Tipps zum Obstbaumschnitt in Kürze
- Zeitpunkt: Ende Februar, Anfang März bei Kernobst (Apfel, Quitte, Birne). Kirschen und Zwetschgen werden im Sommer nach der Ernte geschnitten.
- Wetter: trocken, kein Regen in den Stunden nach dem Schnitt. Eine ungünstige Witterung verlangsamt die Wundheilung und kann zu Infektionen, z. B. Obstbaumkrebs, an der Schnittstelle führen.
- Wichtigster Schnitt ist der sogenannte Erziehungsschnitt, den Sie nach der Pflanzung und in den beiden darauffolgenden Jahren durchführen.
- Nicht zu viel schneiden, darauf reagiert der Baum mit übermäßigem Austrieb.
- Triebe immer bis zur Astgabel abschneiden.
Warum schneidet man Obstbäume?
Vielleicht fragen Sie sich manchmal: Wozu überhaupt schneiden? Obstbäume wachsen ja auch an Straßen- oder Waldrändern und tragen Früchte ohne menschliches Zutun. Stimmt, aber häufig bleibt das Obst klein, hat Flecken oder faule Stellen und schmeckt auch nicht besonders süß. Die Bäume altern schnell, der Fruchtbehang lässt bald nach, oft brechen Teile der Krone aus.
Ziel des Schnitts ist es, eine stabile Krone aufzubauen, die jedoch möglichst viel Licht und Luft ins Innere lässt. Nur dann reifen süße Früchte heran. Außerdem bleibt der Baum gesünder, weil nach Niederschlägen die Blätter schneller abtrocknen. So haben Pilzkrankheiten wie Schorf schlechte Chancen sich auszubreiten. Bei erwachsenen Bäumen lässt im Alter zudem der Neuzuwachs und später die Fruchtholzbildung nach. Der richtige Schnitt erhält Bäume für viele Jahre fruchtbar.
Der kraut&rüben Tipp:
Obstbäume werden geschnitten, um das Wachstum zu regulieren und den Fruchtertrag zu fördern. Mit einer sach- und fachgerechten Schnitterziehung mindern Sie die Anfälligkeit auf Erkrankungen Ihres Obstbaums.

Wann schneidet man Obstbäume?
Für die meisten Obstarten gilt der Spätwinter als bester Zeitpunkt, also Ende Februar, Anfang März. Nur Steinobst wie Kirschen und Zwetschgen schneidet man im Sommer. Zu Jahresbeginn sind die Bäume unbelaubt, so müssen sie keinen Blattverlust verkraften. Außerdem erkennt der Gärtner den Kronenaufbau im kahlen Zustand besser. Wählen Sie den richtigen Tag je nach Wetterlage. In den folgenden Nächten sollte die Temperatur nicht unter –5 °C sinken. Der Austrieb der Blätter muss aber noch bevorstehen. Je nach Obstart und Kronenform führt man kleinere zusätzliche Schnittmaßnahmen im Sommer durch.
Wo wachsen die Früchte?
Wer viele Früchte ernten will, muss wissen, wo die Schere anzusetzen ist, damit der Baum Blüten- und Fruchtholz bildet. Das ist unterschiedlich und hängt von der Obstart ab. Der äußere Triebzuwachs, der in der laufenden Saison entsteht, beziehungsweise in der letzten Saison vor Wintereinbruch gewachsen ist, heißt diesjähriges oder auch 1-jähriges Holz. Im nächsten Jahr wächst es weiter, der ältere Abschnitt wird dann zum 2-jährigen Holz. Kernobst, also Äpfel und Birnen, blühen und fruchten vor allem an kurzen Seitentrieben, die am 2-jährigen Holz sprießen. Sauerkirschen und Pfirsiche dagegen bilden vorwiegend am 1-jährigen Holz Früchte.
Obstbaum klein halten – geht das?
Verfallen Sie nicht dem Irrtum, einen Baum durch Schnitt klein halten zu wollen. Man kann nur Korrekturen vornehmen. Die Größe des Baumes bestimmt die Unterlage, sie bildet die Stammbasis und den Wurzelbereich. Die Obstsorte wird darauf veredelt und baut die Krone auf. Hochstämme brauchen starkwüchsige Unterlagen, auf schwachwüchsigen bleiben die Bäume klein.Wobei jeder junge Baum zunächst stark wächst und kaum Früchte bildet. In dieser Phase sorgt der Gärtner mit dem Erziehungsschnitt für den Aufbau einer stabilen Krone. Wird der Baum älter, kehrt sich das Verhältnis um. Der Instandhaltungsschnitt hat dann ein ausgewogenes Verhältnis von Fruchtbildung und Triebwachstum zum Ziel.
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