Der eine nennt es Blaukraut und für den anderen ist es eindeutig Rotkohl. Dabei handelt es sich nicht um unterschiedliche Gemüsepflanzen, sondern um ein und dasselbe Kohlgemüse. Die festen Kohlköpfe sind reich an Mineralstoffen wie Eisen, Vitamin C, aber auch Ballaststoffen sowie sekundären Pflanzenstoffen.
Das steckt hinter den verschiedenen Bezeichnungen von Rotkohl und Blaukraut
Wie man das rötliche Kohlgemüse nennt, hängt von der jeweiligen Region ab. Sprachwissenschaftler haben die Verbreitung der unterschiedlichen Bezeichnungen wie folgt eingeteilt:
- Rotkohl: Norddeutschland
- Rotkraut: Mittel- und Südwestdeutschland, Ostösterreich, Schweiz
- Blaukraut: Süddeutschland, Österreich
Ähnlich wie bei Hortensien beeinflusst der pH-Wert des Bodens die intensive Färbung des Kohls. Ist der Boden sauer, werden die Blätter des Kohls rötlicher und in alkalischen Böden sind die Blätter bläulicher. In Norddeutschland hat der Boden, auch durch die zahlreichen Hochmoore, einen hohen Säuregehalt.
Die Rechnung lautet also: saurer Boden = rötlicher Kohl. So lassen sich die regionalen Unterschiede erklären.
Der kraut&rüben Tipp:
Damit unser Körper die guten Inhaltsstoffe von Rotkohl am besten aufnehmen kann, ist es besser ihn, als Rohkost zu essen oder wie Sauerkraut zu fermentieren.

Diese Rolle spielen die Zutaten
Aber auch die Art und Weise, wie der Kohl in der Küche weiterverarbeitet wird, spielt eine Rolle bei der Farbe.
Je mehr Säure wie Essig, Zitronensaft, Äpfel oder Wein beim Kochen verwendet wird, umso stärker kommt die rote Farbe heraus.
In Süddeutschland kommt oft Zucker und Natron zum Einsatz. Dies fördert insbesondere die blaue Farbe.
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