Tipps für den Frühstart im Frühbeet mit Salat und Gemüse
Frühbeete gehörten schon immer in den Selbstversorgergarten, sie galten als das Gewächshaus des kleinen Mannes. Früher, als es noch nicht an jeder Ecke Jungpflanzen zu kaufen gab, konnte kein Gärtner auf seine „kalten Kästen“ verzichten, denn darin zog er im Frühjahr Gemüse und Blumen an. Wer sich aber an die Vorteile des Sonnenfängers gewöhnt hat, mag auch heute sein Frühbeet nicht mehr missen.
Frühbeet kaufen oder selber bauen
Mit alten Fensterscheiben gebaut oder als Fertigbausatz gekauft, finden die Kästen in jedem Garten einen Platz. Wichtig ist, dass das Frühbeet ab März in der prallen Sonne steht, auch wenn die Schatten von Bäumen und Gebäuden um diese Zeit noch lang sind.
Die Scheiben lassen die Sonnenstrahlen ins Frühbeet, sie wandeln sich an Boden und Pflanzen in unsichtbare Wärmestrahlen um. Diese aber können Glas und Kunststoff nicht passieren, bleiben im Kasten gefangen und wärmen die Pflanzen.
Wichtig ist, dass Sie die Fenster mindestens handbreit aufstellen können. Denn geschlossene Frühbeete verwandeln sich in finnische Saunen, wenn die Frühlingssonne stundenlang scheint. Auch im Herbst lässt sich der „Gewächshauseffekt“ nutzen, denn dank der Fenster bleibt es mindestens bis Weihnachten frostfrei darunter.
Frühbeete gibt es in den unterschiedlichen Größen. Denken Sie daran, die nötigen Pflanzabstände einzuhalten, auch wenn Sie das Bedürfnis verspüren, möglichst viele Gewächse in den kleinen Kasten zu quetschen. Nur wenn Pflanzen genug Licht und Luft haben, gedeihen sie gut.
Frühbeet im Februar aufstellen
Stellen Sie das Frühbeet spätestens im Februar mitsamt den Fenstern auf, geben Sie etwas Kompost auf den Boden und eine 1 cm dicke Schicht aus fein zerkleinerten, saftigweichen pflanzlichen Küchenabfällen. Fein geschnipselte Salatblätter, Kartoffel-, Kohlrabi- und Apfelschalen, Kaffeesatz und Teeblätter locken zusammen mit der Sonnenwärme Regenwürmer und Bodenbakterien aus dem Winterschlaf. So profitieren die Gemüse von Beginn an von einem florierenden Bodenleben.
Wann Sie mit der Aussaat loslegen, hängt von Wohnort und Witterung ab. Es sollte tagsüber nicht mehr frieren und keine Schneefälle geben. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, misst die Bodentemperatur. Etwa 7 °C sollte die Erde haben, damit die Pflanzen gut vorankommen. Harken Sie vor dem Start in die Frühbeetsaison die Reste des Mulches aus dem Beet. Pflanzen Sie vorgezogenen Salat, so früh im Jahr, kauft man die Pflänzchen am besten beim Gärnter.
Pflanzvorschläge für den Frühstart im Frühbeet
Wir machen Ihnen nachfolgend zwei Vorschläge, wie Sie Ihren Frühbeetkasten im Frühling optimal ausnutzen.
Vorschlag 1: Salate, Radieschen und Kräuter aus dem Frühbeet
Pflücksalat ist besonders robust und Sie können bald einzelne Blätter ausbrechen und als erste Köstlichkeit aus Eigenbau genießen. Die Radieschen werden mit 2 cm Abstand innerhalb der Reihe ausgesät. Nur wenn sie viel Platz haben, bilden sie rasch gesunde, pummelige Knollen aus. Nach etwa sechs Wochen erntet man die ersten Knollen. Auch der Schnittsalat, den Sie am leichtesten mit Hilfe eines Saatbandes ausbringen, hat dann handhohe schnittreife Blätter. Kerbel säen Sie so früh wie möglich, denn sobald die Tage länger werden, fängt er an zu schossen. Platz für eine Reihe Rukola findet sich in der kleinsten „Hütte“; ernten Sie die Blätter, bis die Sommerkulturen einziehen. Lassen Sie noch genügend Raum für die Voranzucht von Blumen, Salat und Gemüsen wie Kohlrabi, Rote Bete, Lauch oder Frühkohl.
Vorschlag 2: Zuckererbsen, Schalerbsen und Frühmöhren aus dem Frühbeet
In der zweiten Frühbeet-Variante geht es erst einmal darum, feine Gemüse möglichst früh zu ernten. Man bereitet das Beet genau so vor, wie oben beschrieben. Dann stecken Sie eine Reihe Erbsen in die Erde. Zuckererbsen- und Schalerbsen-Sorten können früh ausgesät werden, weil sie sich von niedrigen Temperaturen nicht lange vom Keimen abhalten lassen. Vor die Erbsen kommen zwei Reihen Frühmöhren. Die Sorten der Nantaise-2-Gruppe sind meist schon nach drei Monaten erntereif, können aber im Beet bleiben, bis sie in der Küche gebraucht werden. Möhren aus dem Frühbeet können Sie noch einmal zwei Wochen früher ernten als Freilandkarotten. Späte Möhrensorten haben im Frühbeet nichts zu suchen, sie beanspruchen den wertvollen Platz im Kasten zu lange.
Vorgezogene Pflücksalatpflanzen bereichern auch die zweite Beetvariante mit schnellem Grün. Einige wenige Steckzwiebeln passen nicht nur aus nachbarschaftlichen Gründen gut zu Möhren und Erbsen. Nicht die dicken Zwiebeln sind das Ziel des Anbaus, sondern die zarten runden Blätter, die regelmäßig geerntet und Salate sowie Gemüsegerichte würzen. Auch in diesem Frühbeet planen Sie viel Platz für die Voranzucht von Gemüse, Salaten und Blumen ein.
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