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Tipps gegen Schnecken im Garten

Es gibt nicht nur den einen Weg, eine Schneckenplage im Garten zu vermeiden. Am besten ist es, verschiedene Methoden zu probieren und zu kombinieren. Was hilft gegen Schnecken? Hier sind unsere Tipps.

Spanische Wegschnecke frisst an grünen Kartoffelblättern im Beet
Spanische Wegschnecke macht sich über die Blätter einer Kartoffelstaude her

Was hilft gegen Schnecken im Garten?

Sobald es im Frühling wärmer wird, tummeln sich neben den erwachsenen auch die frisch geschlüpften Schnecken. Es lohnt sich, schon früh im Jahr gegen Schnecken vorzugehen, damit sie in den folgenden Monaten nicht überhandnehmen.

Schnecken absammeln

Wer Schnecken absammelt, sollte wissen, welche zu den Gefräßigen gehören. Denn viele Schneckenarten im Garten sind harmlos, sogar nützlich und vergreifen sich nur selten an unseren Pflanzen. Es sind in erster Linie die Nacktschnecken, die uns immer wieder mit ihrem unendlichen Appetit zur Verzweiflung bringen. Man muss ihnen aber zugutehalten, dass auch sie nicht ganz unnützlich sind im Garten. Neben kranken Pflanzen vertilgen und entsorgen sie auch Aas, Hunde- und Katzenkot.

Nacktschnecken sind ohne Gehäuse unterwegs und deshalb auf feuchte Schlupflöcher angewiesen, da sie sonst austrocknen würden. Dieses Wissen können wir uns zunutze machen, wenn wir sie tagsüber absammeln wollen. Dann findet man Schnecken vorzugsweise unter Brettern, Steinen, Platten, in Erdspalten und Erdlöchern, unter Sträuchern und Pflanzenresten. Das Absammeln lohnt sich besonders morgens und abends.

Was tun mit den Tieren?

Wer Schnecken aussetzt, verlagert „das Problem“ aus dem eigenen Garten in die Natur. Ökologen warnen davor, die Tiere irgendwo auf dem Feld oder gar im Wald in die Freiheit zu entlassen. Auch dort können sie sich munter vermehren und verändern sensible Ökosysteme. Von Nacktschnecken bedroht sind heimische Schneckenarten sowie Wild- und Waldpflanzen.

Die Frage, ob und wie man Schnecken ins Jenseits befördert, muss jeder für sich selbst beantworten – und mit seinem Gewissen vereinbaren können. Zu den schnellen Methoden soll ein Schnitt mit der Schere an Ort und Stelle zählen. Einen qualvollen Tod dagegen haben die Tiere, wenn man sie mit Wasser überbrüht oder gar mit Salz traktiert.

Schnecken vergrämen und Pflanzen schützen

Für alle, die keine Lust haben, täglich im Garten nach Schnecken zu suchen, sie einzusammeln und zu töten, empfiehlt es sich, die verschiedenen Methoden zu testen, die Schnecken vergrämen und Pflanzen schützen.

Barrieren schaffen

Beete und gefährdete Pflanzen kann man umranden mit breiten Streifen von trocknen und scharfkantigen Materialien, die den Kriechern die Fortbewegung erschweren. Im nassen Zustand, zum Beispiel nach einem Regenguss, können sie aber ihre Wirksamkeit verlieren. Einen Versuch wert sind folgende Materialien:

  • Sägemehl
  • Tannen- und Fichtennadeln
  • Sand
  • Gesteinsmehl
  • Kalk
  • Holzasche
  • Gerstenspelzen
  • Strohhäcksel
  • Chili-Pulver

Der kraut&rüben Tipp:

Auch Kaffeesatz wird immer wieder erfolgreich gegen Schnecken eingesetzt:
Kaffeesatz im Garten – wofür wird er verwenden?

Zitat

Schneckenzäune

Sie gehören zu den wirksamsten Methoden. Es gibt sie aus Kunststoff, Metall, Alu und Kupfer in diversen Ausführungen. Schneckenzäune werden etwa 10 cm im Erdreich versenkt und ragen ebenso 10 cm hervor. Sie besitzen eine gebogene und scharfe Oberkante, die auch gezackt sein kann. Wichtig ist, dass heranwachsende Pflanzen nicht zur Brücke für hungrige Schnecken werden und die Tiere innerhalb der Umrandung abzusammeln. Im Gemüsebeet innerhalb eines Schneckenzaunes lohnt es sich bei Bedarf biologisches Schneckenkorn zu streuen.

Was sonst noch gegen Schnecken hilft

  • Gießen Sie Ihre Pflanzen am besten gezielt und am Morgen. Mit Nässe am Abend haben Schnecken leichtes Spiel.
  • Verwenden Sie nur wenig und getrockneten Mulch.
  • Verzichten Sie im Herbst auf grobscholliges Umgraben, denn dadurch entstehen Hohlräume, in denen Schnecken überwintern.
  • Nach den ersten Frösten im Herbst lohnt es sich, den Boden oberflächlich zu lockern, Schneckeneier freizulegen und sie dem Frost oder Frassfeinden auszusetzen.
  • Ab Februar können Mulchdecken entfernt und Schnecken und Eier offengelegt werden.
  • Vorgezogene Pflanzen kommen erst in den Garten, wenn sie möglichst groß gewachsen sind. Diese können dann gezielt mit Barrieren geschützt werden.

Kompost und Komposterde

Der Kompost ist ein Tummelplatz für Schnecken und sollte möglichst weit entfernt von Gemüse- und Blumenbeeten angelegt sein.

Um Schneckeneier in der Komposterde zu vermeiden, lohnt es sich, den Kompost fachgerecht aufzusetzen und die sogenannte Heißrotte zu bewirken. Eine hohe Hitze erreicht man verlässlicher in einem geschlossenen Kompostbehälter.

Komposterde entnimmt man am besten noch vor der herbstlichen Eiablage. Der reife Kompost wird am besten gesiebt und ggf. gleich auf den Beeten verteilt.

Der kraut&rüben Tipp:

Der beste Schutz gegen gefräßige Schnecken ist ein natürlicher und vielfältiger Garten, in dem sich das Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen immer wieder aufs Neue einstellt.

Zitat

Tiere als Schneckenjäger

Es gibt einige Gartenbesucher, die uns beim Eindämmen von Schnecken unterstützen, wie zum Beispiel:

  • Igel
  • Spitzmäuse
  • Maulwurf
  • Vögel
  • Kröten
  • Eidechsen
  • Blindschleichen
  • Frösche

Auch Käfer und Insekten tragen dazu bei, Schnecken im Zaum zu halten. So machen sich zum Beispiel Hundertfüßler, sowie die Larven von Glühwürmchen und Laufkäfern über junge Schnecken und Eigelege her. 

Diese Nützlinge stellen sich ein, wenn es im Garten natürlich zugeht und es wilde Ecken und verschiedene Lebensräume gibt, wie Steinhaufen, Trockenmauern, feuchte Zonen und Ecken mit Gestrüpp und Totholz. Weil auch Schnecken sich in diesen Bereichen wohlfühlen, sollten schützenswerte Beete etwas abseits davon liegen bzw. eine Zuwanderung der Schnecken dorthin erschwert sein, zum Beispiel mit Materialien, die Barrieren schaffen.

Nützlich im Einsatz gegen Schnecken erweisen sich auch diese Tiere:

    Vorteil glatter Boden

    Ein Boden, der zu Rissen neigt, bietet Schnecken – mitten in den Beeten – beste Gelegenheiten, sich tagsüber zu verkriechen, um sich dann in der Nacht ungehindert am jungen Gemüse zu laben. Das gelingt nicht bei einem Boden mit feiner Krümelstruktur. Ein humusreicher Boden neigt kaum zu Rissen und falls doch, zum Beispiel bei Trockenheit, trägt oberflächliches Hacken dazu bei, dass Furchen, Spalten und Ritzen wieder verschwinden. Hacken Sie den Boden am besten über den ganzen Sommer und sorgen so für eine feinkrümelige Bodenoberfläche.

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