Gärtner brauchen für ihre Ernten keinen Kühlschrank. In einer Erdmiete lagern Wintergemüse wie Möhren, Lauch, Rote Beete oder Kohl und bleiben viele Wochen lang frisch, knackig und vitaminreich. Denn darin ist es kühl, aber weitgehend frostfrei, die Luft bleibt feucht. Eingebettet in Stroh, Sand oder Sägespäne übersteht selbst geerntetes Gemüse auch eisige Wochen und lässt sich nach Bedarf in die Küche holen.
Für das Gemüselager dient entweder ein ganzes Beet. Oder man versenkt nur einen Behälter im Boden oder nutzt Eimer und Kisten. Letztere finden auch auf dem Balkon oder in der Garage Platz
Klassische Erdmiete: Gemüse in der Grube
Vor allem für Selbstversorger, die große Erntemengen aufheben wollen, eignet sich eine klassische, große Erdmiete. Nutzen Sie dafür ein leer geräumtes Beet, das auch im Winter gut zugänglich ist.
- Graben Sie eine 30 cm tiefe Kuhle aus. Bewährt hat sich eine Breite 0,8–1 m und eine Länge von 2–3 m. Je nach Gemüsemenge kann die Größe variieren.
- Aus dem Erdaushub formen Sie kleine Wälle an allen vier Seiten. Eine Seite sollte 5 cm höher sein als die gegenüberliegende. So entsteht später ein Gefälle.
- Auf sandigen, leichten Böden stützen Sie die Wände mit Brettern ab.
- Bei lehmigem, schwerem Boden geben Sie auf den Grund Sand oder Kies.
- Sohle und Seitenwände sichern Sie mit Kaninchendraht, um vor allem Wühlmäusen den Weg zu versperren.
- Nun kommt ein dickes Polster aus frischem Stroh in die Grube, worauf das Gemüse geschichtet wird.
- Zwischen die Lagen breitet man Stroh, um Fäulnis vorzubeugen.
- Über die gefüllte Miete legen Sie quer und dicht an dicht Bretter.
- Zum Schluss bedecken Sie den Haufen dick mit Stroh und decken den Hügel mit Erde ab.
Der kraut&rüben Tipp:
Schichten Sie das Gemüse längs in Reihen ein. So haben Sie stets Zugriff auf alle Gemüsearten, wenn Sie die Bretter nacheinander lupfen.

Erdmiete für kleine Gärten
Wenn Sie kleinere Mengen Gemüse selbst angebaut haben, aber die Gefriertruhe dennoch nicht zum Einlagern ausreicht, bauen Sie sich am besten eine kleine Erdmiete.
Dazu kleiden Sie eine etwa 50 cm tiefe Grube an den Seiten mit Brettern aus und schichten Ihr Gemüse wie bei der großen Erdmiete ein. Statt Stroh können Sie auch Sand oder Erde zwischen die Lagen schaufeln. Als Abdeckung eignet sich eine Palette oder ein Rahmen, die beide mit Kaninchendraht bespannt werden. Eine Folie oder eine Stegdoppelplatte schützt die Grube.
Mini-Erdmiete für Balkon und Garage
Kleine Mengen an Gemüse können Sie in einer Holz- oder Kunststoffkiste lagern, die sie mit feuchtem Sand füllen. Das Gemüse hält sich aber auch, wenn sie es in Stroh oder Kokosfaser hüllen. Die Kisten stellen Sie mit einer mäusesicheren Abdeckung in die Garage oder unter Dach auf den Balkon. Sie eignen sich auch gut für den kühlen Keller.
Bausatz für Erdmiete oder Erdkeller gesucht?
Nehmen Sie am besten ein Frühbeet oder ein Hochbeet. Erst lassen Sie den ganzen Sommer lang viel Gemüse wachsen – dann legen sie darin die Erdmiete wie im Gemüsebeet an. Das Frühbeetfenster dient als Abdeckung. Allerdings sollte man an warmen Wintertagen lüften und ab und zu gießen, damit das Erntegut nicht schrumpelt. Das gilt für alle Mieten, die luft- und regendicht abgedeckt sind.
Von Dauer ist ein kleiner Erdkeller, den man mit Steinen ausmauert und mit einer Klappe versieht. Für Erdkeller gibt es auch Bausätze. In manche kann man über eine Leiter selbst hinabsteigen und außer Gemüse auch Obst, Eingemachtes und Getränke lagern.
Dieses Gemüse eignet sich für Erdmieten
Nur gesundes Gemüse ohne Schadstellen sollte ins Winterlager einziehen. Bürsten Sie das Erntegut nur sanft ab, um es auf Verletzungen zu kontrollieren. Die Erdreste speichern Feuchtigkeit. Gewaschenes Gemüse trocknet schlecht ab und ist anfälliger für Fäulnis.
- Bei Möhren, Knollensellerie, Roter Bete und Schwarzem Rettich drehen Sie das Laub vorsichtig ab.
- Pastinake, Haferwurzel, Meerrettich und Schwarzwurzeln sind zwar frosthart. Da sie sich bei gefrorenem Boden aber nicht ausgraben lassen, wandert ein Teil ins Lager.
- Lauch lässt sich bei Frost ebenfalls kaum im Beet ernten. Kürzen Sie vor dem Einlagern die Blätter etwas ein.
- Kopfkohl lässt sich gut einmieten. Vorher entfernt man die lockeren Umblätter.
Für die Erdmiete nicht geeignet sind Kartoffeln, Kürbisse, Zwiebeln und Knoblauch.
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