In einem Naturgarten, mit seinen vielfältigen Lebensräumen, stellen sich auch nützliche Schnecken ein: Schnegel, Hainbänderschnecken, ebenso Weinbergschnecken sind harmlos und ernähren sich von Flechten, Algen, Moosen und welken Pflanzenteilen.
Weinbergschnecke (Helix pomatia)
Die Weinbergschnecke ist die größte einheimische Landschnecke. Mit einem Alter von bis zu 20 Jahren und einem Gehäusedurchmesser von bis zu fünf Zentimeter können imposante Exemplare heranwachsen.
Weinbergschnecken findet man in Gebieten mit kalkreichen Böden. Die Weichtiere brauchen Kalk für die Bildung des Schneckenhauses. Kalk wird über die Nahrung, also über die Pflanzen aufgenommen. Im Herbst wird besonders viel von dem Baustoff benötigt, bevor sich Weinbergschnecken zur Winterruhe begeben und ihr Haus mit einem Kalkdeckel verschließen.
Weinbergschnecken gelten nicht als Gartenschädlinge und sind sogar geschützt. Sie vertilgen zwar große Mengen Pflanzenmaterial, doch sie lassen zarte Jungpflanzen meist links liegen. Viel lieber fressen sie weiche, angewelkte oder angemoderte Pflanzenteile.
Falls in Ihrem Garten trotzdem die Gehäuseschnecken lästig werden, lassen Sie abgeschnittene Triebe und Blätter einige Tage im Garten liegen. Dort werden sich die Weinbergschnecken zum Festmahl einfinden.
Weinbergschnecken: Nichts für sterile Gärten!
In aufgeräumten und gründlich gepflegten Gärten finden Weinbergschnecken kein Futter und machen sich an zarten Jungtrieben und Sämlingen zu schaffen. Lassen Sie immer etwas Gartenabfall liegen, denn Weinbergschnecken schreddern ihn gerne klein.
Hainschnecke (Cepaea nemoralis) oderGarten-Bänderschnecken (Cepaea hortensis)
Man findet sie am alten Holzlattenzaun und unter Steinen. Die gebänderten Gehäuseschnecken werden nur ein bis drei Zentimeter groß. Obwohl sie sich oft unter Blättern und Blüten verstecken, schädigen sie die Pflanzen nicht. Sie ernähren sich von Algen und Moosen. Je nach Region unterscheiden sich Grundfarbe und Zeichnung des Gehäuses.
Lassen Sie Schneckenhäuser auf der Erde liegen. Im Frühjahr nutzen Wildbienen die leeren Häuser als Kinderstube für ihre Nachkommenschaft. Für Molche, Kröten und Laufkäfer sind sie eine wichtige Nahrungsgrundlage.
Schnegel (Limacidae)
Auch Schnegel sind Nacktschnecken, sollten aber nicht mit den problematischen Nacktschnecken (siehe unten) verwechselt werden: Schnegel oder Egelschnecken sind im Gegensatz zu den Wegschnecken harmlos und sogar nützlich.
Der Tigerschnegel (Limax maximus) greift sogar die Spanische Wegschnecke an und vertilgt sie.
Schnegel sind in einer vielfältigen Natur zu Hause, wie zum Beispiel im Naturgarten, wo sie auch ihre Nahrung finden. Denn sie fressen Algen, Flechten, Pilze, Aas und totes Pflanzenmaterial.
Sie vermehren sich langsamer und bauen nur kleine Populationen auf. Schnegel werden bis zu 20 cm lang. Je nach Art sind sie modisch schwarz bis getigert.
Von den Wegschnecken lassen sich Schnegel gut unterscheiden: Schnecken mit Kiel und einem Atemloch, das im hinteren Drittel des Mantels liegt, sollten Sie gewähren lassen. Hier handelt es sich um Egelschnecken.
Problematische Schnecken
Nacktschnecken sind der Schrecken der Gärtner. Sie fressen über Nacht ganze Beete mit Jungpflanzen und Sämlingen kahl.
Zu den schädlichen Schnecken im Garten gehören:
- die Ackerschnecke (Deroceras reticulatum)
- die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus)
- die Gartenwegschnecke (Arion distincuts)
Diese drei Nackschneckenarten machen sich über gesunde Pflanzen her und gehören deshalb zu den Plagen im Garten.
Mittlerweile ist die Rote Wegschnecke (Arion rufus) durch die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) weitgehend verdrängt worden und steht wegen ihrer Seltenheit auf der Roten Liste (Bayern). Beide Arten sehen sich sehr ähnlich und werden leicht verwechselt.
Noch ein wichtiger Hinweis:
Bedenken Sie bei der Ausbringung von Schneckenkorn immer, dass auch Weinbergschnecken und Egelschnecken an dem Schneckengift zu Grunde gehen können.
k&r /Brigitte Goss, Bayerische Gartenakademie
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