesseljauche gut für Starkzehrer. Eine Zugabe von Gesteinsmehl reduziert nicht nur den Geruch, sondern fügt zusätzlich Mineralstoffe und Spurenelemente hinzu.

Beinwell-Jauche: NPK-Dünger

Person zerschneidet Beinwellblätter
Aus Beiwell lässt sich eine stickstoffhaltige Pflanzenjauche herstellen.

Auch aus Beinwell lässt sich eine Stickstoff-reiche Jauche herstellen. Beinwelljauche versorgt Pflanzen außerdem mit reichlich Kalium und Phosphat, aber auch Kieselsäure und verschiedene Gerbstoffe sind in den Blättern und Stielen des Beinwells enthalten, die sich positiv auf die Pflanzengesundheit auswirken.

Man kann die Beinwell-Jauche auch zusammen mit Brennnessel ansetzen, die noch Eisen und Magnesium ergänzt. So man einen Vollwertdünger. Enthält der Boden ohnehin schon viel Phosphat, sollten Gärtner eher zur Brennnesseljauche greifen.

Rhabarber-Jauche: Kalium-Dünger

Bei der Rhabarber-Ernte kann man aus den übrigen, großen Blätter entweder eine Brühe gegen Blattläuse und Pilzkrankheiten herstellen oder man macht aus ihnen eine Rhabarber-Jauche. Rhabarberblätter enthalten nämlich viel Kalium.

Dieser Stoff ist wichtig für die Regulierung des Wasserhaushalts von Pflanzen und verbessert das Aroma von Gemüsepflanzen. Eine Düngung mit Kalium erhöht zudem die Winterhärte von wärmeliebenden Pflanzen wie Lavendel oder Rosmarin.

Der kraut&rüben Tipp:

Für die Herstellung einer Pflanzenjauche, nehmen Sie 1 kg zerkleinerte Pflanzenteile auf 10 Liter und lassen diese mindestens 10 Tage gären. Hin und wieder sollte die Jauche umgerührt werden.

Zitat

Ackerschachtelhalm-Jauche: Kieselsäure

Ackerschachtelhalm
Eine Jauche aus Ackerschachtelhalm stärkt die Pflanzen.

Der Ackerschachtelhalm enthält besonders viel Kieselsäure, aber auch Stickstoff und essenziellen Spurenelementen. Das macht ihn zu einem guten Dünger für schwache, kränkliche Pflanzen. Sie stärkt die Zellstruktur und ist ein guter Dünger wenn die Pflanze anfällig für Pilz- und Schädlingsbefall ist.

Die Jauche lässt für Zier- und Nutzpflanzen gleichermaßen einsetzen. Geben Sie zur Kräftigung einmal im Monat eine Gabe Ackerschachtelhalm-Jauche. Für Starkzehrer verdünnen Sie die Jauche mit Wasser im Verhältnis 1:10. Für Schwachzeher im Verhältnis 1:20

Abgestandenes Bier: Eisendünger

Nach dem Gartenfest die Bierreste in den Flaschen nicht wegschütten, sondern als Dünger nutzen! Das abgestandene Bier bringt viel Eisen, aber auch Kalium, Phosphor und Kalzium in den Boden. Allerdings sollte das Bier im Verhältnis von 1:10 mit Wasser verdünnt werden. Alle ein bis zwei Wochen düngen.

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