Die durch den Pilz-Erreger Cryptostroma corticale ausgelöste Rußrindenkrankheit entwickelt sich zu einem zunehmenden Problem für Spitzahorn, Feldahorn und allen voran für den Bergahorn. Die Pilzsporen stellen auch ein gesundheitliches Risiko für den Menschen dar.
Woher kommt die Ahorn-Rußrindenkrankheit?
Der Schadpilz stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde 2005 wieder in Deutschland entdeckt. Trockene Sommermonate mit großer Hitze begünstigen die Entwicklung der Ahorn-Rußrindenkrankheit, da der Schadpilz als Schwächeparasit häufig bereits geschwächte Ahorne befällt. Durch die langanhaltenden Trockenperioden der letzten Jahre häufen sich die Nachweise für den Pilz mittlerweile in Mittel- und Süddeutschland.
Daran erkennen Sie die Rußrindenkrankheit
Reißt an absterbenden Ahornbäumen die Rinde auf und treten darunter dunkle, rußähnliche Pilzsporen hervor, sind dies Zeichen für einen Befall durch die Erreger der Rußrindenkrankheit. Diese Beobachtungen sind zumeist schon Zeichen eines fortgeschrittenen Krankheitsstadiums und namensgebend für das Schadbild.
Zu Beginn der Erkrankung zeigen sich Blattverluste und Welkeerscheinungen in der Krone, starke Äste können absterben. Außerdem lassen sich längs verlaufende Rindenrisse mit Schleimfluss und lokale Nekrosen beobachten, die sich mit der Zeit zu großen Rindenabplatzungen entwickeln. Deutliches Erkennungsmal der Rußrindenkrankheit sind die schwarzen Sporenlager unter der Rinde, die die Stämme wie mit Ruß überzogen wirken lassen.
Die Sporen können durch Regen abgewaschen und mit dem Wind verteilt werden. Befallene Bäume können innerhalb eines Jahres absterben, oft zeigen sich die Symptome auch über mehrere Jahre.
Rußrindenkrankheit: Das können Sie tun
Der Pilz, der in den Ahornstämmen normalerweise symptomlos lebt, profitiert von trocken-heißer Witterung und Wassermangel. Die starke Zunahme der Hitzetage mit Temperaturen über 30 °C scheint gepaart mit anhaltender Trockenheit beim Ausbruchsgeschehen eine wichtige Rolle zu spielen.
Folglich könnte die Rußrindenkrankheit bei zunehmenden Temperaturen und Dürreperioden in Zukunft noch weiträumiger und stärker in Erscheinung treten. Als beste Präventionsmaßnahme gilt aktuell das stetige Wässern von Ahorn-Bäumen während heißer und trockener Wetterlagen.
Warum ist die Rußrindenkrankheit gesundheitsschädlich?
Die Fällung eines betroffenen Ahorns, der meist nach einigen Jahren vollkommen abgestorben sein wird, ist in der Regel in privaten Gärten unvermeidbar, insbesondere aus gesundheitlichen Gründen.
Ständiger Kontakt zu Sporen dieser Pilzart können zu einer „Farmerlunge“ führen. Dahinter verbirgt sich eine Entzündung der Lungenbläschen. Besonders gefährdet sind allerdings nicht Gartenbesitzer und Spaziergänger im Wald, sondern Menschen wie Förster oder Waldarbeiter, die diesen Sporen berufsbedingt langfristig und intensiv ausgesetzt sein können. Für vorbelastete Menschen mit einem Lungenleiden oder einer allergischen Grunderkrankung kann der Kontakt mit den Pilzsporen ebenso gefährlich werden. Aus diesem Grund sollten Sie das Fällen von erkrankten Ahornarten ausgebildeten Fachleuten überlassen. Krankheitssymptome sind
- Reizhusten,
- Fieber,
- Atemnot und
- Schüttelfrost.
Sie treten häufig sechs bis acht Stunden nach dem Kontakt auf und halten mehrere Stunden, selten über Tage oder Wochen, an.
Ein von der Ahorn-Rußrindenkrankheit befallener Baum sollte möglichst bei feuchter Witterung gefällt werden, um eine übermäßige Ausbreitung der Pilzsporen einzudämmen. Das befallene Holz eignet sich aufgrund der gesundheitlichen Risiken nicht als Brennholz und muss entsorgt werden. Eine Meldepflicht besteht nicht.
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