Der Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) ist ein beliebter Zierstrauch. Wenn er in der Blüte steht, ist er meist umschwärmt von unzähligen Schmetterlingen – daher auch sein Name. Ursprünglich stammt der Schmetterlingsflieder aus China und kam als Zierpflanze in Europas Gärten.
Auch in freier Natur hat sich der Neophyt schnell etabliert und breitet sich leicht aus, denn er ist sehr vermehrungsfreudig. Deshalb ist der Schmetterlingsflieder, auch Sommerflieder genannt, umstritten. Außerdem soll der Nektar Schmetterlinge süchtig machen.
Schmetterlingsflieder breitet sich schnell aus
Ein einziger Schmetterlingsflieder produziert etwa 3 Millionen Samen. Sie sind federleicht und verteilen sich über weite Strecken mit dem Wind. Zudem sind die Samen bis zu 40 Jahre lang im Boden keimfähig. Deshalb hat der Strauch sich schnell vom Garten in der Natur fortgepflanzt und verdrängt jetzt mancherorts heimische Wildpflanzen. Laut Naturschutzbund NABU trägt der Sommerflieder dazu bei, die Artenvielfalt zu reduzieren.
Sommerflieder rechtzeitig schneiden
Wer einen Schmetterlingsflieder im Garten hat, muss diesen jedoch nicht sofort ausreißen. Wichtig sei nur, dass man der Ausbreitung entgegenwirkt, indem man die Blütenstände kurz nach der Blüte entfernt, bevor sich Samen bilden, empfiehlt der NABU.
Wer jedoch einen neuen Zierstrauch im Garten pflanzen möchte, sollte lieber zu Alternativen greifen. Es gibt mittlerweile auch Züchtungen, die sich nicht mehr per Aussamung fortpflanzen können. Insbesondere in naturnahen Gärten sollte der Sommerflieder nicht gepflanzt werden.
Schmetterlingsflieder: Ist der Nektar schädlich?
Ob Admiral, Tagpfauenauge oder Zitronenfalter - der Schmetterlingsflieder zieht Schmetterlinge magisch an. Sein Nektar soll die Falter regelrecht süchtig machen. Er soll nikotinähnliche Stoffe enthalten und die Schmetterlinge betrunken machen, behaupten Kritiker. Sie würden dadurch leichte Beute werden. Laut NABU beruht dieser Vorwurf auf keiner wissenschaftlichen Grundlage. Es gäbe dazu keine wissenschaftlichen Studien.
„Trotz seiner invasiven Ausbreitung bietet der Schmetterlingsflieder eine wertvolle Nahrungsquelle für vorrangig langrüsslige Bestäuber, die wiederum Fledermäuse und Vögel anlocken“, schreibt NABU Berlin auf seiner Seite.
Alternativen zum Schmetterlingsflieder
Wer Schmetterlinge im Garten haben möchte, muss auch keinen Schmetterlingsflieder pflanzen. Es gibt viele Blühpflanzen, die ein reiches Nektarangebot für Schmetterlinge bieten. Zum Beispiel bietet eine Wildblumenwiese eine reiche Nektarbar für Falter. Außerdem sollte man auch an Futterpflanzen für die Schmetterlingsraupen denken. Wer Brennnessel, Fetthenne, Fenchel und Thymian im Garten hat, wird irgendwann mit Schmetterlingsbesuch belohnt, denn damit finden auch deren Raupen Nahrung, die sich schließlich vor Ort verpuppen.
Wildblumenwiesen sind eine wichtige Nahrungsquellen für Insekten. Deshalb zeigen wir, worauf beim Anlegen einer Wildblumenwiese zu achten ist. Wichtig ist vor allem, dass regionales Saatgut heimischer Pflanzen verwendet wird.
Artikel teilen
Weitere Funktionen