Wer Rhabarber liebt, kann es im Frühling kaum erwarten, die ersten Stängel zu ernten, zumal die Erntezeit begrenzt ist. Weil ab Juni der Gehalt an Oxalsäure ansteigt, sollten die meisten Sorten nach dem Johannitag (24.6.) nicht mehr beerntet werden. Mit einem Trick kann man die Erntezeit zwar nicht verlängern, aber man kann sie verfrühen.
Rhabarber vor Frost schützen
Wenn Sie Rhabarber (Rheum barbarum) deutlich früher ernten möchten, sorgen Sie am besten rechtzeitig dafür, dass der Boden nicht so stark durchfriert. Bevor im Januar oder Februar die ganz große Kälte kommt, sollten Sie auf die Rhabarberknospen eine dicke Laubschicht werfen und diese mit Fichtenreisig beschweren, damit der Wind sie nicht fortbläst. Auch anderes organisches Material eignet sich zu Abdecken, wie zum Beispiel Grasschnitt, Stroh, Kompost oder Holzhäcksel.
Rhabarber vortreiben und früher ernten
Wenn etwa Ende Februar, Anfang März die ersten Triebspitzen erscheinen, können Sie mit dem Vortreiben beginnen. Rhabarber treibt deutlich schneller aus, wenn er abgedeckt wird. Um den Austrieb zu unterstützen, eignen sich verschiedene Abdeckungen:
- Schwarzer Mörteleimer
- Weidenkorb
- Tongefäße
- Englische Terrakotta-Glocken
Die Abdeckungen bleiben für mehrere Wochen auf den Pflanzen. Hin und wieder sollten Sie lüften. Sobald die Rhabarberstangen eine Höhe von etwa 20 bis 30 cm erreicht haben, können Sie mit der Ernte beginnen. Je nach Temperatur kann dies bereits nach 3 bis 4 Wochen sein. Ernten Sie behutsam und nicht zu viel auf einmal.
Der kraut&rüben Tipp:
Das Vortreiben kostet der Pflanze viel Kraft und sollte deshalb nur an kräftigen und eingewachsenen Rhabarber-Pflanzen stattfinden – und am besten nur alle zwei Jahre. Haben Sie mehrere Rhabarber-Stöcke im Garten, können Sie abwechseln.

Vorteile von Rhabarber-Antreiben
- Beim Rhabarber-Vortreiben kommen Sie in den Genuss einer frühen Ernte. Die ersten Stangen sind bereits 3 bis 4 Wochen früher erntereif.
- Der Lichtmangel beim Abdecken sorgt dafür, dass Rhabarber ein besonders feines Aroma entwickelt.
Treiberei im Keller
Sie können Rhabarber wie Chicorée aber auch im dunklen Keller treiben. Setzen Sie dazu Wurzelstöcke dicht an dicht in einen Blumenkübel oder in eine mit Folie ausgeschlagene Holzkiste und füllen Sie die Zwischenräume mit Erde oder Sand auf.
Wenn Sie die Wurzeln bei etwa 12 Grad Celsius gleichmäßig feucht und dunkel halten, ernten Sie bald lange und zarte, gebleichte Stiele.
Rhabarber pflegen
Rhabarber mag einen nährstoffreichen Boden mit ausreichender Wasserversorgung, aber keine Staunässe. War der Winter sehr trocken, sollten Sie gießen. Höhere Erträge können an einem sonnigen Standort erzielt werden. Rhabarber ist ein Starkzehrer und benötigt Nährstoffe. Versorgen Sie die Pflanze am besten schon im Herbst mit Kompost, spätestens aber noch vor dem Austrieb.
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